Schandtat Numero 11 - Part 7
Zum niemand wusste wievielten Mal verschwamm die Umgebung rund um die Hobbydramatiker, und sie fanden sich an einem ihnen unbekannten Ort wieder. Sie standen vor einer nur halb geschlossenen Tür, hinter der laute Stimmen zu hören waren.
"Schluss mir diesem Unsinn!" hörten sie eine ärgerliche Stimme. "Dawlish! Shacklebolt! Nehmen Sie ihn fest!" Dann zuckte ein silberner Lichtstrahl hinter der Tür, dann erklangen nur noch gedämpfte Stimmen.
Isa streckte vorsichtig die Hand nach dem Knauf aus und sah sich unschlüssig nach ihren Mitdramatikern um. Diese nickten ihr aufmunternd zu. Also stieß sie die Tür auf. Dahinter lag das Büro des Schulleiters von Hogwarts, erfüllt von einer Staubwolke und dem Geschrei der Porträts der ehemaligen Schulleiter und von Fawkes, dem Phoenix. Zaubereiminister Cornelius Fudge, Marietta Edgecombe, die Hufflepuff-Schülerin und Petze, Minerva McGonagall und die Auroren John Dawlish und Kingsley Shacklebolt lagen reglos am Boden.
In der Mitte des Chaos standen Harry Potter, Dolores Umbridge und der Schulleiter Albus Dumbledore, der die Hand der Großinquisitorin von Hogwarts hielt. Er sah ihr tief in das krötenartige Gesicht und die Augen.
"Dolores!" hauchte Albus Dumbledore. "Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Oder wie sagt doch die alte Weise? Love is in the air!" Er ergriff nun ihre zweite Hand und drückte sie innig. "Dolores, ich liebe Dich. Ich weiß, dies ist nicht der Ort und die Zeit für uns. Zu viel wurde gesagt und getan. Ich werde nun für eine Weile in der Versenkung verschwinden. Albus, der Graue, wird in den Schatten gehen, aber Albus, der Weiße, wird daraus auferstehen. Und wenn ich wieder zurückkomme, dann möchte ich, dass Du meine Frau wirst." - "Oh, oh, Albus. All diese Jahre des Misstrauens und des Zweifels. Und doch habe ich Dich immer schon geliebt, aus tiefstem Herzen, mein ganzes Leben lang!" flötete sie mit zittriger Stimme.
"Und Du, Harry, mein Junge!" wandte sich Dumbledore an Potter, während er mit einem Arm Dolores' Schulter umschlang und sie liebevoll an seine Seite drückte. "Möchtest Du unser Trauzeuge werden?"
Die Hobbydramatiker warteten Harrys Antwort gar nicht erst ab, sondern stürmten das Büro des Schulleiters. Über ihren Köpfen zischte und schlängelte sich der gerissene rote Faden wie eine defekte Starkstromleitung und schien Funken zu sprühen.
"Hier sind Figuren ohnmächtig, die es nicht sein sollten, und umgekehrt!" stellte Gaidin fest. "Das ist die Szene, in der Dumbledore verschwindet, nachdem Dumbledores Armee aufgeflogen ist, richtig?" fragte Ellen etwas unsicher.
"Genau!" entgegnete Deatheater und zog seinen Vorschlaghammer hervor, mit dem er vor Urzeiten bereits einmal den Bahnhof King's Cross in Schutt und Asche gelegt hatte. "Wer soll hier jetzt ohnmächtig sein?" - "Bist Du denn...? Du kannst doch nicht...!" kam ein Aufschrei, doch schon ließ Deatheater den Hammer auf Dolores Umbridges Kopf niedersausen.
Noch im Fallen veränderte der solide Vorschlaghammer seine Gestalt und verwandelte sich in eine aufblasbare Gummivariante von gleicher Form und Größe. Kaum traf der Hammer die Großinquisitorin mit einem lauten Quietschen, sank diese ohnmächtig zu Boden. Dumbledore und Harry konnten nur sprachlos glotzen.
San_shine kniete derweil neben Professor McGonagall und schüttelte sie leicht. "Professor! Professor! Kommen Sie zu sich. Professor Dumbledore hat Ihnen etwas zu sagen." Zusammen mit imüll half sie der Verwandlungslehrerin auf die Beine und schob sie neben Harry.
Der rote Faden hing immer noch außerhalb ihrer Reichweite an der Decke und schien ihnen eine nicht vorhandene Zunge herauszustrecken.
"Ist jetzt alles so, wie es sein sollte?" fragte Ermelinda. "Ich glaube, diese Edgecombe war auch bei Bewusstsein", meinte brösel. "Und später haben sie ihr Gedächtnis verändert."
Schon stand Deatheater über der am Boden liegenden Marietta und schüttete ihr den Inhalt einer Blumenvase, also vertrocknete Blumen samt abgestandenem Wasser über das Gesicht, dessen Stirn das Wort 'PETZE' zierte. "Charmant, Deathy, außerordentlich charmant!" Leeandra warf ihm erneut einen tadelnden Blick zu. Deatheater zuckte die Schultern. "Eine Petze wie die hat nichts Besseres verdient." Er hievte Marietta in die Höhe und stellte sie schwankend auf die andere Seite von Professor McGonagall.
"So könnte es klappen!" meinte Isa. Die Hobbydramatiker traten einen Schritt zurück. Der rote Faden sank von der Decke herab, schlängelte sich noch einmal kurz durch das Schulleiterbüro, dann begab er sich freiwillig in die Nähe des Knäuels, das die Hobbydramatiker aufgewickelt hatten.
Dumbledore richtete sein Wort an Harry und Professor McGonagall und schien wieder ganz er selbst zu sein.
Der rote Faden zog die Hobbydramatiker wieder zur Bürotür hinaus. Kurze Zeit später sahen sie eine Stichflamme, dann vergingen wenige Momente und Dawlish, Kingsley und Umbridge stürzten aus dem Schulleiterbüro. Wieder einige Minuten später kam Minerva McGonagall mit Harry und Marietta heraus, und drinnen richtete Phineas Nigellus das Wort an Cornelius Fudge: "Wissen Sie, Minister, ich stimme in vielem nicht mit Dumbledore überein ... aber Sie können nicht bestreiten, dass er Stil hat ..."
Die Hobbydramatiker, die sich hinter einem staubigen, mottenzerfressenen Vorhang verborgen gehalten hatte, nickten sich gegenseitig zu. Hier schien vorerst wieder alles in Ordnung zu sein.
Plötzlich musste Ellen ziemlich oft und laut niesen. Die anderen sahen sie entgeistert an. "Können wir – HATSCHI! – den Standort wechseln? – HATSCHI! – Der Staub – HATSCHI!" Die anderen verstanden dann. Immer diese Allergiker! Vorsichtig lugte AB hinter dem Vorhang – HATSCHI! – hervor und sah, dass die Luft rein war. Erleichtert stürzte Ellen, dicht gefolgt von Isa hinter dem Vorhang hervor und sah gerade noch den roten Faden um die Ecke verschwinden.
Im Laufen drehte sich Gaidin zu Deatheater um und meinte: "Ich hoffe, Du hast den wandelbaren Vorschlaghammer noch dabei? Man weiß ja nie, wer einem hier noch so über den Weg läuft. Dieses Ding hier ist nur zum Zerhacken geeignet, fürchte ich." Dabei klopfte er sacht auf das an seiner Seite baumelnde Schwert, das im spärlichen Fackelschein geheimnisvoll funkelte.
AB warf ihnen einen strafenden Blick zu. "Jungs, bitte keine Gewalt! Wir wollen doch alle heil und munter wieder aus dieser Sache heraus kommen. Wir sollten uns endlich mal beeilen." Der rote Faden war schon wieder um eine Ecke verschwunden und so hasteten alle elf schnell hinterher.
Unglücklicher Weise, stolperte Gaidin über sein Schwert und brachte, einer Kettenreaktion gleich, die restlichen zehn auch mit zu Fall. Und so kugelte ein Gewirr von Armen und Beinen die Treppe hinunter. Es gab einen lauten Knall und sie befanden sich plötzlich ganz woanders.
Sie sahen sich um und dann kam es von ihnen wie mit einer Stimme: "Wir sind in der Mysteriumsabteilung!" Neugierig und ein wenig aufgeregt sahen sie sich um.
"Ich wünschte, ich könnte bei dem späteren Kampf mitmischen", meinte Gaidin. Und auch einige der anderen äußerten mit leuchtenden Augen diesen Wunsch. "Was seid Ihr wieder blutrünstig", kommentierte brösel dies.
In diesem Moment sahen sie Harry und Co. Gerade waren sie in der Eingangshalle des Ministeriums erschienen und machten sich auf den Weg, um die Prophezeiung zu finden.
"Los! Vorsichtig hinterher." Isa blickte ungeduldig auf ihre Mitstreiter. "Sollten wir uns nicht besser tarnen?" fragte Ellen. "Wäre doch blöd, wenn uns die Deatheaters später sehen würden." – "Immer diese Verunglimpfung meines Namens", grummelte Deatheater. "Ach, Du Armer! Aber eigentlich bist Du selber Schuld", kam es von SanOs. "Hättest Dich ja auch anders nennen können!" Deatheater verdrehte die Augen, obwohl er wusste, dass SanOs Recht hatte.
"Und jetzt? Was machen wir jetzt? Ich will nicht sehen, wie Sirius stirbt!" meinte Leeandra leise. "Wir können hier doch gar nichts machen. Wo ist der verdammte rote Faden?" fluchte Gaidin verhalten.
Schnell eilten sie den Teenagern hinter her. Im Raum der Prophezeiungen tobte schon ein erbitterter Kampf. Unsere nun getarnten Hobbydramatiker wussten gar nicht, wohin sie zu erst zu Hilfe eilen sollten. Gaidin tänzelte mit erhobenen Schwert hin und her. Deatheater schwang seinen dritten Arm herum.
Ermelinda fluchte: "Hier stimmt etwas nicht. Warum steht Harry bloß so still da?" Ellen zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung!" AB übertrieb es mal wieder maßlos. "Ich bin eine Aes Sedai!" Sie sammelte sich und beschwor die eine Macht. "Oh Mann, meinst du, das hilft uns jetzt hier weiter?" fragte imüll mit einem ungläubigen Blick auf AB, die völlig in Gedanken versunken und mit einem verklärten Ausdruck auf dem Gesicht da stand. "Hast Du einen besseren Vorschlag, Zwilling, was die Muddi machen soll?" kam es von san_shine. "Immerhin versucht hier jeder, so gut er kann, die Dinge wieder zurechtzurücken und den roten Faden aufzuwickeln! Und wenn das halt ihre Art ist, dann lass sie doch!" - "He, he, ihr werdet doch wohl nicht zanken!" Deatheater drohte mit dem Zeigefinger des dritten Armes.
"Vielleicht sind wir einfach an einem Punkt angelangt, wo wir mal eine Pause bräuchten", gab brösel zu bedenken. "Immerhin haben wir in den letzten Stunden - oder waren es Tage, Wochen? - so viel erlebt, sind so viel hin und her gereist und gereist worden, dass es doch kein Wunder ist, wenn die Nerven blank liegen! Haben wir überhaupt irgendwann mal geschlafen?"
"Ja, Du magst Recht haben, brösel. Aber ich denke nicht, dass wir die Zeit dazu haben, eine Pause einzulegen. Schaut mal da!" rief SanOs und deutete mit dem Zauberstab nach vorn. Ganz am Ende des langen Raumes hatten sich die Todesser gesammelt. Doch statt sich, wie vorgesehen, Harrys Gruppe zu nähern, hingen sie wie angenagelt in der Luft. Nur ihre Köpfe bewegten sich hektisch hin und her. Alle Hobbydramatiker starrten sie verblüfft an.
"Was geht hier vor?" fragte imüll leise und drehte sich dabei zu brösel um. "Ich habe da so eine Ahnung", antwortete diese ebenso leise und schaute ihrerseits AB an. Diese wiederum fixierte die Todesser mit starrem Blick, die Hände leicht erhoben. Doch keine Funken sprühten zwischen den Fingerspitzen, kein Zauberstab war zu sehen. Man gewann leicht den Eindruck, sie tue überhaupt nichts, wenn da nicht die festgehaltenen Todesser gewesen wären, die mit ihrer Lage gar nicht glücklich zu sein schienen. Sie wussten nicht, was eine Aes Sedai war, geschweige denn, was sie alles tun konnte. Und sie wussten auch nicht, dass sie soeben mit Strängen des Elementes Luft gefesselt und hochgehoben worden waren, gewoben und gelenkt von AB, die sie noch nicht einmal sahen.
"Lass sie runter, große Vorsitzende!" Deatheater schüttelte AB leicht an der Schulter. "Es mag uns zwar nicht gefallen, aber sie haben hier noch eine Aufgabe zu erfüllen. Einige Figuren wollen noch verletzt oder sogar getötet werden."
Dann erschien sie. Deatheaters Blick verklärte sich, als wäre ihm soeben die aller, aller, allerschönste Frau der Welt erschienen. Sein Unterkiefer klappte herunter und wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass er leicht sabberte. Da stand sie vor ihm in all ihrer verrückten und abstoßenden Hässlichkeit und Bosheit, der Traum seiner schlaflosesten Nächte, seine böse Lieblingshexe: BELLATRIX LESTRANGE! Dann öffnete sie den Mund, entblößte ihre schadhaften Zähne zu einem meckernden Lachen. Binnen Sekunden war Deatheater wieder er selbst: "Die ist ja ganz und gar nicht wie Helena Bonham-Carter!" murmelte er enttäuscht. Und schon musste er sich vor einem tödlichen, grünen Zauberstrahl in Deckung bringen.
"So ein Mist!" fluchten die Hobbydramatiker. "Das ist doch jetzt ganz falsch!" Sie suchten Deckung, AB jedoch stand weiterhin still und tat anscheinend nichts. Aber sie wurde auch nicht getroffen! Verschiedene Flüche flogen hin und her - und als die Lage immer aussichtsloser wurde, fand sich ein Weg hinaus aus dem Chaos. Der rote Faden wickelte sich um die Dramatiker und zog sie weg. Im letztem Moment konnte Deatheater AB mitziehen, die immer noch wie in Trance stand.
Als sie sich das nächste Mal alle umschauten, befanden sie sich in einem Wohnzimmer, in dem mehrere Personen saßen und bekamen gerade mit, wie ein Hauself die Worte "Kreacher will nicht, Kreacher will nicht!" krächzte und mit den Füßen aufstampfte. Die Hobbydramatiker schauten sich an und sagten alle zusammen: "Jetzt sind wir beim Halbblutprinz angelangt."
"Wer seid ihr denn und was habt IHR in MEINEM Haus zu suchen?" polterte Vernon Dursley los, zeigte gleichzeitig auf die Dramatiker und versuchte mühsam von seinem Sofa hoch zu kommen.
"Ach, Du meine Güte", kicherte Ermelinda. "Der sieht ja in Wirklichkeit noch viel schlimmer aus! Und guckt mal da! Da kommt Petunia!"
Die Tür hatte sich geöffnet, und Tante Petunia betrat das Zimmer, in der Hand ein Tablett mit Teetassen und etwas Gebäck balancierend. Als sie die elf erblickte, konnte sie nur mit Mühe ihre Fassung wahren.
"Vernon, wer um Himmels Willen sind denn diese Leute? Ich hatte ja keine Ahnung, dass Du noch mehr Gäste zum Tee eingeladen hattest! Es wäre wirklich wünschenswert, wenn Du in Zukunft solche Dinge mit mir absprechen würdest! Welchen Eindruck hinterlassen wir denn jetzt? Es ist nicht mal genug Gebäck vorhanden! Schau Dich doch mal um..." Weiter kam sie nicht.
Deatheater und Gaidin, die sofort die Lage erkannt hatten, machten einen Schritt auf Petunia zu und schnappten sich die Gebäckdose vom Tablett. "Hm, Nussecken! Und Heidesand!! Und Wiener Kipfelchen!!! Und Kokosmakrönchen!!!! Köstlich!!!!!" - "He, nu mal langsam, ich will auch was!" unterbrach Ermelinda. "Mrs. Dursley, hätten Sie wohl die Güte, uns ein wenig Tee zu reichen? Mich dünkt, wir könnten einen kleinen Imbiss vertragen", wandte sich Ellen an Petunia.
Diese stand mit offenem Mund und schnappte nach Luft. "Vernon? Duddy-Maus? Zu Hilfe ..."
Doch einer Fressattacke der Hobbydramatiker waren die Dursleys nicht gewachsen, und Dumbledore und Harry sahen ihnen nur ungläubig zu, ersterer mit einem matten Lächeln auf den Lippen.
Mit vollem Mund fragte Deatheater: "Sollte das nicht ganz anders sein? Sie waren doch nicht gastfreundlich, wenn ich mich recht entsinne." - "Nöh, waren sie nicht", antwortete imüll, ebenfalls mit vollem Mund.
Nachdem auch der letzte Krümel vertilgt war, machten sie sich wieder an die Arbeit. "Als denn, dann wollen wir mal!" eröffnete Ermelinda und zückte ihren Zauberstab, und bevor Harry oder Dumbledore reagieren konnten, hatte sie einige komplizierte Bewegungen ausgeführt, lautlos eine Zauberformel gesprochen und die Gedächtnisse der Dursleys, Harrys und Dumbledores verändert.
Bevor diese wieder vollständig zu sich kamen, waren die elf schon aus der Türe gehuscht und, dem roten Faden folgend, auf dem Weg die Treppe hinauf, wo sie die Türe zu Harrys Zimmer öffneten. Dort verlor sich mal wieder die Spur des Fadens.
"Das heißt wohl, dass wir mal wieder suchen müssen", meinte Isa und alle machten sich an die Arbeit. Deatheater durchsuchte Harrys Reisetruhe, Ellen sah unter dem Bett nach, Isa durchsuchte Regale, und so hatte jeder sich eine Ecke des Zimmers vorgenommen. Imüll stand vor dem Käfig, in dem Hedwig, Harrys geliebte Eule, saß und sie bedrohlich anfunkelte. Imüll sprach beruhigend auf sie ein, bevor sie noch zu einem lauten Gekreische ansetzte.
"Was haben wir denn da!?" rief Deatheater da triumphierend und von einigen seiner Mitdramatiker kam die hoffnungsvolle Frage: "Den Faden?" Aber nein. Deatheater hielt einen kleinen Spiegel in der Hand. "Der Spiegel, den Sirius seinem Patensohn gegeben hat", erklärte er. "Und der hat ihn einfach hier reingepfeffert!" fügte Leeandra ein wenig ärgerlich hinzu. "Alles hätte anders kommen können. Vielleicht hätte Sirius nicht sterben müssen." - "Tja, JKR hatte anderes im Sinn", konterte Deatheater ungerührt.
Während Deatheater noch bewundernd den Spiegel hochhielt, war imüll gerade dabei Hedwig ein paar Eulenkekse zu geben, damit sie ruhig blieb, aber diese hatte nicht vor, sich bestechen zu lassen und biss ihr kräftig in den Finger. Fluchend und schimpfend ging sie eilig einen Schritt zurück und stieß gegen Deatheater, der daraufhin den Spiegel fallen ließ, der in mehrere Einzelteile zerbrach.
"Oh, das darf doch wohl nicht wahr sein, Deatheater!" schimpfte brösel, und SanOs zückte bereits ihren Zauberstab, um den Spiegel zu reparieren. "Halt!" rief Isa. "Der muss doch kaputt gehen. Wenn Harry ihn in Band sieben findet ist er doch hin", fügte sie erklärend hinzu. "Und jetzt wissen wir auch wieso", meinte AB grinsend. Also verstaute Deatheater den zerbrochenen Spiegel wieder in der Truhe, während AB sich um imülls Finger kümmerte.
"Und da ist auch der rote Faden!" rief san_shine, die ihn unter dem Monsterbuch der Monster entdeckt hatte.
"Seid ihr sicher, dass wir schon im HALBBLUTPRINZ sind?" fragte Deatheater plötzlich flüsternd, denn er hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden. "Denn wenn wir noch im ORDEN DES PHOENIX sind, dann braucht Harry den Spiegel am Ende noch mal, um zu versuchen, mit dem toten Sirius Kontakt aufzunehmen. Und ich glaube, da war er noch ziemlich heil, also ... der Spiegel ... und nicht Harry ... oder ... Sirius!"
"Hör' auf zu faseln!" zischte Leeandra ihm zu. "Ich glaube, wir sollten uns mal schleunigst auf den Flur verkrümeln. Harry ist im Anmarsch!" Und tatsächlich hörten sie bereits Schritte auf der Treppe. Im letzten Moment gelang es ihnen, sich in Dudleys Schlafzimmer zu verstecken. Und nur kurze Zeit später läutete es an der Tür und zum großen Erstaunen der Dursleys stand plötzlich Albus Dumbledore, der Schulleiter der Schule für Zauberei und Hexerei von Hogwarts höchstpersönlich in ihrer Diele.
"Wer bitte ist das denn jetzt?" fragte Gaidin. "Dumbledore, warum fragst Du?" fragte Deatheater. "Blitzmerker!" meinte Gaidin. "Aber wenn Du vorhin aufgepasst hättest, dann hättest Du den Dumbledore im Wohnzimmer der Dursleys bemerkt, der Kreacher herbeigerufen hat, um zu prüfen, ob Harry wirklich der rechtmäßige Erbe von Grimmauldplatz Nummer 12 ist. Und wenn das der echte Dumbledore war, wie kann er dann jetzt noch mal ankommen?"
Allgemeine Ratlosigkeit machte sich breit, doch schon beantwortete der 'neue' Dumbledore indirekt Gaidins Frage. "Isch bin die Beatrix!" sagte der neue und nun offensichtlich falsche Dumbledore. "Und isch möchte hier lecker Mittagessen mit die Präsidenten!"
In diesem Augenblick kam der erste, also der echte Dumbledore aus dem Wohnzimmer. Der neue, also der falsche Dumbledore, der behauptet hatte, Beatrix zu heißen, riss entsetzt die Augen auf und fauchte: "Isch bin die Königin Beatrix! Das da ist die falsche! Jetzt bekommt die falsche mein lecker Mittagessen!?"
Dann drehte er sich einmal schnell um die eigene Achse und stand statt im dunkelblauen Samtkostüm mit dazu passendem Hütchen in einem grauen Mantel vor der versammelten Mannschaft mit schiefen Zähnen, dicker Brille, zauseligen, grauen Haaren und einem Schnauzbart.
"Weist Bescheid, Schätzelein?" fragte er eine äußerst entsetzt wirkende Tante Petunia und kniff ihr gönnerhaft in die zusammengezogene Wange. Petunia zuckte zurück und man konnte ihr den Ekel vor dieser seltsamen Person im Gesicht ansehen. "Was soll das? Was machen Sie hier?" japste sie.
Zuerst konnte keiner eine Antwort geben, dann räusperte sich der angeblich echte Dumbledore "Das, ähm, ist mein verschollen geglaubter Doppelgänger. Wie er hierher kommt weiß ich nicht. Aber es ist äußerst unpassend."
Vernon war zu Petunia gerannt, so schnell es ihm möglich war. "Du kennst diese Person? Ich bin entsetzt!" Jetzt errötete Petunia bis in die Haarspitzen und begann unbehaglich herumzudrucksen. "Ich... also... ich... da war doch dieses... dieses... Casting!" versuchte sie zu erklären.
"Genau! Toll! Doll! Und das wäre Ihr Preis gewesen!" Der Mann mit den halblangen Haaren und dem Schnurrbart hatte sich nun in einen älteren Herrn mit auffällig gescheiteltem silber-weißem Haar und einer ziemlich großen Nase verwandelt, der aber wie die falsche Beatrix mit einem holländischen Akzent sprach. Doch niemand beachtete ihn.
"Petunia!" Vernon Dursley stemmte entrüstet die Hände in die Hüften. "Du bei einer Casting-Show? Aber Du kannst ja noch nicht mal singen." - "Die Show hieß ja auch 'England sucht die Superzicke' und ich war als deutscher Austauschgast inner Jury!" sagte nun ein blonder, auffällig braungebrannter Typ mit einem fiesen Hamburger Akzent und schlug ein paar schräge Töne auf einem Keyboard an.
Petunia Dursley heulte laut auf. "Ja, und? Ich hatte ja nicht mal ein Recall!" - "Du hattest nischt genug Drama, Baby!" sagte plötzlich noch eine ganz andere Stimme. "Und deine Handetasche brauchte dringend mehr Leben!"
Leeandra, Ellen und AB schauten sich gequält an. "Eindeutig! Deatheater ist auf Droge. So was Wirres kann nur einem völlig zu gedröhnten Hirn entspringen. Er schmeißt alle Sendungen, die er einmal gesehen hat, hier mit auf den Markt. So kommen wir ja nie weiter." Isa brachte es, für alle sprechend, auf den Punkt: "Da ist bestimmt was in Petunias Tee gewesen, das ihm nicht bekommen ist."
Brösel blickte Deatheater besorgt an, der mit wirrem Blick den falschen Dumbledore anstarrte und ihn sich in immer neue Personen verwandeln ließ. "Gottchen, mein armer Zwilling!" stöhnte Leeandra. "Was machen wir nur?"
"Ausschalten!" kam es lapidar von AB. "Wir müssen weiter." Sie nickte Gaidin zu, und zu zweit fesselten sie einen außer Rand und Band geratenen Deatheater, was sich als äußerst schwierig erwies, da Deatheaters dritter Arm ständig zu entfliehen drohte. Zur Sicherheit stopften sie ihm noch schnell einen Knebel in den Mund, denn gerade stimmte Deatheater ein schwülstiges Lied an, um damit einen wieder braungebrannten Möchtegern-Sänger zu beeindrucken.
Ermelinda hatte in der Zwischenzeit den roten Faden wieder gefunden und gemeinsam mit SanOs begann sie ihn langsam aufzuwickeln. San_shine und imüll blickten noch einmal zurück zu den Dursleys. "'tschuldigung, für die Störung. Es geht gleich weiter."
"Es waren die Nussecken!" murmelte Deatheater durch seinen Knebel, noch immer leicht benommen. "Es waren ganz bestimmt diese Nussecken!"
"Jetzt muss ich ja schon wieder das Gedächtnis von Harry, Dumbledore und den Dursleys verändern. Ob es für sie schädlich ist, wenn ich es öfter mache?" gab Ermelinda etwas bedenklich von sich. "Ach was, schlimmer kann es ja nicht mehr werden mit ihnen."
Isa blickte sich suchend um. Gaidin und AB schleiften, den sich noch immer heftig wehrenden Deatheater hinter sich her. "Grmpf... pff... Sprotz..."
"Nun gib endlich Ruhe. Du weckst ja noch die ganze Nachbarschaft auf", schimpfte brösel. "Vielleicht lernst Du es endlich einmal und stopfst nicht immer alles in Dich hinein", grummelte Leeandra. "Von uns hat nicht einer eine Nussecke gesehen und den Guildo Horn übrigens auch nicht."
-TO BE CONTINUED-
Zum niemand wusste wievielten Mal verschwamm die Umgebung rund um die Hobbydramatiker, und sie fanden sich an einem ihnen unbekannten Ort wieder. Sie standen vor einer nur halb geschlossenen Tür, hinter der laute Stimmen zu hören waren.
"Schluss mir diesem Unsinn!" hörten sie eine ärgerliche Stimme. "Dawlish! Shacklebolt! Nehmen Sie ihn fest!" Dann zuckte ein silberner Lichtstrahl hinter der Tür, dann erklangen nur noch gedämpfte Stimmen.
Isa streckte vorsichtig die Hand nach dem Knauf aus und sah sich unschlüssig nach ihren Mitdramatikern um. Diese nickten ihr aufmunternd zu. Also stieß sie die Tür auf. Dahinter lag das Büro des Schulleiters von Hogwarts, erfüllt von einer Staubwolke und dem Geschrei der Porträts der ehemaligen Schulleiter und von Fawkes, dem Phoenix. Zaubereiminister Cornelius Fudge, Marietta Edgecombe, die Hufflepuff-Schülerin und Petze, Minerva McGonagall und die Auroren John Dawlish und Kingsley Shacklebolt lagen reglos am Boden.
In der Mitte des Chaos standen Harry Potter, Dolores Umbridge und der Schulleiter Albus Dumbledore, der die Hand der Großinquisitorin von Hogwarts hielt. Er sah ihr tief in das krötenartige Gesicht und die Augen.
"Dolores!" hauchte Albus Dumbledore. "Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Oder wie sagt doch die alte Weise? Love is in the air!" Er ergriff nun ihre zweite Hand und drückte sie innig. "Dolores, ich liebe Dich. Ich weiß, dies ist nicht der Ort und die Zeit für uns. Zu viel wurde gesagt und getan. Ich werde nun für eine Weile in der Versenkung verschwinden. Albus, der Graue, wird in den Schatten gehen, aber Albus, der Weiße, wird daraus auferstehen. Und wenn ich wieder zurückkomme, dann möchte ich, dass Du meine Frau wirst." - "Oh, oh, Albus. All diese Jahre des Misstrauens und des Zweifels. Und doch habe ich Dich immer schon geliebt, aus tiefstem Herzen, mein ganzes Leben lang!" flötete sie mit zittriger Stimme.
"Und Du, Harry, mein Junge!" wandte sich Dumbledore an Potter, während er mit einem Arm Dolores' Schulter umschlang und sie liebevoll an seine Seite drückte. "Möchtest Du unser Trauzeuge werden?"
Die Hobbydramatiker warteten Harrys Antwort gar nicht erst ab, sondern stürmten das Büro des Schulleiters. Über ihren Köpfen zischte und schlängelte sich der gerissene rote Faden wie eine defekte Starkstromleitung und schien Funken zu sprühen.
"Hier sind Figuren ohnmächtig, die es nicht sein sollten, und umgekehrt!" stellte Gaidin fest. "Das ist die Szene, in der Dumbledore verschwindet, nachdem Dumbledores Armee aufgeflogen ist, richtig?" fragte Ellen etwas unsicher.
"Genau!" entgegnete Deatheater und zog seinen Vorschlaghammer hervor, mit dem er vor Urzeiten bereits einmal den Bahnhof King's Cross in Schutt und Asche gelegt hatte. "Wer soll hier jetzt ohnmächtig sein?" - "Bist Du denn...? Du kannst doch nicht...!" kam ein Aufschrei, doch schon ließ Deatheater den Hammer auf Dolores Umbridges Kopf niedersausen.
Noch im Fallen veränderte der solide Vorschlaghammer seine Gestalt und verwandelte sich in eine aufblasbare Gummivariante von gleicher Form und Größe. Kaum traf der Hammer die Großinquisitorin mit einem lauten Quietschen, sank diese ohnmächtig zu Boden. Dumbledore und Harry konnten nur sprachlos glotzen.
San_shine kniete derweil neben Professor McGonagall und schüttelte sie leicht. "Professor! Professor! Kommen Sie zu sich. Professor Dumbledore hat Ihnen etwas zu sagen." Zusammen mit imüll half sie der Verwandlungslehrerin auf die Beine und schob sie neben Harry.
Der rote Faden hing immer noch außerhalb ihrer Reichweite an der Decke und schien ihnen eine nicht vorhandene Zunge herauszustrecken.
"Ist jetzt alles so, wie es sein sollte?" fragte Ermelinda. "Ich glaube, diese Edgecombe war auch bei Bewusstsein", meinte brösel. "Und später haben sie ihr Gedächtnis verändert."
Schon stand Deatheater über der am Boden liegenden Marietta und schüttete ihr den Inhalt einer Blumenvase, also vertrocknete Blumen samt abgestandenem Wasser über das Gesicht, dessen Stirn das Wort 'PETZE' zierte. "Charmant, Deathy, außerordentlich charmant!" Leeandra warf ihm erneut einen tadelnden Blick zu. Deatheater zuckte die Schultern. "Eine Petze wie die hat nichts Besseres verdient." Er hievte Marietta in die Höhe und stellte sie schwankend auf die andere Seite von Professor McGonagall.
"So könnte es klappen!" meinte Isa. Die Hobbydramatiker traten einen Schritt zurück. Der rote Faden sank von der Decke herab, schlängelte sich noch einmal kurz durch das Schulleiterbüro, dann begab er sich freiwillig in die Nähe des Knäuels, das die Hobbydramatiker aufgewickelt hatten.
Dumbledore richtete sein Wort an Harry und Professor McGonagall und schien wieder ganz er selbst zu sein.
Der rote Faden zog die Hobbydramatiker wieder zur Bürotür hinaus. Kurze Zeit später sahen sie eine Stichflamme, dann vergingen wenige Momente und Dawlish, Kingsley und Umbridge stürzten aus dem Schulleiterbüro. Wieder einige Minuten später kam Minerva McGonagall mit Harry und Marietta heraus, und drinnen richtete Phineas Nigellus das Wort an Cornelius Fudge: "Wissen Sie, Minister, ich stimme in vielem nicht mit Dumbledore überein ... aber Sie können nicht bestreiten, dass er Stil hat ..."
Die Hobbydramatiker, die sich hinter einem staubigen, mottenzerfressenen Vorhang verborgen gehalten hatte, nickten sich gegenseitig zu. Hier schien vorerst wieder alles in Ordnung zu sein.
Plötzlich musste Ellen ziemlich oft und laut niesen. Die anderen sahen sie entgeistert an. "Können wir – HATSCHI! – den Standort wechseln? – HATSCHI! – Der Staub – HATSCHI!" Die anderen verstanden dann. Immer diese Allergiker! Vorsichtig lugte AB hinter dem Vorhang – HATSCHI! – hervor und sah, dass die Luft rein war. Erleichtert stürzte Ellen, dicht gefolgt von Isa hinter dem Vorhang hervor und sah gerade noch den roten Faden um die Ecke verschwinden.
Im Laufen drehte sich Gaidin zu Deatheater um und meinte: "Ich hoffe, Du hast den wandelbaren Vorschlaghammer noch dabei? Man weiß ja nie, wer einem hier noch so über den Weg läuft. Dieses Ding hier ist nur zum Zerhacken geeignet, fürchte ich." Dabei klopfte er sacht auf das an seiner Seite baumelnde Schwert, das im spärlichen Fackelschein geheimnisvoll funkelte.
AB warf ihnen einen strafenden Blick zu. "Jungs, bitte keine Gewalt! Wir wollen doch alle heil und munter wieder aus dieser Sache heraus kommen. Wir sollten uns endlich mal beeilen." Der rote Faden war schon wieder um eine Ecke verschwunden und so hasteten alle elf schnell hinterher.
Unglücklicher Weise, stolperte Gaidin über sein Schwert und brachte, einer Kettenreaktion gleich, die restlichen zehn auch mit zu Fall. Und so kugelte ein Gewirr von Armen und Beinen die Treppe hinunter. Es gab einen lauten Knall und sie befanden sich plötzlich ganz woanders.
Sie sahen sich um und dann kam es von ihnen wie mit einer Stimme: "Wir sind in der Mysteriumsabteilung!" Neugierig und ein wenig aufgeregt sahen sie sich um.
"Ich wünschte, ich könnte bei dem späteren Kampf mitmischen", meinte Gaidin. Und auch einige der anderen äußerten mit leuchtenden Augen diesen Wunsch. "Was seid Ihr wieder blutrünstig", kommentierte brösel dies.
In diesem Moment sahen sie Harry und Co. Gerade waren sie in der Eingangshalle des Ministeriums erschienen und machten sich auf den Weg, um die Prophezeiung zu finden.
"Los! Vorsichtig hinterher." Isa blickte ungeduldig auf ihre Mitstreiter. "Sollten wir uns nicht besser tarnen?" fragte Ellen. "Wäre doch blöd, wenn uns die Deatheaters später sehen würden." – "Immer diese Verunglimpfung meines Namens", grummelte Deatheater. "Ach, Du Armer! Aber eigentlich bist Du selber Schuld", kam es von SanOs. "Hättest Dich ja auch anders nennen können!" Deatheater verdrehte die Augen, obwohl er wusste, dass SanOs Recht hatte.
"Und jetzt? Was machen wir jetzt? Ich will nicht sehen, wie Sirius stirbt!" meinte Leeandra leise. "Wir können hier doch gar nichts machen. Wo ist der verdammte rote Faden?" fluchte Gaidin verhalten.
Schnell eilten sie den Teenagern hinter her. Im Raum der Prophezeiungen tobte schon ein erbitterter Kampf. Unsere nun getarnten Hobbydramatiker wussten gar nicht, wohin sie zu erst zu Hilfe eilen sollten. Gaidin tänzelte mit erhobenen Schwert hin und her. Deatheater schwang seinen dritten Arm herum.
Ermelinda fluchte: "Hier stimmt etwas nicht. Warum steht Harry bloß so still da?" Ellen zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung!" AB übertrieb es mal wieder maßlos. "Ich bin eine Aes Sedai!" Sie sammelte sich und beschwor die eine Macht. "Oh Mann, meinst du, das hilft uns jetzt hier weiter?" fragte imüll mit einem ungläubigen Blick auf AB, die völlig in Gedanken versunken und mit einem verklärten Ausdruck auf dem Gesicht da stand. "Hast Du einen besseren Vorschlag, Zwilling, was die Muddi machen soll?" kam es von san_shine. "Immerhin versucht hier jeder, so gut er kann, die Dinge wieder zurechtzurücken und den roten Faden aufzuwickeln! Und wenn das halt ihre Art ist, dann lass sie doch!" - "He, he, ihr werdet doch wohl nicht zanken!" Deatheater drohte mit dem Zeigefinger des dritten Armes.
"Vielleicht sind wir einfach an einem Punkt angelangt, wo wir mal eine Pause bräuchten", gab brösel zu bedenken. "Immerhin haben wir in den letzten Stunden - oder waren es Tage, Wochen? - so viel erlebt, sind so viel hin und her gereist und gereist worden, dass es doch kein Wunder ist, wenn die Nerven blank liegen! Haben wir überhaupt irgendwann mal geschlafen?"
"Ja, Du magst Recht haben, brösel. Aber ich denke nicht, dass wir die Zeit dazu haben, eine Pause einzulegen. Schaut mal da!" rief SanOs und deutete mit dem Zauberstab nach vorn. Ganz am Ende des langen Raumes hatten sich die Todesser gesammelt. Doch statt sich, wie vorgesehen, Harrys Gruppe zu nähern, hingen sie wie angenagelt in der Luft. Nur ihre Köpfe bewegten sich hektisch hin und her. Alle Hobbydramatiker starrten sie verblüfft an.
"Was geht hier vor?" fragte imüll leise und drehte sich dabei zu brösel um. "Ich habe da so eine Ahnung", antwortete diese ebenso leise und schaute ihrerseits AB an. Diese wiederum fixierte die Todesser mit starrem Blick, die Hände leicht erhoben. Doch keine Funken sprühten zwischen den Fingerspitzen, kein Zauberstab war zu sehen. Man gewann leicht den Eindruck, sie tue überhaupt nichts, wenn da nicht die festgehaltenen Todesser gewesen wären, die mit ihrer Lage gar nicht glücklich zu sein schienen. Sie wussten nicht, was eine Aes Sedai war, geschweige denn, was sie alles tun konnte. Und sie wussten auch nicht, dass sie soeben mit Strängen des Elementes Luft gefesselt und hochgehoben worden waren, gewoben und gelenkt von AB, die sie noch nicht einmal sahen.
"Lass sie runter, große Vorsitzende!" Deatheater schüttelte AB leicht an der Schulter. "Es mag uns zwar nicht gefallen, aber sie haben hier noch eine Aufgabe zu erfüllen. Einige Figuren wollen noch verletzt oder sogar getötet werden."
Dann erschien sie. Deatheaters Blick verklärte sich, als wäre ihm soeben die aller, aller, allerschönste Frau der Welt erschienen. Sein Unterkiefer klappte herunter und wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass er leicht sabberte. Da stand sie vor ihm in all ihrer verrückten und abstoßenden Hässlichkeit und Bosheit, der Traum seiner schlaflosesten Nächte, seine böse Lieblingshexe: BELLATRIX LESTRANGE! Dann öffnete sie den Mund, entblößte ihre schadhaften Zähne zu einem meckernden Lachen. Binnen Sekunden war Deatheater wieder er selbst: "Die ist ja ganz und gar nicht wie Helena Bonham-Carter!" murmelte er enttäuscht. Und schon musste er sich vor einem tödlichen, grünen Zauberstrahl in Deckung bringen.
"So ein Mist!" fluchten die Hobbydramatiker. "Das ist doch jetzt ganz falsch!" Sie suchten Deckung, AB jedoch stand weiterhin still und tat anscheinend nichts. Aber sie wurde auch nicht getroffen! Verschiedene Flüche flogen hin und her - und als die Lage immer aussichtsloser wurde, fand sich ein Weg hinaus aus dem Chaos. Der rote Faden wickelte sich um die Dramatiker und zog sie weg. Im letztem Moment konnte Deatheater AB mitziehen, die immer noch wie in Trance stand.
Als sie sich das nächste Mal alle umschauten, befanden sie sich in einem Wohnzimmer, in dem mehrere Personen saßen und bekamen gerade mit, wie ein Hauself die Worte "Kreacher will nicht, Kreacher will nicht!" krächzte und mit den Füßen aufstampfte. Die Hobbydramatiker schauten sich an und sagten alle zusammen: "Jetzt sind wir beim Halbblutprinz angelangt."
"Wer seid ihr denn und was habt IHR in MEINEM Haus zu suchen?" polterte Vernon Dursley los, zeigte gleichzeitig auf die Dramatiker und versuchte mühsam von seinem Sofa hoch zu kommen.
"Ach, Du meine Güte", kicherte Ermelinda. "Der sieht ja in Wirklichkeit noch viel schlimmer aus! Und guckt mal da! Da kommt Petunia!"
Die Tür hatte sich geöffnet, und Tante Petunia betrat das Zimmer, in der Hand ein Tablett mit Teetassen und etwas Gebäck balancierend. Als sie die elf erblickte, konnte sie nur mit Mühe ihre Fassung wahren.
"Vernon, wer um Himmels Willen sind denn diese Leute? Ich hatte ja keine Ahnung, dass Du noch mehr Gäste zum Tee eingeladen hattest! Es wäre wirklich wünschenswert, wenn Du in Zukunft solche Dinge mit mir absprechen würdest! Welchen Eindruck hinterlassen wir denn jetzt? Es ist nicht mal genug Gebäck vorhanden! Schau Dich doch mal um..." Weiter kam sie nicht.
Deatheater und Gaidin, die sofort die Lage erkannt hatten, machten einen Schritt auf Petunia zu und schnappten sich die Gebäckdose vom Tablett. "Hm, Nussecken! Und Heidesand!! Und Wiener Kipfelchen!!! Und Kokosmakrönchen!!!! Köstlich!!!!!" - "He, nu mal langsam, ich will auch was!" unterbrach Ermelinda. "Mrs. Dursley, hätten Sie wohl die Güte, uns ein wenig Tee zu reichen? Mich dünkt, wir könnten einen kleinen Imbiss vertragen", wandte sich Ellen an Petunia.
Diese stand mit offenem Mund und schnappte nach Luft. "Vernon? Duddy-Maus? Zu Hilfe ..."
Doch einer Fressattacke der Hobbydramatiker waren die Dursleys nicht gewachsen, und Dumbledore und Harry sahen ihnen nur ungläubig zu, ersterer mit einem matten Lächeln auf den Lippen.
Mit vollem Mund fragte Deatheater: "Sollte das nicht ganz anders sein? Sie waren doch nicht gastfreundlich, wenn ich mich recht entsinne." - "Nöh, waren sie nicht", antwortete imüll, ebenfalls mit vollem Mund.
Nachdem auch der letzte Krümel vertilgt war, machten sie sich wieder an die Arbeit. "Als denn, dann wollen wir mal!" eröffnete Ermelinda und zückte ihren Zauberstab, und bevor Harry oder Dumbledore reagieren konnten, hatte sie einige komplizierte Bewegungen ausgeführt, lautlos eine Zauberformel gesprochen und die Gedächtnisse der Dursleys, Harrys und Dumbledores verändert.
Bevor diese wieder vollständig zu sich kamen, waren die elf schon aus der Türe gehuscht und, dem roten Faden folgend, auf dem Weg die Treppe hinauf, wo sie die Türe zu Harrys Zimmer öffneten. Dort verlor sich mal wieder die Spur des Fadens.
"Das heißt wohl, dass wir mal wieder suchen müssen", meinte Isa und alle machten sich an die Arbeit. Deatheater durchsuchte Harrys Reisetruhe, Ellen sah unter dem Bett nach, Isa durchsuchte Regale, und so hatte jeder sich eine Ecke des Zimmers vorgenommen. Imüll stand vor dem Käfig, in dem Hedwig, Harrys geliebte Eule, saß und sie bedrohlich anfunkelte. Imüll sprach beruhigend auf sie ein, bevor sie noch zu einem lauten Gekreische ansetzte.
"Was haben wir denn da!?" rief Deatheater da triumphierend und von einigen seiner Mitdramatiker kam die hoffnungsvolle Frage: "Den Faden?" Aber nein. Deatheater hielt einen kleinen Spiegel in der Hand. "Der Spiegel, den Sirius seinem Patensohn gegeben hat", erklärte er. "Und der hat ihn einfach hier reingepfeffert!" fügte Leeandra ein wenig ärgerlich hinzu. "Alles hätte anders kommen können. Vielleicht hätte Sirius nicht sterben müssen." - "Tja, JKR hatte anderes im Sinn", konterte Deatheater ungerührt.
Während Deatheater noch bewundernd den Spiegel hochhielt, war imüll gerade dabei Hedwig ein paar Eulenkekse zu geben, damit sie ruhig blieb, aber diese hatte nicht vor, sich bestechen zu lassen und biss ihr kräftig in den Finger. Fluchend und schimpfend ging sie eilig einen Schritt zurück und stieß gegen Deatheater, der daraufhin den Spiegel fallen ließ, der in mehrere Einzelteile zerbrach.
"Oh, das darf doch wohl nicht wahr sein, Deatheater!" schimpfte brösel, und SanOs zückte bereits ihren Zauberstab, um den Spiegel zu reparieren. "Halt!" rief Isa. "Der muss doch kaputt gehen. Wenn Harry ihn in Band sieben findet ist er doch hin", fügte sie erklärend hinzu. "Und jetzt wissen wir auch wieso", meinte AB grinsend. Also verstaute Deatheater den zerbrochenen Spiegel wieder in der Truhe, während AB sich um imülls Finger kümmerte.
"Und da ist auch der rote Faden!" rief san_shine, die ihn unter dem Monsterbuch der Monster entdeckt hatte.
"Seid ihr sicher, dass wir schon im HALBBLUTPRINZ sind?" fragte Deatheater plötzlich flüsternd, denn er hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden. "Denn wenn wir noch im ORDEN DES PHOENIX sind, dann braucht Harry den Spiegel am Ende noch mal, um zu versuchen, mit dem toten Sirius Kontakt aufzunehmen. Und ich glaube, da war er noch ziemlich heil, also ... der Spiegel ... und nicht Harry ... oder ... Sirius!"
"Hör' auf zu faseln!" zischte Leeandra ihm zu. "Ich glaube, wir sollten uns mal schleunigst auf den Flur verkrümeln. Harry ist im Anmarsch!" Und tatsächlich hörten sie bereits Schritte auf der Treppe. Im letzten Moment gelang es ihnen, sich in Dudleys Schlafzimmer zu verstecken. Und nur kurze Zeit später läutete es an der Tür und zum großen Erstaunen der Dursleys stand plötzlich Albus Dumbledore, der Schulleiter der Schule für Zauberei und Hexerei von Hogwarts höchstpersönlich in ihrer Diele.
"Wer bitte ist das denn jetzt?" fragte Gaidin. "Dumbledore, warum fragst Du?" fragte Deatheater. "Blitzmerker!" meinte Gaidin. "Aber wenn Du vorhin aufgepasst hättest, dann hättest Du den Dumbledore im Wohnzimmer der Dursleys bemerkt, der Kreacher herbeigerufen hat, um zu prüfen, ob Harry wirklich der rechtmäßige Erbe von Grimmauldplatz Nummer 12 ist. Und wenn das der echte Dumbledore war, wie kann er dann jetzt noch mal ankommen?"
Allgemeine Ratlosigkeit machte sich breit, doch schon beantwortete der 'neue' Dumbledore indirekt Gaidins Frage. "Isch bin die Beatrix!" sagte der neue und nun offensichtlich falsche Dumbledore. "Und isch möchte hier lecker Mittagessen mit die Präsidenten!"
In diesem Augenblick kam der erste, also der echte Dumbledore aus dem Wohnzimmer. Der neue, also der falsche Dumbledore, der behauptet hatte, Beatrix zu heißen, riss entsetzt die Augen auf und fauchte: "Isch bin die Königin Beatrix! Das da ist die falsche! Jetzt bekommt die falsche mein lecker Mittagessen!?"
Dann drehte er sich einmal schnell um die eigene Achse und stand statt im dunkelblauen Samtkostüm mit dazu passendem Hütchen in einem grauen Mantel vor der versammelten Mannschaft mit schiefen Zähnen, dicker Brille, zauseligen, grauen Haaren und einem Schnauzbart.
"Weist Bescheid, Schätzelein?" fragte er eine äußerst entsetzt wirkende Tante Petunia und kniff ihr gönnerhaft in die zusammengezogene Wange. Petunia zuckte zurück und man konnte ihr den Ekel vor dieser seltsamen Person im Gesicht ansehen. "Was soll das? Was machen Sie hier?" japste sie.
Zuerst konnte keiner eine Antwort geben, dann räusperte sich der angeblich echte Dumbledore "Das, ähm, ist mein verschollen geglaubter Doppelgänger. Wie er hierher kommt weiß ich nicht. Aber es ist äußerst unpassend."
Vernon war zu Petunia gerannt, so schnell es ihm möglich war. "Du kennst diese Person? Ich bin entsetzt!" Jetzt errötete Petunia bis in die Haarspitzen und begann unbehaglich herumzudrucksen. "Ich... also... ich... da war doch dieses... dieses... Casting!" versuchte sie zu erklären.
"Genau! Toll! Doll! Und das wäre Ihr Preis gewesen!" Der Mann mit den halblangen Haaren und dem Schnurrbart hatte sich nun in einen älteren Herrn mit auffällig gescheiteltem silber-weißem Haar und einer ziemlich großen Nase verwandelt, der aber wie die falsche Beatrix mit einem holländischen Akzent sprach. Doch niemand beachtete ihn.
"Petunia!" Vernon Dursley stemmte entrüstet die Hände in die Hüften. "Du bei einer Casting-Show? Aber Du kannst ja noch nicht mal singen." - "Die Show hieß ja auch 'England sucht die Superzicke' und ich war als deutscher Austauschgast inner Jury!" sagte nun ein blonder, auffällig braungebrannter Typ mit einem fiesen Hamburger Akzent und schlug ein paar schräge Töne auf einem Keyboard an.
Petunia Dursley heulte laut auf. "Ja, und? Ich hatte ja nicht mal ein Recall!" - "Du hattest nischt genug Drama, Baby!" sagte plötzlich noch eine ganz andere Stimme. "Und deine Handetasche brauchte dringend mehr Leben!"
Leeandra, Ellen und AB schauten sich gequält an. "Eindeutig! Deatheater ist auf Droge. So was Wirres kann nur einem völlig zu gedröhnten Hirn entspringen. Er schmeißt alle Sendungen, die er einmal gesehen hat, hier mit auf den Markt. So kommen wir ja nie weiter." Isa brachte es, für alle sprechend, auf den Punkt: "Da ist bestimmt was in Petunias Tee gewesen, das ihm nicht bekommen ist."
Brösel blickte Deatheater besorgt an, der mit wirrem Blick den falschen Dumbledore anstarrte und ihn sich in immer neue Personen verwandeln ließ. "Gottchen, mein armer Zwilling!" stöhnte Leeandra. "Was machen wir nur?"
"Ausschalten!" kam es lapidar von AB. "Wir müssen weiter." Sie nickte Gaidin zu, und zu zweit fesselten sie einen außer Rand und Band geratenen Deatheater, was sich als äußerst schwierig erwies, da Deatheaters dritter Arm ständig zu entfliehen drohte. Zur Sicherheit stopften sie ihm noch schnell einen Knebel in den Mund, denn gerade stimmte Deatheater ein schwülstiges Lied an, um damit einen wieder braungebrannten Möchtegern-Sänger zu beeindrucken.
Ermelinda hatte in der Zwischenzeit den roten Faden wieder gefunden und gemeinsam mit SanOs begann sie ihn langsam aufzuwickeln. San_shine und imüll blickten noch einmal zurück zu den Dursleys. "'tschuldigung, für die Störung. Es geht gleich weiter."
"Es waren die Nussecken!" murmelte Deatheater durch seinen Knebel, noch immer leicht benommen. "Es waren ganz bestimmt diese Nussecken!"
"Jetzt muss ich ja schon wieder das Gedächtnis von Harry, Dumbledore und den Dursleys verändern. Ob es für sie schädlich ist, wenn ich es öfter mache?" gab Ermelinda etwas bedenklich von sich. "Ach was, schlimmer kann es ja nicht mehr werden mit ihnen."
Isa blickte sich suchend um. Gaidin und AB schleiften, den sich noch immer heftig wehrenden Deatheater hinter sich her. "Grmpf... pff... Sprotz..."
"Nun gib endlich Ruhe. Du weckst ja noch die ganze Nachbarschaft auf", schimpfte brösel. "Vielleicht lernst Du es endlich einmal und stopfst nicht immer alles in Dich hinein", grummelte Leeandra. "Von uns hat nicht einer eine Nussecke gesehen und den Guildo Horn übrigens auch nicht."
-TO BE CONTINUED-
für imüll

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hat es Euch gefallen?
Wenn ja, schön, wenn nicht, auch nicht weiter schlimm.
Sagt uns einfach die Meinung!