Es war einmal...

Als Anfang August 2007 der siebte und damit letzte Band einer Buchreihe der berühmten Joanne K. Rowling über einen gewissen Zauberlehrling namens Harry Potter erschienen und endlich gelesen war, traf sich im frisch errichteten Kundendiskussionsforum auf amazon.de eine Gruppe von mehr oder weniger erwachsenen Menschen, um sich über das Werk auszutauschen, und schließlich, weil keiner so recht glauben wollte, dass es vorbei sein sollte, aus eigener Kraft eine bis drei Fortsetzungen zu schreiben.

Schon bald spaltete sich aus dem Hauptschreiberfeld eine kleine, aber äußerst feine Splittergruppe ab, die sich fortan "Die Hobbydramatiker" nannte. Und als es den "Hobbydramatikern" mal wieder zu langweilig wurde, entstanden die hier neu veröffentlichten "Neuen und unglaubwürdigen Schandtaten der Hobbydramatiker". Zunächst nur auf die Länge eines Posts bei amzon.de beschränkt, entwickelten sie sich schnell zu wahren Kurzgeschichten voller Nonsens und Humor aber auch tragischer Momente, die den Lesern hoffentlich genauso viel Spaß beim Lesen bringen wie uns beim Schreiben. Über Kommentare würden wir uns sehr freuen.

Die Schandtaten:

23.3. – 3:23 Uhr (1) Allerhöchste Geheimstufe (1) Angriff der Bomische (1) Die Auferstehung (1) Die Silberhochzeit (1) Die Suche (1) Die Winterverschwörung (1) Dursleys Reloaded (1) Ein Junge überlebt - etwas anders (1) Ein Schweinchen namens Dudley (1) Ein tierisches Abenteuer (1) Feenwettstreit (1) Freitag der 13. (1) Harry Potter und das Vermächtnis der Hobbydramatiker (11) Harry Potter und der verrückte Fan (1) Harry Potter und die Weihnachtsbäckerei (1) Hogwarts Hüte und Hauselfen (1) Jahrestage (1) Kurz und schmerzlos (1) LA VIE EN ROSE (1) Nachwuchs (1) Schadtat Nr. 33 - Jahrestag (1) Schandtat Numero 01 (1) Schandtat Numero 02 (1) Schandtat Numero 03 (1) Schandtat Numero 04 (1) Schandtat Numero 05 (1) Schandtat Numero 06 (1) Schandtat Numero 07 (1) Schandtat Numero 08 (1) Schandtat Numero 09 (1) Schandtat Numero 10 (1) Schandtat Numero 11 (11) Schandtat Numero 12 (1) Schandtat Numero 13 (1) Schandtat Numero 14 (1) Schandtat Numero 15 (1) Schandtat Numero 16 (1) Schandtat Numero 17 (1) Schandtat Numero 18 (1) Schandtat Numero 19 (1) Schandtat Numero 20 (1) Schandtat Numero 21 (1) Schandtat Numero 22 (1) Schandtat Numero 23 (1) Schandtat Numero 24 (1) Schandtat Numero 25 (1) Schandtat Numero 26 (1) Schandtat Numero 27 (1) Schandtat Numero 28 (1) Schandtat Numero 29 (1) Schandtat Numero 30 (1) Schandtat Numero 31 (1) Schandtat Numero 32 (1) Schandtat Numero 33 (1) The Irish Ways or How to handle a Leprechaun (1) Und nichts als die Wahrheit... (1) Urlaub auf dem Bauernhof (1) VerRückt und duchgeKNALLT? (1) Was wäre wenn ??? (1) Wie Ron Weasley Asmodeus traf… (1) Wohl bekomm's (1)

Freitag, 1. Januar 2010

Harry Potter und das Vermächtnis der Hobbydramatiker - Part 3

Schandtat Numero 11 - Part 3

Doch währenddessen führten Deatheater und Leeandra ein höchst seltsames Gespräch.

"Hast Du bemerkt, wer da vor Florean Fortescues Eissalon steht?" begann Deatheater.

Dort stand ein Mann in einem auffälligen, veilchen-blauen Samtanzug mit einem schwarzen Pagenhaarschnitt und einem Zylinder auf dem Kopf.

"Nein", entgegnete Leeandra. "Wer soll das sein?" - "Das ist Willy Wonka!" meinte Deatheater. "Der Besitzer der Schokoladenfabrik aus CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK." - "Also, ich finde, der sieht eher aus wie Johnny Depp! Und was sollte Willy Wonka hier wollen?" - "Mag sein!" murmelte Deatheater. "Wer weiß wohl, was Willy Wonka wieder will? Wahrscheinlich will Willy Wonka wieder weniger Walnussschokolade wiegen, weil weiße Wale wieder weniger werden. Wenn Wale weinen wogen wiegende Wellen wer weiß wohin!"

"Also, Deatheater! Ich weiß, dass wir alle in eine merkwürdige Geschichte geraten sind, aber langsam könntest Du mal aufhören, durchzudrehen!" Deatheater verzog das Gesicht. "Och, Mennoh! Ich habe eben Hunger. Warum schreibt eigentlich nie jemand darüber, wie appetitanregend es ist, wenn man die Welt retten muss. Ich gehe jetzt in den TROPFENDEN KESSEL und bestelle mir eine extra große Portion Schokoladenkuchen. So! Kurze Pause, dann können wir von mir aus aufwickeln, was aufgewickelt werden will. Oder war es abwickeln?"

Leeandra schüttelte nur den Kopf. "Du redest vielleicht manchmal einen Stuss, Deatheater!"

Die große Vorsitzende AB richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und stemmte energisch die Hände in die Hüften. "Feierabend jetzt mit dem Blödsinn! Brösel und Isa ihr folgt Harry und Hagrid nach Gringotts. Vielleicht findet ihr dort ein Stück vom Faden. Ihr scheint mir die einzig Vernünftigen zu sein. Der Rest verteilt sich unauffällig in der Menge und klappert die anderen Geschäfte ab. Vergesst es, Jungs! Essen können wir später noch!" meinte sie noch mit einem strengen Blick auf Deatheater, der sich gerade mit Gaidin verkrümeln wollte.

"Abstimmung!" verlangte Deatheater schmollend. Und in kürzester Zeit war die große Vorsitzende überstimmt und alle Hobbydramatiker und ein Harry Potter kehrten im TROPFENDEN KESSEL ein.

Nachdem sie sich mit mehr oder weniger großen Kleinigkeiten gestärkt hatten, gingen sie zurück auf die Winkelgasse.

"So, und nun?" begann AB noch immer etwas verstimmt, als ihnen plötzlich der elfjährige Harry und Hagrid, nun ihrerseits auf dem Rückweg zum TROPFENDEN KESSEL, entgegenkamen. Harry trug nun einen Zaubererumhang und einen Vogelkäfig, in dem eine schneeweiße Eule saß und die Welt mit großen, gelben Augen betrachtete. San_shine stieß imüll unauffällig an. "Da sind sie wieder!" flüsterte sie.

Die elf Hobbydramatiker ließen Harry und Hagrid passieren, doch plötzlich meinte Gaidin: "Hey, was ist das denn?" Er griff in die Luft und hatte plötzlich den Anfang eines kaum sichtbaren, roten Fadens in der Hand. "Schnell!" riefen Isa und Ellen im Chor. "Halt fest und fang an aufzuwickeln!" Gaidin tat wie ihm geheißen, und so folgten sie alle Harry und Hagrid in sicherem Abstand, denn der Faden schien von den beiden auszugehen und vorerst kein Ende zu finden.

Doch plötzlich stand der neun Jahre ältere Harry unter seinem Tarnumhang auf dem Faden. "Entschuldige!" sagte Gaidin. "Könntest Du ein Stück zur Seite gehen?" - "Aber ich erinnere mich gern an meinen ersten Besuch in der Winkelgasse!" protestierte Harry, der ältere. "Ich will sehen, was ich tue." - "Aber Du warst eindeutig nicht hier, als Dein jüngeres Selbst zum ersten Mal hier war. Also geh' aus dem Weg." Mit einem unwilligen Grunzen trat der ältere Harry einen Schritt zur Seite und löste sich augenblicklich in Luft aus.

"Hey!" rief Deatheater begeistert. "Ich glaube, ich weiß, was wir tun müssen! Wir müssen einfach Harry durch die sieben Jahre seiner Geschichte folgen und alles und jeden beseitigen, was oder der darin nichts zu suchen hat. Also, nichts wie hinterher!"

Taliesin, der Barde, der hier draußen auf sie gewartet hatte, lächelte und nickte zustimmend. "Wie ich sehe, habt ihr den Bogen raus!" meinte er anerkennend. Deatheater trat vor und gab ihm einen leichten Stoss. "Sorry, Taliesin, Sorry Isa, aber ein Barde von der Zirkelinsel hat an dieser Stelle der Geschichte nun wirklich nichts zu suchen!"

Der Barde lächelte noch immer und verlor zusehends an Farbe. "Die Aufgabe ist bei Euch wirklich in den besten Händen!" Er hob noch einmal die Hand zum Gruß, dann verschwand er mit einem leisen Ruf: "Vielleicht sieht man sich in einer der nächsten, ernst gemeinten Fortsetzungen!"

Harry und Hagrid waren inzwischen durch die Steinmauer im TROPFENDEN KESSEL verschwunden. Und die Hobbydramatiker folgten ihnen mit einem stetig wachsenden Fadenknäuel. Gaidin wickelte beharrlich das rote Garn, während sie sich ihren Weg zum Bahnhof King's Cross bahnten und auf dem Bahnsteig zwischen Gleis 9 und 10 stehen blieben.

"HALT!" schrie Gaidin. Alle drehten sich um. "Hast Du was entdeckt?" fragte Ermelinda neugierig. "Nöh, ich komm nur nicht mehr weiter. Ich häng' irgendwie fest." Gaidin zupfte an dem Garn. Es ging weder vor noch zurück. Ein zweiter Faden hatte sich gelöst und alle Augen folgten diesem bis er endete - an einer Stricknadel.

"Mensch, AB, Du kannst doch nicht aus dem roten Faden der Geschichte einen Schal stricken...!" Leeandra zog entrüstet die lila kolorierten Augenbrauen in die Höhe, während AB beschämt zu Boden blickte.

"Was machst Du mit dem Vorschlaghammer, Deatheater?" schrie Ellen plötzlich alarmiert, denn Deatheater hatte begonnen auf die Mauer zwischen Gleis 9 und 10 einzuhämmern. "Mist, ich hätte ihn doch lieber in der Schmiede einschließen sollen!" rief Ermelinda. "Wen, Deatheater oder den Hammer?" grinste AB.

"Das... muss... hier... weg!... Das... gab's... so... nur... im... Film!" stöhnte Deatheater angestrengt von der ungewohnten körperlichen Tätigkeit. Und während King's Cross zusammenbrach und sich zeitgleich in Luft auflöste, setzte Hagrid Harry in den Zug zurück zu den Dursleys, wo der Junge die nächste Zeit bis zum 01. September und seiner Abreise nach Hogwarts verbringen würde.

Nachdem sich der Staub gelegt hatte, klopfte sich Gaidin den selbigen aus dem Umhang und reichte Isa das Garnknäuel. "Hältst Du das mal bitte kurz?" Dann musterte er Deatheater kurz und ging zu ihm hinüber. Dabei zog er während des Gehens sein Schwert heraus, was ihm einiges Stirnrunzeln und einige erschreckte Blicke einbrachte.

"Nur keine Panik, er wird's überleben", beruhigte er die Wartenden. Zu Deatheater gewandt meinte er: "Das sah gar nicht so schlecht aus, wie Du den Hammer geschwungen hast. Der Hammer ist vielleicht ein bisschen groß dafür, aber könntest Du versuchen, die zwei Scharten in dem Schwert auszubessern?" - "Mach ich, wenn wir an einem weniger belebten Ort sind und jetzt gib das Garn mal her, Isa." Deatheater packte beherzt das Garnknäuel und begann es weiter aufzurollen.

Doch schon gleich darauf prallte er heftig gegen Gaidin, als dieser wieder ohne Vorwarnung und sehr plötzlich stehen blieb. "Mist, da hängt schon wieder was." murmelte er.

Alle schauten etwas mürrisch nach hinten zu AB. Diese hob abwehrend die leeren Hände. "Ich hab nix gemacht. Ehrlich!" - "Nein Leute, es hängt weiter vorne."

Vorsichtig spähten sie durch die Menschenmenge und sahen, dass mitten auf dem Bahnsteig jemand auf dem roten Faden saß. Es war Ron. Er hielt einen Federkiel in der Hand und kritzelte eifrig auf einem Pergament herum. Ein paar Sonnenstrahlen ließen sein Haar sonnenuntergangsrot leuchten.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, schlenderte Leeandra los und umrundete unauffällig den in seine Arbeit versunkenen Ron. Sie begutachtete ihn von allen Seiten. San_shine zog eine Grimasse und versuchte Leeandra zurückzuwinken. Doch diese blieb ungerührt noch eine Weile hinter Ron stehen, um dann - zum Schrecken aller Hobbyphilosophendramatiker - Ron einen Schubs zu geben und, während dieser vornüber kippte, blitzschnell seinen Zauberstab zu entwenden. Ellen versuchte ein Aufkreischen zu unterdrücken, als Leeandra den Stab auf Ron richtete und dieser sich mit einem reichlich dummen Gesichtsausdruck dematerialisierte. Ohne mit den lila Augenbrauen zu zucken steckte sie den Zauberstab ein, klaubte das Pergament vom Boden auf und schlenderte zu den anderen zurück.

"Bist Du denn tatsächlich, die Irrere von uns ?" blaffte Deatheater seine Zwillingsschwester an. "Du kannst doch nicht einfach Ron Weasley aus der Geschichte löschen?!?!" - "Krieg Dich mal ein, Bruderherz!" Leeandra schob dem verwirrten Kryptinesen den Unterkiefer wieder nach oben und wedelte mit dem Pergament vor den Gesichtern ihrer Mitstreiter. "Das war doch nicht der echte Ron. Seht mal, auf dem Pergament steht lauter schwülstiges Liebesgesäusel. Das kann nicht der richtige Ron gewesen sein. Vor allem, weil er direkt vor einem Schaufenster mit der Live-Übertragung seiner Lieblings-Quidditch-Mannschaft saß. Versteht ihr? Er hat nicht EIN MAL aufgeblickt. Und Liebesgedichte geschrieben. Für HERMINE UND LUNA. Das KONNTE gar nicht der echte Ron gewesen sein!" Erleichtert atmete die gesamte Mannschaft aus. "So, wohin jetzt ?" fragte Ermelinda.

"Wieder King's Cross!" meinte Isa. "Wir müssen einen Zeitsprung gemacht haben. Das hier ist DER GEFANGENE VON ASKABAN. Seht ihr die Sirius-Black-Fahndungsplakate? In der KAMMER DES SCHRECKENS sind Ron und Harry ja wegen Dobby nicht auf den Bahnsteig gekommen. Scheinbar hat bis hierher alles gepasst in der Geschichte."

"Dann nichts wie an Bord des Hogwartsexpress!" meinte Deatheater fröhlich und warf san_shine das Knäuel zu wie einen Ball. "Da, fang!" San_shine, die darauf nicht vorbereitet war, bekam die rote Kugel an den Kopf geballert.

"Aua! Super, das gibt 'ne Beule. Müssen wir jetzt mit dem Zug mitfahren und den Dementoren begegnen?" sie schauderte bei dem Gedanken an die furchterregenden Gestalten mit den langen Kapuzen. Doch da san_shine abgelenkt gewesen und das Knäuel von ihrem Kopf abgeprallt und zu Boden gefallen war, verschwand es und alle blickten sich entsetzt an. "Was nun?" fragte Ellen.

"Mennoh!" stöhnte Deatheater. "Wo wir doch gerade so schön voran gekommen sind!" - "Gehen wir trotzdem an Bord des Hogwartsexpress und schauen, ob wir das Fadenknäuel wiederfinden," meinte Isa.

Gesagt getan. Doch als sie den Zug besteigen wollten, war es gar kein Zug, sondern sie befanden sich auf dem Meer an Bord der Hoppetosse. Ein wilder Piratenkampf tobte um sie herum.

"Wer war das?" stöhnte Lee genervt. Ermelinda blickte von ihrem Buch auf. "Sorry! Gute-Nacht-Geschichte für die Jüngste."

"Tja", meinte Deatheater trocken. "Ich weiß zwar nicht, wie wir das hier überleben wollen, aber ich denke, es gibt nur eins zu tun." Hinter ihnen schwang sich gerade Pippi Langstrumpf in die Takelage. "Tommy, Annika!" rief sie. "Bringt Euch in Sicherheit. Da hinten kommt Captain Hook!"

"Sicher!" grummelte Deatheater und wuchtete eine Kanonenkugel in die Höhe. Was doch so eine kleine, handgeschriebene und vorgelesene Notiz über plötzliche, körperliche Fitness alles bewirken konnte, dachte er bei sich. Er lud eine der Kanonen mit der Kugel und Schießpulver und richtete dann das Kanonenrohr auf die Planken des Schiffes.

"Bist Du denn des Wahnsinns fette Beute?" rief AB aus. "Willst Du uns versenken?" - "Ich sehe keinen anderen Weg!" Deatheater entzündete die Zündschnur, die Kanone ging los und riss ein gewaltiges Loch in den Rumpf der Hoppetosse, die sich auch sogleich mit Wasser zu füllen begann.

"Alle Mann von Bord!" rief jemand. "Genau", grinste Deatheater. "Frauen und Kryptinesen zuerst!" Für einige Augenblicke hatten sie alle das Gefühl, mit Mann und Maus und Schiff im Meer zu versinken, dann löste sich alles in Luft und Wohlbefinden auf, und sie versperrten der Hexe mit dem Essenswagen den Weg auf dem Gang im Hogwartsexpress. "Uff!" Ermelinda stieß die Luft aus. "Das war knapp!"

Gaidin und Deatheater stürzten sich direkt auf den Wagen und konnten sich gar nicht entscheiden, was sie alles nehmen sollten. AB drehte sich kopfschüttelnd zu ihnen um und meinte: "Jungs, ihr habt doch gerade erst gegessen! Wie könnt ihr euch nur jetzt schon wieder mit dem ganzen Süßkram voll stopfen?"

"Du hörst Dich schon genauso an wie Hermine!" stellten beide fest und verglichen ihre Schokofroschkarten. "Bekomm' ich von euch einen Schokofrosch ab? Ich würde gerne mal einen probieren", sagte SanOs. "Ich auch, ich auch", kam es da von den übrigen Hobbydramatikern. AB schaute sich das Schauspiel an und zuckte mit den Schultern. "Ach, egal", sagte sie leise und etwas lauter dann: "ICH AUCH!"

Plötzlich ruckte der Zug und blieb überraschend stehen. Imüll und Gaidin, die gerade munter Schokofroschkarten tauschten, wurden zur Seite gerissen und fielen über Ermelinda, die gerade eine von Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen mit angeekeltem Gesichtsausdruck ausspucken wollte. Die anderen konnten sich gerade noch auf den Beinen halten.

Dann wurde es dunkel. Und kalt! Eiskalt! Ihr Atem gefror und keiner wagte sich zu regen. "Oh, nein!" flüsterte SanOs ängstlich.

Sie spürten alle eine furchtbare Kälte, die die Gefühle und alle frohen Gedanken erstarren ließ. "Keine Dementoren!" wisperte brösel ängstlich und hielt die Arme schützend vor ihren Bauch gekreuzt. Die Zeit schien davon zu rinnen, und alle lauschten atemlos, dieses von Rowling so rasselnd beschriebene Geräusch zu hören.

"Keine Sorge", meinte Harry, der schon wieder aus der Zukunft aufgetaucht war und sich ihnen an die Fersen geheftet hatte, aufmunternd, "ich kann sie verjagen." - "Das würde aber zu sehr in die Geschichte hier eingreifen", meinte san_shine besorgt. "Schließlich fällst Du hier gleich in Ohnmacht." Harry warf ihr einen unwirschen Blick zu. "Und was wollt Ihr Auserwählten jetzt machen? Sollen sie euch die Seelen aussaugen?" - "Es wird schon eine Lösung geben, wenn wir die Auserwählten sind!" meinte AB.

"Dort!" rief Ellen auf einmal. "Das gibt's doch nicht, da blinkt was Rotes! Seht mal!" Und angestrengt versuchten alle, ihre Köpfe zu drehen und in die Richtung zu schauen. Tatsächlich! Da war er wieder, der rote Faden!

Langsam begannen sich Gaidin und Isa in die Richtung zu bewegen, und die anderen schlichen langsam und angestrengt hinterher, die eisige Kälte, die hinter ihnen stärker wurde, im Rücken. "Ich glaube, sie kommen", flüstere Leeandra.

"Ich habe ihn!" rief Isa triumphierend. Und nur Deatheater, der gerade nach hinten geschaut hatte, erhaschte noch eine dunkle, düstere Gestalt, die erwartungsvoll auf die zwölf zugeschwebt kam. Dann verschwanden sie.

Als nächstes tauchten sie an einer Koppel auf, in der mehrere Schüler und ein Halbriese standen. Die Hobbydramatiker schauten sich die Szene an und sahen gerade noch wie Draco Malfoy von einem Hippogreif, welcher natürlich Seidenschnabel war, verletzt wurde, und jeder von ihnen wusste eigentlich, dass er es ja selbst verschuldet hatte, aber SanOs konnte sich mal wieder nicht zusammenreißen und stürmte los. AB und Ellen wollten sie noch zurückhalten, aber sie hatten keine Chance. Sie hörten noch wie sie im Rennen schrie: "Ich muss ihm helfen."

Deatheater meinte etwas verzweifelt: "Langsam müssen wir sie mal zur Vernunft bringen und von ihren übertriebenen Muttergefühlen abringen. Sie gefährdet die ganze Aktion, wenn sie ständig Malfoy junior beschützen will."

Im gleichen Moment rief imüll: "Seht da, an der Kralle von Seidenschnabel, der roter Faden." Die Gruppe schaute sich an, dann rannten imüll und Lee SanOs hinterher um sie aufzuhalten. Die anderen sahen erwartungsvoll von einem zum anderen. Wer ging zum Hippogreif?

"Ist das jetzt nicht was für richtige Kerle?" meinte Ellen zaghaft und war diesmal ganz ohne Apparieren leicht grün im Gesicht. "Ich denke, wir sind gleichberechtigt!?" meinten Deatheater und Gaidin wie aus einem Munde. "Mist Emanzipation!" schoss es Ellen durch den Kopf. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als Harry unter dem Tarnumhang sich meldete: "Ich kann doch..." Aber er wurde unterbrochen.

"Hast Du Deine eigene Geschichte nicht gelesen? Du bist doch schon da!" kam es von mehreren gleichzeitig. Harry grummelte leise etwas vor sich hin, und die Hobbydramatiker zogen es vor, es nicht gehört zu haben.

AB mischte sich resolut ein: "Jetzt aber los, sonst ist der Faden wieder weg!" Sie sah alle Anwesenden an, dann seufzte sie und ging los. Aber im Vorbeigehen zog sie den sich sträubenden Deatheater mit.

Doch bevor sie dem Hippogreif auch nur einen Schritt näher gekommen waren, schwebte ein Dementor bedrohlich auf Deatheater zu. Dieser erstarrte zur Salzsäule und konnte die vermummte Gestalt nur aus weit aufgerissenen Augen entsetzt anstarren.

"Auenland? Beutlin?" krächzte das unheimliche Wesen und näherte sich begierig Deatheaters Mund. "Hier gibt es keine Beutlins in der Gegend!" stammelte Deatheater. "Die sind alle in Hobbingen." Dann sank er ohnmächtig zusammen, den Dementor direkt über sich.

"Keine Panik!" rief Ellen. "Ich weiß, was zu tun ist." Sie zückte schnell ihren herbeigeschriebenen Zauberstab und richtete ihn auf die Wache Askabans. "Expecto Patronum!" schrie sie, und aus der Spitze ihres Zauberstabes brach ein gigantisches, silbernes Meerschweinchen hervor. Der Dementor zog sich wie ein geprügelter Hund in den verbotenen Wald zurück.

Die anderen Hobbydramatiker klopften Ellen anerkennend auf die Schulter. "Na ja", meinte sie nur, "ich hatte eigentlich ein anderes Tier erwartet, aber Hauptsache, es hat gewirkt."

Währendessen brachte AB Deatheater mit einigen freundlichen Ohrfeigen wieder zur Besinnung. Er schlug die Augen auf und lallte leicht vor sich hin: "Elf Freunde das sind wir. Julian, Dick und Anne, George und Ti-i-mmy, der Hund!" Ermelinda schüttelte leicht resigniert den Kopf. "Das ist alles, was übrig bleibt, wenn ein Dementor Dir alle glücklichen Erinnerungen aussaugt? Sehr bedenklich. Sehr bedenklich!"

Deatheater hüpfte zurück auf die Füße. "Och, Mensch! Wo bleibt die Riesentafel Schokolade?" beschwerte er sich. "Ich dachte, die bekommt man, wenn man einem Dementorenangriff entgangen ist!"

AB räusperte sich vernehmlich. "Ähm, könnten wir uns wieder auf den Faden und den Hippogreif konzentrieren, bitte?" - "Eine Frage hätte ich noch, bevor ich mich von einem spitzen Schnabel zerhacken lasse", maulte Deatheater. "Wo kommt eigentlich dieser zukünftige Harry plötzlich wieder her? Waren wir den nicht vorher in der Winkelgasse schon mal losgeworden? Der ist ja anhänglich wie eine Schei...!" Doch weiter kam er nicht.

Ein sanftes Beben, das mit jeder Sekunde stärker wurde, erinnerte jeden der elf daran, dass längst noch nicht alles so war, wie es sein sollte. Als der Boden so stark schwankte, dass sich kaum noch jemand auf den Beinen halten konnte, hatte AB die Ursache entdeckt. Vor Staunen klappte ihr die Kinnlade herunter, und die Augen schienen ihr aus dem Kopf fallen zu wollen. "Da... Da... das gibt es doch nicht!" stammelte sie und wies mit dem linken Arm hinter sich und die Gruppe.

Den anderen der Elf erging es nicht anders. Vor ihren Augen wuchs ein mächtiger Bau in die Höhe, an den Kanten gut 80 Meter lang und fast 30 Meter hoch. Die Fassade des quaderförmigen Bauwerks mit einer riesigen gläsernen Eingangstür war in einem tiefen Blau gehalten, von gelben Elementen und Absätzen unterbrochen. Auf dem Dach über dem Eingang prangten vier gigantische Buchstaben in grellem gelben Neonlicht.

"Wer zum Geier hat sich das gewünscht?" fragte Gaidin mit einem unbekannten drohenden Unterton in der Stimme, nachdem er realisiert hatte, was sich da vor ihm materialisiert hatte.

"OK, Leute!" meinte auch Deatheater wenig begeistert. "Wer braucht hier jetzt gerade Möbel zum selber aufbauen? Kein Mensch, wenn ihr mich fragt!"

Auf dem großen Parkplatz, der ebenfalls aus dem Boden geschossen war, fuhr gerade Professor Minerva McGonagall mit ihrem kleinen, roten Smart vor und schnappte sich gestresst einen gelben Einkaufswagen, sobald sie ausgestiegen war.

"Ich brauche dringend einen neuen Couchtisch TRULLA und die modische Ecktischlampe KNÄCKE aus der Trällerbjörk-Reihe! Dann noch schnell einen Kaffee mit Haferkeksen und eine Portion Kötbullar im Restaurant. Aber vorher gebe ich noch Filius Flitwick im Kinderparadies ab. Da kann er endlich mal im Bällebad spielen gehen!" plapperte sie gehetzt vor sich hin, während sie ihren Kollegen aus dem Auto hob und unsanft in den ausklappbaren Kindersitz des Einkaufswagens stopfte.

"Das erfordert schwerere Geschütze!" verkündete Deatheater. "Gebt mir ein paar Minuten!"

Die übrigen Hobbydramatiker beobachteten derweil mit vor Staunen aufgerissenen Mündern das rege Treiben auf dem Gelände des magischen Möbelmarktes. Dieser Laden schien der Renner in der Zaubererwelt zu sein. Schon erklang Professor Trelawneys schriller Schrei vom Eingang herüber: "Endlich habe ich sie gefunden, die neusten, schicksten Kerzenständer!"

Doch schon erfüllte ein lautes Rauschen und Schwingen die Luft. Eine Art Knallen wie von gerissenen Segelplanen in einem gewaltigen Sturm ertönte über dem verbotenen Wald. Und schon kam er in Sichtweite, ein gewaltiger Drache, der sich mit gewaltigen Flügelschlägen schnell näherte. Als er direkt über dem Einkaufszentrum war, konnten die elf, denn auch SanOs, imüll und Leeandra waren wieder zu ihnen gestoßen, auf dem Rücken des Tieres eine menschliche Gestalt ausmachen. "Ist das...?" stammelte AB. "Das kann doch nicht... ."

"Ich bin ein Drachenreiter!" jubilierte Deatheater in seinem Sattel und hielt die Zügel, die dem Tier an einem riesigen Zaumzeug am Kopf befestigt waren, triumphierend in die Höhe, und winkte den anderen 'Auserwählten' zu.

Im nächsten Moment wurde er jedoch blass, denn der Drache war in einen Sturzflug auf den Möbelmarkt niedergegangen. Im letzten Moment konnte er sich am Drachenhals festklammern, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Und schon hörten seine Kameraden wieder seinen Anfeuerungsschrei: "Nun zeig' mal, dass Du Deinen Namen zurecht trägst, Ungarischer Hornschwanz!"

Das Tier holte aus und ließ seinen gehornten Schwanz wie einen immensen Morgenstern auf das quaderförmige Bauwerk niedergehen. Deatheater ließ es eine Schleife fliegen und einen neuen Angriff auf diesen Hort des kapitalistischen Konsums fliegen. "Und jetzt...", übertönte er noch das Brüllen des Tieres, "FEUER!"

Der Drache sperrte das Maul weit auf und ein infernalischer Feuerstrahl schoss daraus hervor. Binnen weniger Minuten war das Möbeleinkaufszentrum in Schutt und Asche gelegt und nur wenige Momente später vollständig verschwunden, wie alles, was in dieser Geschichte nichts zu suchen hatte.

Deatheater indes steuerte den Drachen zu einer Landung auf der Wiese direkt neben den Hobbydramatikern. Er schwang sich elegant aus dem Sattel und gab dem Tier noch einen letzten, freundlichen Klaps. "Das hast Du sehr gut gemacht!" flüsterte er dem Ungarischen Hornschwanz zu, dann erhob sich der Drache wieder in die Luft und verschwand hinter dem nächsten Horizont.

"Na?" meinte Leeandra. "Macht es Spaß, hier den Helden zu spielen?" - "Und woher kam überhaupt dieser Drache?" fragte brösel. "Den habe ich mir aus dem FEUERKELCH ausgeliehen!" entgegnete Deatheater. "Ihr erinnert Euch? Die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers? Sie musste auch gleich wieder zurück, damit Harry ihr das goldene Ei abjagen kann!"

"Aber das heißt ja", sagte nun Isa, "wir sind schon wieder ein Schuljahr weiter!" - "Mein Gedanke!" meinte Deatheater. "Und wo, bei Merlins Bart, ist dann dieser berühmte, rote Faden?" brummte Gaidin.

-TO BE CONTINUED-
für Deatheater

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