Unsere elf Helden blickten sich unterdessen in der Weberei um, wo sie gelandet waren und wo gerade interessante Muster gewoben wurden. Ob sie hier richtig waren?
"Lost!" murmelte Deatheater. "Schokolade!" dachte Ellen. "Hallelujah!" sang Ermelinda. "Kuchen!" dachte Isa.
"Tintenweber! Tintenweber!" rief plötzlich eine hässliche, dünne Frau quer durch den Raum. "Wo sind Staubfinger und Zauberzunge? Wir müssen sie vor dem Natternkopf verstecken!" Nahe unserer Elfer-Gruppe schwebte ein Vampir in Zick-Zack-Linien vorüber, immer den Sonnenlichtflecken ausweichend, die durch die hohen Fenster hereinfielen. Als dann schließlich ein zweiköpfiger Raumschiffkapitän, begleitet von einem Roboter mit einem zur Schlinge geknüpften Seil um den Hals, auf sie zu kam, sagte Gaidin: "Leute, konzentriert euch. Scheinbar wird hier alles, was ihr jemals gelesen oder angesehen habt, lebendig. Also, keine Gedanken an andere Bücher mehr, während wir versuchen, in Harry Potter aufzuräumen."
"In Harry Potter? Igitt!" verkündete Deatheater. Und schon standen sie in etwas, das eine riesige Magenhöhle sein musste, wie man sie aus Lehrbüchern und Biologiefilmen von Magenspiegelungen kannte. "Deatheater!" rief Leeandra und schüttelte ihn kräftig an den Schultern. "Gedankenkontrolle, wenn ich bitten darf!" - "Ist ja schon gut", sagte Deatheater kleinlaut. "Es ist nur so schwierig, an wirklich gar kein Buch zu denken... Lesen nimmt nun mal einen beträchtlichen Raum in meinem Leben ein!"
Plötzlich wandelte sich die Umgebung wieder, und die Elf standen in einem prächtigen Saal, umgeben von Majestäten und Hochwohlgeborenen des europäischen Hochadels. In der Mitte stand König Juan Carlos von Spanien, und es erklang ein mehrstimmiges "Happy birthday to you!"
"Was ist denn jetzt schon wieder los?" stöhnte Gaidin. Leeandra verdrehte die Augen, AB wandte sich kopfschüttelnd ab. "Ermel, warst Du das? Du guckst so schuldbewusst!" rief Deatheater.
"Tut mir Leid", sagte Ermelinda leise. "Ich war gestern beim Arzt und musste so lange warten und hatte den Blaubären vergessen, und da hab ich halt zu einer der dort ausliegenden Klatschzeitschriften gegriffen, 'Frau hinterm Spiegel' oder 'Die Welt der Reichen, Schönen und ganz schön Reichen' oder wie sie alle heißen. Scheinbar hat mich der Bericht über Juan Carlos' 70. Geburtstag ziemlich beeindruckt..."
"Na ja, ist ja auch ein stattlicher Mann", sagte Ellen, und SanOs und imüll nickten zustimmend. "Jo, da könnte man schon schwach werden, wenn er ein paar Jährchen jünger wäre...", pflichtete auch brösel bei. "Also, wenn, dann doch lieber den Sohn!" rief san_shine.
"Och nee, Mädels, Schluss jetzt! So geht das nicht weiter!" riefen Gaidin und Deatheater unisono. "Ihr seid ja nur neidisch", meinte brösel leicht verachtungsvoll. Dann lächelte sie. "Aber wenn wir schon mal hier in Spanien sind, könnte ich eigentlich meinen Cousin Fernando mal besuchen!" Dann wurde sie blass: "Oh nein, vielleicht wuselt er gerade auch in Hogwarts herum, habe schließlich seinen Namen benutzt! Los jetzt, wir müssen uns endlich auf die Suche machen!"
"Wo sollen wir denn anfangen mit der Suche? fragte Ellen, aber keiner hatte eine Idee. "Vielleicht sollten wir uns erst mal an einen gemütlichen Ort wünschen um zusammen nachzudenken", schlug imüll vor. "Zurück nach Hogwarts?" schlug Isa vor. Die anderen nickten zustimmend.
"Dann können die uns vielleicht ja auch mal sagen was denen nicht gepasst hat. Vielleicht wollen sie ja doch nicht alles anders haben", meinte brösel.
"Schon wieder apparieren", jammerten Ellen und Isa und hielten dann vorsichtshalber die Münder fest geschlossen.
Da waren sie dann wieder in Hogwarts und fragten sogleich die Romanfiguren, was ihnen denn so gar nicht gefallen hatte. Harry runzelte die Stirn "Eigentlich waren das coole Stories, aber musstet ihr mich so leiden lassen? Ein paar Narben weniger hätten es doch auch getan!"
Doch noch bevor einer von ihnen einen einzigen Schritt tun konnte, standen sie, alle elf inklusive Harry, auf einer steilen Klippe in einer Landschaft aus beinahe blendendem Blau und Grün. Vor ihnen, am Rand der Klippe, saß ein junges, gutaussehendes Pärchen mit im Wind wehenden Haaren auf zwei stattlichen Pferden und umarmte sich von Sattel zu Sattel. Hinter und unter ihnen toste das Meer, die Sonne strahlte mit ganzer frühlingshafter Kraft und die Möwen kreischten ein unmelodisches, aber dennoch romantisches Lied.
"Rosamunde!" hauchte der junge Mann in einer Kusspause. "Ich werde Dich immer lieben!" - "Robin, ich Dich auch!" wisperte die junge Frau. "Aber wir dürfen es nicht. Du bist der neue Earl of Creamcheese und wirst in die Fußstapfen Deines Vaters treten und sein Gestüt weiterführen."
"Und Du bist die uneheliche Tochter meines Vater. Ich weiß das alles, aber wenn ich Dich doch so sehr lieb!" Er wandte sich von ihr ab, voller herzzerreißender Verzweiflung.
Auch Rosamunde wirkte betroffen. "Außerdem wirst Du morgen die spanische Millionenerbin, Isabella della Vega, heiraten, um das Gestüt nicht an die Banken zu verlieren! Oh, Robin, was sollen wir nur tun?" Mit einem Aufschrei warf sie sich erneut in seine starken Arme und einen innigen Kuss.
Deatheater grunzte vernehmlich. "Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das hier alles etwas zu weit geht. Erst 'Frau hinter dem Spiegel', nun das hier?" Schon zückte er sein Notizbuch und den Stift.
Doch plötzlich wuchs eine große, bedrohliche Gestalt aus dem Erdboden vor ihnen. Langsam drehte sie sich zu ihnen um. In einem langen, schwarzen Umhang stand dort ein Mann. Wuscheliges, schwarzes Haar krönte ein schneeweißes, schlangenartiges Gesicht. Die Augen funkelten sie grün aus beängstigenden Schlitzen an. An der hellen Stirn leuchtete eine blitzförmige Fluchnarbe. Die Gestalt hielt in jeder Hand einen Zauberstab auf die Gruppe der 'Auserwählten' gerichtet.
"Was soll das nun wieder?" fragte AB, was ihr einen forschenden und durchdringenden Blick der Kreatur einbrachte.
"Ich bin Earl Hardemort!" dröhnte der Mann. "Bei unserem finalen Kampf sind Harry Potter und Lord Voldemort zu einer Person verschmolzen. Ich bin das ultimativ Gute und Böse in einer Person. Ich bin der Zauberer schlechthin und damit der Herrscher der Welt! Muhahahaha!"
Mit einem Mal tat sich eine Falltür unter den Füßen von Earl Hardemort auf und er stürzte mir einem nicht enden wollenden Schrei in eine bodenlose Tiefe. "... und wart nie mehr in dieser oder einer anderen Geschichte gesehen!" beendete Deatheater gerade die Worte, die er hastig hingekritzelt und vorgelesen hatte. "Bin halt nur ein Tunichtgut!" meinte er achselzuckend.
"Na, riesig!" bemerkte AB trocken. "Und nu? Wir stehen immer noch in Cornwall. Wer hat uns hierher gedacht? Wer von euch liest Rosamunde Pilcher?"
"Tüdelüh...", kam es von rechts. Alle drehten sich verwundert um. Da stand Deatheater mit hochrotem Gesicht und versuchte, vollkommen unschuldig auszusehen.
"Jetzt konzentriert euch bitte mal!" kam es von Gaidin. "Wir müssen immer noch diesen blöden Roten Faden finden! Und unser Zwischenstopp in Hogwarts hat nicht viel gebracht. Außer, dass wir jetzt wissen, dass wir nicht ALLES ändern sollen. Das hat unsere Aufgabe auch nicht gerade erleichtert!"
"Also gehen wir doch wieder auf die Suche?" fragte brösel. "Und konzentrieren uns diesmal ganz allein auf den Roten Faden und alles, was uns helfen könnte?" hakte imüll nach. "Richtig! Konzentrieren!" meinte Leeandra.
"Also dann, auf ein Neues!" kam es frohgestimmt von SanOs, der das ständige Apparieren zu gefallen schien. Sie nahmen sich wieder an den Händen und verschwanden, auch wenn Kreacher diesmal in Hogwarts zurück geblieben war.
Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sahen sie sich um. "Wer war das?" rief Leeandra aufgebracht. "Lass mal nachdenken", meinte brösel ironisch. "Eine Insel und ein Steinkreis..."
Alle Augen richteten sich auf Isa. "Entschuldigung", meinte diese etwas kleinlaut, aber nur um im nächsten Moment mit fester Stimme hinzuzufügen: "Ich habe wirklich nur daran gedacht, dass wir jemanden brauchen, der uns hilft! Wenn ich an eine Phantasie aus einem Buch gedacht hätte, wären wir jetzt im Mittelalter!"
Die anderen zehn sahen sie erschrocken an - oder genau genommen, was aber keiner bemerkte, waren es nur neun - dann sahen sie sich um und stellten erleichtert fest, dass sie immer noch vor dem Steinkreis standen, vor dem jetzt eine Person erschienen war. "Und wer ist das jetzt?" fragte san_shine interessiert.
"Ich bin Taliesin. Ein Barde", stellte der Mann sich lächelnd vor. "Aha", murmelte Deatheater mehr zu sich selbst, "das wäre dann wohl die berühmte Insel des berühmten Cerealien-Zirkels. Und wer ist der Typ? Mr. Frühstückflocke persönlich? Na, ob der uns helfen kann?" Er trat einige Schritte zurück, sah sich unauffällig um und machte sich dann in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Staub. In ihm begann ein neuer Plan zu reifen.
"Und ihr seid die Gemeinschaft der Elf, die ausgezogen ist, um den Roten Faden zu suchen." Dies war weniger eine Frage des Barden, als vielmehr eine Feststellung. Die verbliebenen Hobbydramatiker nickten bestätigend. "Ich kann euch helfen. Also hört gut zu, alles, was ihr zu tun habt, ist..."
Mehr hörten sie nicht, denn unbemerkt von den anderen hing AB seit der Erwähnung des Mittelalters immer intensiver einer bestimmten Phantasie nach.
Und wieder änderte sich die Landschaft, und sie standen auf einem riesigen Burginnenhof. Männer in glänzenden Rüstungen sprangen eilig von ihren Pferden und liefen ins Burginnere. "AB, das warst Du!" Isa blinzelte sie verträumt an. "Das ist doch die Burg von Lancaster. Ich erkenne sie genau."
In diesem Moment kam ein aufgebrachter Ritter auf zehn Hobbydramatiker zu. "Gebt Euch zu erkennen. Rote oder weiße Rose?" Und er zückte sein Schwert. Ihr eigener Schwertträger wollte vortreten, aber AB und Isa kamen ihm zuvor. "Rote Rose, natürlich!" riefen sie gleichzeitig und lachten.
Die anderen sahen sich um, dann sahen sie an sich herunter. Sie alle trugen der Zeit angemessene Kleidung. AB hatte sie ihnen verpasst.
In diesem Moment wurde ihnen bewusst, dass irgend jemand fehlte. "Wo ist eigentlich Harry abgeblieben?" fragte SanOs, und alle schauten sich suchend um. "Den müssen wir wohl verloren haben bei den ganzen Ortwechseln", meinte dann Isa.
"Super! Und was machen wir nun?" fragte san_shine nach. "Ich schlage vor, dass zwei von uns alle Orte noch mal aufsuchen, vielleicht finden wir ihn ja wieder. Sollen wir beide es übernehmen, Namensvetterin?" SanOs schaute dabei san_shine an und musste innerlich grinsen, denn dadurch könnte sie wieder apparieren. Ihr gefiel dieses Apparieren wirklich sehr, dieses Gefühl, welches man dabei hatte - SanOs konnte einfach nicht genug davon bekommen. Kein Karussell auf der Kirmes konnte dieses Gefühl ersetzen. Darum konnte sie auch einfach nicht verstehen, dass Harry Potter, der Held der Zaubererwelt, das Apparieren hasste. "Klar komm ich mit. Wartet ihr auf uns?" fragte san_shine die übrigen Auserwählten. "Natürlich warten wir. Schließlich gehören wir zusammen. Wir sind eine Gemeinschaft", beruhigte Ermelinda die beiden.
Sekunden später waren sie verschwunden. Es dauerte aber keine zehn Minuten und beide waren im Schlepptau mit Harry wieder da. "Wir haben Glück gehabt. Harry war noch am Ausgangspunkt in Cornwall", berichtete SanOs.
Harry allerdings war etwas sauer und tat dies durch einen kleinen Wutausbruch auch kund. "Bin ich etwa euer Hampelmann?" fragte er genervt. "Und wie seht ihr überhaupt aus? Und warum sehe ich so aus?" Alle blickten Harry verwundert an. Nun gut, die mittelalterliche Kleidung war gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem...
Plötzlich fiel ihnen auf, dass auch ihr Moderator, the one and only Deatheater, verschwunden war. "Wo treibt sich denn mein Zwilling wieder herum?" fragte Leeandra.
Der Ritter, der sich nun etwas hilflos am Kopf kratzte, meinte nur: "Mein Name ist Waringham. Ihr kommt wohl besser mit zum Duke."
"Ach herrje, uns ist ja noch einer abhanden gekommen!" fiel in diesem Moment auch Ermelinda auf. "Wo ist denn Deatheater geblieben?" flüsterte sie leise, während sie alle hinter diesem gutaussehenden Ritter hergingen. "Sollen wir ihn suchen?" fragte imüll ebenso leise. "Wo denn? Er könnte überall sein! Besser wir bleiben hier, bis er uns gefunden hat", schlug brösel vor. "Ich habe so das Gefühl, dass mein Zwilling irgend etwas vor hat. Vielleicht sollten wir ihn besser nicht stören. Er findet uns. Egal, wo wir sind", meinte Leeandra.
Und da war er auch schon wieder. "Ey, Leute!" Deatheater kam laut rufend mit eiligen Schritten auf sie zu. "Ich hätte da mal noch ein Problem!"
Hinter ihm sahen die Hobbydramatiker eine ärgerliche Gruppe von Leuten, angeführt von einer mittel alten Frau mit langen rötlich-blonden Haaren. Ihr folgte eine ganze Gruppe von Männern in seriösen, grauen Anzügen. Die meisten hatten Aktentaschen dabei. Einige sprachen aufgeregt in tragbare Diktiergeräte.
"Ich verklage Sie bis auf 's Unterhemd! Und nicht mal das wird man Ihnen lassen, wenn meine Anwälte mit Ihnen fertig sind!" brüllte die Frau, die die elf sonst immer nur freundlich lächelnd von der Rückseite ihrer Bücher und aus dem Fernsehen kannten. "Sie haben meine Geschichte und meine Figuren total verhunzt und verdreht und verdorben!"
"Deatheater!?" rief Ermelinda. "Was hast Du angerichtet? Was sollen J. K. Rowling und ihre Anwälte hier?" Deatheater versteckte sich hinter den Rücken der Gruppe und murmelte kleinlaut: "Ich dachte, sie würde uns helfen. Ich fand, das war eine gute Idee!"
"Trademark! Copyright! Trademark! Copyright!" riefen Joanne Kathleen Rowling und ihre Bande wilder Anwälte im Chor.
"Ich denke, das reicht jetzt!" rief Gaidin mit lauter Stimme über das tobende Durcheinander hinweg und trat einen Schritt vor. "Da können Sie noch lange nach ihren Freunden Trademark und Copyright rufen, sie werden nicht erscheinen, denn das ist unsere Geschichte." Während er sprach, hatte er langsam sein Schwert aus der Scheide gezogen und stellte es nun mit der Spitze nach unten vor sich, den Blick drohend auf die Meute der Anwälte vor ihm gerichtet, die wie vom Blitz getroffen stehen geblieben waren, mitten in der Bewegung erstarrt. Das Knirschen von Metall tat ihm kund, dass noch mehr Schwerter gezogen wurden.
"Hey, Fremder! Niemand zieht ohne Erlaubnis des Dukes sein Schwert in dieser Halle!" tönte es aus dem seitlichen Säulengang her. Eine Gruppe von Rittern in glänzenden Rüstungen trat mit gezogenen Schwertern zwischen den Säulen hervor, bildete einen drohenden Halbkreis um die Gruppe der Elf. "Nicht doch, Mylords. Wir wollen nichts Böses! Earl Gaidin hier möchte dem Duke sein Schwert anbieten", versuchte AB zu beschwichtigen.
"Wer zückt Pergament und Feder und schreibt JKR und ihre Bande wieder aus unserer Geschichte raus?" wollte Isa wissen, die gleichzeitig begehrliche Blicke auf einen der Ritter warf.
"Moment mal kurz!" kam es von Harry. "Das ist Joanne K. Rowling, die Frau, die MICH erschaffen hat? Die Erfolgsautorin?" - "Wir, die Hobbydramatiker, sind ja wohl wesentlich besser!" gaben Ellen und AB als äußerst unbescheidene Antwort.
Isa hatte sich unterdessen einem stattlichen Ritter genähert. "Hallo, schöne Maid. Seid Ihr neu hier auf der Burg? Ich habe Euer edles Antlitz noch nie gesehen", sprach der Ritter sie an und verbeugte sich galant.
Die anderen Hobbydramatiker zückten eifrig ihre Notizbücher und schrieben wild drauflos. Leeandras Stimme war die lauteste. Und 'Plopp' verschwanden die Männer in den grauen Anzügen wieder. Rowling warf noch einen sehr überraschten Blick auf den jungen Mann mit der Blitznarbe vor ihr. Ein Erkennen war in ihren Augen zu lesen, bevor sie sich plötzlich mit bedauerndem Blick auflöste.
"Wer behauptet hier, sie würde besser schreiben als La Rowling?" fragte Deatheater in die Runde. "Jetzt aber mal nicht übermütig werden, Mädels. Ich kenne da übrigens auch einen Duke. Das ist ein ganz merkwürdiges Viech, so mit... "
"Deatheater!" rief san_shine warnend, aber es war schon zu spät. Die Burgmauer heraufgeklettert kam ein riesiges, unförmiges Ding, das irgendwie platt und zweidimensional wirkte. Eine riesige Amöbe, ging es Deatheater durch den Kopf, aber das kunterbunte Ding war definitiv kein Einzeller. Es hatte Gliedmaßen, wenn auch nicht besonders ausgeprägte, aber damit hangelte es sich hinauf auf den Wehrgang. Als erstes verschlang es den menschlichen Ritter-Duke, dann richtete es sich zu seiner vollen Größe auf und schlurfte schmatzend und platschend auf Harry Potter zu. Alle stöhnten auf und sahen Deatheater an - dann zückten sie schnell die Notizbücher und schrieben - mal wieder - drauflos!
Gaidin schrieb nicht, er suchte mit hektischen Bewegungen in seinen diversen Taschen. Endlich hatte er gefunden, was er suchte: den Zauberstab, den er geschenkt bekommen hatte. "Bombarda!" rief er laut mit nur wenig Zweifel in der Stimme.
Harry schüttelte den Kopf - das konnte doch alles gar nicht wahr sein! "Wisst ihr eigentlich, was ihr mit diesem Zauber...?" Weiter kam er nicht. Ein ohrenbetäubender Krach ertönte, die Burgmauern begannen zu wackeln, einzelne Steine lösten sich und fielen zunächst langsam, dann immer schneller, zu Boden. Alle blickten sich ängstlich an.
Nur Deatheater war ruhig geblieben. Kopfschüttelnd schaute er Gaidin an und meinte trocken: "Ich weiß ja, dass Du Explosionen liebst. Aber muss es die Burg sein, in der wir uns alle befinden?" Dann trat er ruhigen Schrittes neben Gaidin und murmelte leise ein paar unverständliche Worte. Darauf schnellte sein dritter Arm nach vorn und beschrieb einen Halbkreis, auf die einstürzenden Burgmauern weisend.
"Das habe ich euch noch gar nicht erzählt", wandte er sich an die anderen, die mit vor Staunen offenem Mund da standen, während sich der Fall der Burg verlangsamte und anschließend die herausgelösten Steine an ihren angestammten Platz zurückkehrten. "Mein dritter Arm ist nicht nur zur Zierde da."
"So, die Burg steht wieder, der Duke ist auch wieder da, Rowling und Meute sind wir los. Wir sollten uns mal zurück auf die Suche machen! Deatheater, zieh den Arm wieder ein! Gaidin, Schwertkampf ist verschoben! Isa:... ISA! Reiß Dich von deinem Earl los! Wir ziehen weiter!" ergriff Leeandra die Initiative.
"Und wo sollen wir jetzt hin?" fragten imüll und brösel genervt. "Irgendwie haben wir immer noch keinen richtigen Plan und reisen orientierungslos in der Weltgeschichte rum." meinte Ermelinda.
"Darf ich mal ein Vorschlag machen?" mischte sich Harry ein. "Wenn es sein muss", antwortete SanOs. "Ich würde vorschlagen, dass wir doch erst mal wieder zurück nach Hogwarts gehen und IHR dann das Buch gründlich durchforscht und euch anschließend wieder auf den Weg macht. So hat es doch absolut keinen Sinn." - "Jo, gerade DU hast DIE Ahnung", entgegnete SanOs und rollte mit den Augen. "Halloooooo, ICH bin der Retter und Held der Zaubererwelt. Schon vergessen?" äffte sie ihn noch nach.
Doch noch bevor Harry irgendwas erwidern konnte, wechselten sie schon wieder den Ort und ein gleichmäßiges Brummen erklang. "Nächster Stopp: Winkelgasse!" sagte eine magisch verstärkte Hexenstimme, während der magische Fahrstuhl rumpelnd zum Stehen kam.
"Was soll denn das hier nun wieder?" fragte Ermelinda. "Ein Fahrstuhl in die Winkelgasse?" - "Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen!" schmollte Deatheater. "Vielleicht finden wir den Roten Faden, wenn wir die Haupthandlungsorte der Potter-Romane abklappern."
Die magisch verstärkte Hexenstimme fuhr fort: "Bitte verpassen Sie auch nicht einen Besuch in Gringotts, unserer Zaubererbank, die schon das Ziel so mancher Suche war. Vielleicht können Ihnen unsere freundlichen Kobolde weiterhelfen. Vielleicht finden Sie den Anfang des roten Fadens im Verlies 9 3/4."
"Das war Gleis 9 3/4 , nicht Verlies, Deatheater!" warf Leeandra ein. "Künstlerische Freiheit!" Deatheater zuckte gleichgültig die Schultern.
In diesem Moment gab es ein letztes Rumpeln, zwei Flügel einer Schiebetür öffneten sich vor den Hobbydramatikern und wie von einer unsichtbaren Hand geschupst, wurden sie aus dem Fahrstuhl auf das Pflaster der Winkelgasse gestoßen.
Begeistert sahen sich die elf Hobbydramatiker um. Genau so hatten sie es sich immer vorgestellt. Nur der noch immer mürrische Harry Potter konnte nichts Besonderes an der ganzen Sache finden.
"Oh, nein!" Ein entsetzter Aufschrei von Ellen, ließ alle herum fahren. "Wir sind nicht nur in der Winkelgasse, sondern auch in einer anderen Zeit. Guckt mal, da kommt Hagrid. Und bei ihm ist ein noch ganz junger Harry Potter." Brösel hatte es gleich erkannt. Jetzt waren sie wirklich am Anfang der Geschichte angelangt.
Isa gab dem älteren Harry einen Knuff und zischte ihm zu: "Los, schnell unter den Tarnumhang. Du kannst Dir ja unmöglich selbst begegnen." Nur widerwillig kam Harry dieser Aufforderung nach. Alle Blicke folgten Hagrid und Harry.
"Wohin sind sie zuerst gegangen?" fragte AB. "War es nicht Gringotts?" - "Stimmt!" antwortete Imüll. "Los, unauffällig hinterher!"
So unauffällig, wie es ihnen möglich war, gingen sie durch die ganzen Zauberer hindurch - aber alle machten große Augen und versuchten, soviel wie möglich zu sehen.
Da stupste Ellen AB an: "Guck mal da vorn. Ist das nicht Klein-Draco?" Sofort schauten alle, die es mitbekommen hatten in diese Richtung. "Och, ist der aber niedlich." grinste SanOs. "Ob ich mal zu ihm und seinen Eltern rüber gehen soll? Schließlich bin ich seine Pflegemutti, und ich hätte da einige ernste Wörter mit seinen Eltern zu reden. DIE haben in der Erziehung ja völlig versagt."
SanOs war beim letzten Satz richtig wütend geworden und wollte gerade loslaufen, als AB und Ellen sie am Arm festhielten. "Du bist erst seit HP 9 seine Pflegemutti, also darfst Du Dich in sein vorheriges Leben nicht einmischen", versuchte AB sie zu besänftigen. "Ich will mich aber einmischen", kam trotzig zurück.
Jetzt versuchte Ellen es: "Sieh mal, SanOs. Seine Eltern haben wirklich einiges falsch gemacht, aber wir dürfen dies nicht ändern. Das wäre eine Angelegenheit von Rowling. Dafür haben wir ihn aber ab HP 8 unter unsere Obhut genommen und haben doch einen sehr, sehr netten jungen Mann aus ihm gemacht, der endlich glücklich ist." - "Wenn wir aber alles wieder rückgängig machen, was von uns geschrieben wurde, dann ist er wieder alleine und böse und das will ich einfach nicht", kam zurück. "Wir müssen ja gar nicht alles zurücknehmen, vielleicht können wir verschiedene Dinge auch so belassen, wie wir sie geschrieben haben. Wir müssen es nur mit den ganzen Charakteren von HP klären, ob sie damit auch einverstanden sind", mischte sich AB wieder ein. SanOs seufzte und gab nach.
"Meine Güte, wo sind wir da nur reingeraten?" Ermelinda zog die Augenbrauen hoch und machte ein Gesicht, als ob sie eine sechsstündige Matheklausur zu schreiben hätte, ohne jemals dafür gelernt zu haben. "Ich meine, überlegt doch mal. Wir haben eine Riesenverantwortung auf uns geladen, indem wir Geschichten über Menschen in einer magischen Welt geschrieben haben, ihre Schicksale, ihren Lebensweg bestimmt haben. Kein Wunder, wenn diese Figuren sich eines Tages bei uns melden und verlangen, wir sollen doch bitte schön dieses und jenes so und nicht anders machen..."
"Die Frage ist nur, ob wir dem auch wirklich gewachsen sind", antwortete brösel. "Ach, was rede ich denn da? Habe ich meine Berufung verfehlt?" unterbrach sie sich. "Los Leute! Es ist zwar toll, hier überall umherzureisen, diese Menschen und Gegenden zu besuchen, von denen wir gelesen haben, aber jetzt sollten wir uns ans Werk machen. Wir sind die Auserwählten, laut Dumbledore. Wir müssen doch in der Lage sein, dieses Chaos hier zu beseitigen!"
"Seht mal da drüben" rief Deatheater in diesem Moment. "Kennen wir den Zausel nicht irgendwoher? Ist das nicht der komische Kauz, zu dem uns Isa irgendwann vorhin auf der Zirkelinsel gebracht hat?" - "Richtig", meinte Gaidin, der ihn auch entdeckt hatte. "Er meinte doch, er könne uns helfen. Lasst uns einfach mal rüber gehen."
Doch der Barde mit dem Namen Taliesin kam bereits auf sie zu. "Endlich habe ich Euch gefunden! Ihr ward so plötzlich weg. Nicht sehr höflich, mitten in der Unterhaltung. Aber sei 's drum. Also, wo wurden wir unterbrochen? Ach ja. Gut. Also, ihr müsst den roten Faden finden. Und den findet Ihr irgendwo in den Geschichten eins bis sieben, da hat eine gewisse Rowling ihn versteckt. Wo genau, weiß ich leider auch nicht. Und wenn Ihr ihn gefunden habt, dann müsst Ihr den Faden aufwickeln. Es ist ein sehr langer Faden, müsst Ihr wissen, das kann eine Weile dauern, bringt also viel Geduld mit. Und während Ihr den Faden aufwickelt, werden all jene Sachen aus der HP-Welt verschwinden, die hier ganz und gar nicht hin passen. Es wird wohl auch einige Geschehnisse aus Euren Schandtaten erwischen, aber das meiste aus den Geschichten acht und neun - und denen, die Ihr noch schreiben werdet - wird erhalten bleiben."
"Bleibt Draco dann, wie wir ihn geschrieben haben?" verlangte SanOs zu wissen. "Mmm, vielleicht. Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich." SanOs, Ellen und AB waren sich noch nicht sicher, ob sie sich jetzt freuen sollten oder lieber noch nicht.
"Wisst Ihr, eigentlich wäre das hier ja gar nicht Eure Aufgabe gewesen", vertraute ihnen Taliesin jetzt leise an. "Eigentlich hätte sich diese Rowling darum kümmern sollen. Aber die konnte nicht, keine Zeit. Da hat das Schicksal eben Euch auserwählt. So geht es häufiger im Leben. So nun auf, auf, macht Euch auf die Suche und seid frohen Mutes! Es ist Euch vorherbestimmt, diese Aufgabe zu lösen. Was soll da schief gehen?"
"Sag ich doch!" meinte brösel fröhlich.
"Lost!" murmelte Deatheater. "Schokolade!" dachte Ellen. "Hallelujah!" sang Ermelinda. "Kuchen!" dachte Isa.
"Tintenweber! Tintenweber!" rief plötzlich eine hässliche, dünne Frau quer durch den Raum. "Wo sind Staubfinger und Zauberzunge? Wir müssen sie vor dem Natternkopf verstecken!" Nahe unserer Elfer-Gruppe schwebte ein Vampir in Zick-Zack-Linien vorüber, immer den Sonnenlichtflecken ausweichend, die durch die hohen Fenster hereinfielen. Als dann schließlich ein zweiköpfiger Raumschiffkapitän, begleitet von einem Roboter mit einem zur Schlinge geknüpften Seil um den Hals, auf sie zu kam, sagte Gaidin: "Leute, konzentriert euch. Scheinbar wird hier alles, was ihr jemals gelesen oder angesehen habt, lebendig. Also, keine Gedanken an andere Bücher mehr, während wir versuchen, in Harry Potter aufzuräumen."
"In Harry Potter? Igitt!" verkündete Deatheater. Und schon standen sie in etwas, das eine riesige Magenhöhle sein musste, wie man sie aus Lehrbüchern und Biologiefilmen von Magenspiegelungen kannte. "Deatheater!" rief Leeandra und schüttelte ihn kräftig an den Schultern. "Gedankenkontrolle, wenn ich bitten darf!" - "Ist ja schon gut", sagte Deatheater kleinlaut. "Es ist nur so schwierig, an wirklich gar kein Buch zu denken... Lesen nimmt nun mal einen beträchtlichen Raum in meinem Leben ein!"
Plötzlich wandelte sich die Umgebung wieder, und die Elf standen in einem prächtigen Saal, umgeben von Majestäten und Hochwohlgeborenen des europäischen Hochadels. In der Mitte stand König Juan Carlos von Spanien, und es erklang ein mehrstimmiges "Happy birthday to you!"
"Was ist denn jetzt schon wieder los?" stöhnte Gaidin. Leeandra verdrehte die Augen, AB wandte sich kopfschüttelnd ab. "Ermel, warst Du das? Du guckst so schuldbewusst!" rief Deatheater.
"Tut mir Leid", sagte Ermelinda leise. "Ich war gestern beim Arzt und musste so lange warten und hatte den Blaubären vergessen, und da hab ich halt zu einer der dort ausliegenden Klatschzeitschriften gegriffen, 'Frau hinterm Spiegel' oder 'Die Welt der Reichen, Schönen und ganz schön Reichen' oder wie sie alle heißen. Scheinbar hat mich der Bericht über Juan Carlos' 70. Geburtstag ziemlich beeindruckt..."
"Na ja, ist ja auch ein stattlicher Mann", sagte Ellen, und SanOs und imüll nickten zustimmend. "Jo, da könnte man schon schwach werden, wenn er ein paar Jährchen jünger wäre...", pflichtete auch brösel bei. "Also, wenn, dann doch lieber den Sohn!" rief san_shine.
"Och nee, Mädels, Schluss jetzt! So geht das nicht weiter!" riefen Gaidin und Deatheater unisono. "Ihr seid ja nur neidisch", meinte brösel leicht verachtungsvoll. Dann lächelte sie. "Aber wenn wir schon mal hier in Spanien sind, könnte ich eigentlich meinen Cousin Fernando mal besuchen!" Dann wurde sie blass: "Oh nein, vielleicht wuselt er gerade auch in Hogwarts herum, habe schließlich seinen Namen benutzt! Los jetzt, wir müssen uns endlich auf die Suche machen!"
"Wo sollen wir denn anfangen mit der Suche? fragte Ellen, aber keiner hatte eine Idee. "Vielleicht sollten wir uns erst mal an einen gemütlichen Ort wünschen um zusammen nachzudenken", schlug imüll vor. "Zurück nach Hogwarts?" schlug Isa vor. Die anderen nickten zustimmend.
"Dann können die uns vielleicht ja auch mal sagen was denen nicht gepasst hat. Vielleicht wollen sie ja doch nicht alles anders haben", meinte brösel.
"Schon wieder apparieren", jammerten Ellen und Isa und hielten dann vorsichtshalber die Münder fest geschlossen.
Da waren sie dann wieder in Hogwarts und fragten sogleich die Romanfiguren, was ihnen denn so gar nicht gefallen hatte. Harry runzelte die Stirn "Eigentlich waren das coole Stories, aber musstet ihr mich so leiden lassen? Ein paar Narben weniger hätten es doch auch getan!"
Doch noch bevor einer von ihnen einen einzigen Schritt tun konnte, standen sie, alle elf inklusive Harry, auf einer steilen Klippe in einer Landschaft aus beinahe blendendem Blau und Grün. Vor ihnen, am Rand der Klippe, saß ein junges, gutaussehendes Pärchen mit im Wind wehenden Haaren auf zwei stattlichen Pferden und umarmte sich von Sattel zu Sattel. Hinter und unter ihnen toste das Meer, die Sonne strahlte mit ganzer frühlingshafter Kraft und die Möwen kreischten ein unmelodisches, aber dennoch romantisches Lied.
"Rosamunde!" hauchte der junge Mann in einer Kusspause. "Ich werde Dich immer lieben!" - "Robin, ich Dich auch!" wisperte die junge Frau. "Aber wir dürfen es nicht. Du bist der neue Earl of Creamcheese und wirst in die Fußstapfen Deines Vaters treten und sein Gestüt weiterführen."
"Und Du bist die uneheliche Tochter meines Vater. Ich weiß das alles, aber wenn ich Dich doch so sehr lieb!" Er wandte sich von ihr ab, voller herzzerreißender Verzweiflung.
Auch Rosamunde wirkte betroffen. "Außerdem wirst Du morgen die spanische Millionenerbin, Isabella della Vega, heiraten, um das Gestüt nicht an die Banken zu verlieren! Oh, Robin, was sollen wir nur tun?" Mit einem Aufschrei warf sie sich erneut in seine starken Arme und einen innigen Kuss.
Deatheater grunzte vernehmlich. "Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das hier alles etwas zu weit geht. Erst 'Frau hinter dem Spiegel', nun das hier?" Schon zückte er sein Notizbuch und den Stift.
Doch plötzlich wuchs eine große, bedrohliche Gestalt aus dem Erdboden vor ihnen. Langsam drehte sie sich zu ihnen um. In einem langen, schwarzen Umhang stand dort ein Mann. Wuscheliges, schwarzes Haar krönte ein schneeweißes, schlangenartiges Gesicht. Die Augen funkelten sie grün aus beängstigenden Schlitzen an. An der hellen Stirn leuchtete eine blitzförmige Fluchnarbe. Die Gestalt hielt in jeder Hand einen Zauberstab auf die Gruppe der 'Auserwählten' gerichtet.
"Was soll das nun wieder?" fragte AB, was ihr einen forschenden und durchdringenden Blick der Kreatur einbrachte.
"Ich bin Earl Hardemort!" dröhnte der Mann. "Bei unserem finalen Kampf sind Harry Potter und Lord Voldemort zu einer Person verschmolzen. Ich bin das ultimativ Gute und Böse in einer Person. Ich bin der Zauberer schlechthin und damit der Herrscher der Welt! Muhahahaha!"
Mit einem Mal tat sich eine Falltür unter den Füßen von Earl Hardemort auf und er stürzte mir einem nicht enden wollenden Schrei in eine bodenlose Tiefe. "... und wart nie mehr in dieser oder einer anderen Geschichte gesehen!" beendete Deatheater gerade die Worte, die er hastig hingekritzelt und vorgelesen hatte. "Bin halt nur ein Tunichtgut!" meinte er achselzuckend.
"Na, riesig!" bemerkte AB trocken. "Und nu? Wir stehen immer noch in Cornwall. Wer hat uns hierher gedacht? Wer von euch liest Rosamunde Pilcher?"
"Tüdelüh...", kam es von rechts. Alle drehten sich verwundert um. Da stand Deatheater mit hochrotem Gesicht und versuchte, vollkommen unschuldig auszusehen.
"Jetzt konzentriert euch bitte mal!" kam es von Gaidin. "Wir müssen immer noch diesen blöden Roten Faden finden! Und unser Zwischenstopp in Hogwarts hat nicht viel gebracht. Außer, dass wir jetzt wissen, dass wir nicht ALLES ändern sollen. Das hat unsere Aufgabe auch nicht gerade erleichtert!"
"Also gehen wir doch wieder auf die Suche?" fragte brösel. "Und konzentrieren uns diesmal ganz allein auf den Roten Faden und alles, was uns helfen könnte?" hakte imüll nach. "Richtig! Konzentrieren!" meinte Leeandra.
"Also dann, auf ein Neues!" kam es frohgestimmt von SanOs, der das ständige Apparieren zu gefallen schien. Sie nahmen sich wieder an den Händen und verschwanden, auch wenn Kreacher diesmal in Hogwarts zurück geblieben war.
Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sahen sie sich um. "Wer war das?" rief Leeandra aufgebracht. "Lass mal nachdenken", meinte brösel ironisch. "Eine Insel und ein Steinkreis..."
Alle Augen richteten sich auf Isa. "Entschuldigung", meinte diese etwas kleinlaut, aber nur um im nächsten Moment mit fester Stimme hinzuzufügen: "Ich habe wirklich nur daran gedacht, dass wir jemanden brauchen, der uns hilft! Wenn ich an eine Phantasie aus einem Buch gedacht hätte, wären wir jetzt im Mittelalter!"
Die anderen zehn sahen sie erschrocken an - oder genau genommen, was aber keiner bemerkte, waren es nur neun - dann sahen sie sich um und stellten erleichtert fest, dass sie immer noch vor dem Steinkreis standen, vor dem jetzt eine Person erschienen war. "Und wer ist das jetzt?" fragte san_shine interessiert.
"Ich bin Taliesin. Ein Barde", stellte der Mann sich lächelnd vor. "Aha", murmelte Deatheater mehr zu sich selbst, "das wäre dann wohl die berühmte Insel des berühmten Cerealien-Zirkels. Und wer ist der Typ? Mr. Frühstückflocke persönlich? Na, ob der uns helfen kann?" Er trat einige Schritte zurück, sah sich unauffällig um und machte sich dann in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Staub. In ihm begann ein neuer Plan zu reifen.
"Und ihr seid die Gemeinschaft der Elf, die ausgezogen ist, um den Roten Faden zu suchen." Dies war weniger eine Frage des Barden, als vielmehr eine Feststellung. Die verbliebenen Hobbydramatiker nickten bestätigend. "Ich kann euch helfen. Also hört gut zu, alles, was ihr zu tun habt, ist..."
Mehr hörten sie nicht, denn unbemerkt von den anderen hing AB seit der Erwähnung des Mittelalters immer intensiver einer bestimmten Phantasie nach.
Und wieder änderte sich die Landschaft, und sie standen auf einem riesigen Burginnenhof. Männer in glänzenden Rüstungen sprangen eilig von ihren Pferden und liefen ins Burginnere. "AB, das warst Du!" Isa blinzelte sie verträumt an. "Das ist doch die Burg von Lancaster. Ich erkenne sie genau."
In diesem Moment kam ein aufgebrachter Ritter auf zehn Hobbydramatiker zu. "Gebt Euch zu erkennen. Rote oder weiße Rose?" Und er zückte sein Schwert. Ihr eigener Schwertträger wollte vortreten, aber AB und Isa kamen ihm zuvor. "Rote Rose, natürlich!" riefen sie gleichzeitig und lachten.
Die anderen sahen sich um, dann sahen sie an sich herunter. Sie alle trugen der Zeit angemessene Kleidung. AB hatte sie ihnen verpasst.
In diesem Moment wurde ihnen bewusst, dass irgend jemand fehlte. "Wo ist eigentlich Harry abgeblieben?" fragte SanOs, und alle schauten sich suchend um. "Den müssen wir wohl verloren haben bei den ganzen Ortwechseln", meinte dann Isa.
"Super! Und was machen wir nun?" fragte san_shine nach. "Ich schlage vor, dass zwei von uns alle Orte noch mal aufsuchen, vielleicht finden wir ihn ja wieder. Sollen wir beide es übernehmen, Namensvetterin?" SanOs schaute dabei san_shine an und musste innerlich grinsen, denn dadurch könnte sie wieder apparieren. Ihr gefiel dieses Apparieren wirklich sehr, dieses Gefühl, welches man dabei hatte - SanOs konnte einfach nicht genug davon bekommen. Kein Karussell auf der Kirmes konnte dieses Gefühl ersetzen. Darum konnte sie auch einfach nicht verstehen, dass Harry Potter, der Held der Zaubererwelt, das Apparieren hasste. "Klar komm ich mit. Wartet ihr auf uns?" fragte san_shine die übrigen Auserwählten. "Natürlich warten wir. Schließlich gehören wir zusammen. Wir sind eine Gemeinschaft", beruhigte Ermelinda die beiden.
Sekunden später waren sie verschwunden. Es dauerte aber keine zehn Minuten und beide waren im Schlepptau mit Harry wieder da. "Wir haben Glück gehabt. Harry war noch am Ausgangspunkt in Cornwall", berichtete SanOs.
Harry allerdings war etwas sauer und tat dies durch einen kleinen Wutausbruch auch kund. "Bin ich etwa euer Hampelmann?" fragte er genervt. "Und wie seht ihr überhaupt aus? Und warum sehe ich so aus?" Alle blickten Harry verwundert an. Nun gut, die mittelalterliche Kleidung war gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem...
Plötzlich fiel ihnen auf, dass auch ihr Moderator, the one and only Deatheater, verschwunden war. "Wo treibt sich denn mein Zwilling wieder herum?" fragte Leeandra.
Der Ritter, der sich nun etwas hilflos am Kopf kratzte, meinte nur: "Mein Name ist Waringham. Ihr kommt wohl besser mit zum Duke."
"Ach herrje, uns ist ja noch einer abhanden gekommen!" fiel in diesem Moment auch Ermelinda auf. "Wo ist denn Deatheater geblieben?" flüsterte sie leise, während sie alle hinter diesem gutaussehenden Ritter hergingen. "Sollen wir ihn suchen?" fragte imüll ebenso leise. "Wo denn? Er könnte überall sein! Besser wir bleiben hier, bis er uns gefunden hat", schlug brösel vor. "Ich habe so das Gefühl, dass mein Zwilling irgend etwas vor hat. Vielleicht sollten wir ihn besser nicht stören. Er findet uns. Egal, wo wir sind", meinte Leeandra.
Und da war er auch schon wieder. "Ey, Leute!" Deatheater kam laut rufend mit eiligen Schritten auf sie zu. "Ich hätte da mal noch ein Problem!"
Hinter ihm sahen die Hobbydramatiker eine ärgerliche Gruppe von Leuten, angeführt von einer mittel alten Frau mit langen rötlich-blonden Haaren. Ihr folgte eine ganze Gruppe von Männern in seriösen, grauen Anzügen. Die meisten hatten Aktentaschen dabei. Einige sprachen aufgeregt in tragbare Diktiergeräte.
"Ich verklage Sie bis auf 's Unterhemd! Und nicht mal das wird man Ihnen lassen, wenn meine Anwälte mit Ihnen fertig sind!" brüllte die Frau, die die elf sonst immer nur freundlich lächelnd von der Rückseite ihrer Bücher und aus dem Fernsehen kannten. "Sie haben meine Geschichte und meine Figuren total verhunzt und verdreht und verdorben!"
"Deatheater!?" rief Ermelinda. "Was hast Du angerichtet? Was sollen J. K. Rowling und ihre Anwälte hier?" Deatheater versteckte sich hinter den Rücken der Gruppe und murmelte kleinlaut: "Ich dachte, sie würde uns helfen. Ich fand, das war eine gute Idee!"
"Trademark! Copyright! Trademark! Copyright!" riefen Joanne Kathleen Rowling und ihre Bande wilder Anwälte im Chor.
"Ich denke, das reicht jetzt!" rief Gaidin mit lauter Stimme über das tobende Durcheinander hinweg und trat einen Schritt vor. "Da können Sie noch lange nach ihren Freunden Trademark und Copyright rufen, sie werden nicht erscheinen, denn das ist unsere Geschichte." Während er sprach, hatte er langsam sein Schwert aus der Scheide gezogen und stellte es nun mit der Spitze nach unten vor sich, den Blick drohend auf die Meute der Anwälte vor ihm gerichtet, die wie vom Blitz getroffen stehen geblieben waren, mitten in der Bewegung erstarrt. Das Knirschen von Metall tat ihm kund, dass noch mehr Schwerter gezogen wurden.
"Hey, Fremder! Niemand zieht ohne Erlaubnis des Dukes sein Schwert in dieser Halle!" tönte es aus dem seitlichen Säulengang her. Eine Gruppe von Rittern in glänzenden Rüstungen trat mit gezogenen Schwertern zwischen den Säulen hervor, bildete einen drohenden Halbkreis um die Gruppe der Elf. "Nicht doch, Mylords. Wir wollen nichts Böses! Earl Gaidin hier möchte dem Duke sein Schwert anbieten", versuchte AB zu beschwichtigen.
"Wer zückt Pergament und Feder und schreibt JKR und ihre Bande wieder aus unserer Geschichte raus?" wollte Isa wissen, die gleichzeitig begehrliche Blicke auf einen der Ritter warf.
"Moment mal kurz!" kam es von Harry. "Das ist Joanne K. Rowling, die Frau, die MICH erschaffen hat? Die Erfolgsautorin?" - "Wir, die Hobbydramatiker, sind ja wohl wesentlich besser!" gaben Ellen und AB als äußerst unbescheidene Antwort.
Isa hatte sich unterdessen einem stattlichen Ritter genähert. "Hallo, schöne Maid. Seid Ihr neu hier auf der Burg? Ich habe Euer edles Antlitz noch nie gesehen", sprach der Ritter sie an und verbeugte sich galant.
Die anderen Hobbydramatiker zückten eifrig ihre Notizbücher und schrieben wild drauflos. Leeandras Stimme war die lauteste. Und 'Plopp' verschwanden die Männer in den grauen Anzügen wieder. Rowling warf noch einen sehr überraschten Blick auf den jungen Mann mit der Blitznarbe vor ihr. Ein Erkennen war in ihren Augen zu lesen, bevor sie sich plötzlich mit bedauerndem Blick auflöste.
"Wer behauptet hier, sie würde besser schreiben als La Rowling?" fragte Deatheater in die Runde. "Jetzt aber mal nicht übermütig werden, Mädels. Ich kenne da übrigens auch einen Duke. Das ist ein ganz merkwürdiges Viech, so mit... "
"Deatheater!" rief san_shine warnend, aber es war schon zu spät. Die Burgmauer heraufgeklettert kam ein riesiges, unförmiges Ding, das irgendwie platt und zweidimensional wirkte. Eine riesige Amöbe, ging es Deatheater durch den Kopf, aber das kunterbunte Ding war definitiv kein Einzeller. Es hatte Gliedmaßen, wenn auch nicht besonders ausgeprägte, aber damit hangelte es sich hinauf auf den Wehrgang. Als erstes verschlang es den menschlichen Ritter-Duke, dann richtete es sich zu seiner vollen Größe auf und schlurfte schmatzend und platschend auf Harry Potter zu. Alle stöhnten auf und sahen Deatheater an - dann zückten sie schnell die Notizbücher und schrieben - mal wieder - drauflos!
Gaidin schrieb nicht, er suchte mit hektischen Bewegungen in seinen diversen Taschen. Endlich hatte er gefunden, was er suchte: den Zauberstab, den er geschenkt bekommen hatte. "Bombarda!" rief er laut mit nur wenig Zweifel in der Stimme.
Harry schüttelte den Kopf - das konnte doch alles gar nicht wahr sein! "Wisst ihr eigentlich, was ihr mit diesem Zauber...?" Weiter kam er nicht. Ein ohrenbetäubender Krach ertönte, die Burgmauern begannen zu wackeln, einzelne Steine lösten sich und fielen zunächst langsam, dann immer schneller, zu Boden. Alle blickten sich ängstlich an.
Nur Deatheater war ruhig geblieben. Kopfschüttelnd schaute er Gaidin an und meinte trocken: "Ich weiß ja, dass Du Explosionen liebst. Aber muss es die Burg sein, in der wir uns alle befinden?" Dann trat er ruhigen Schrittes neben Gaidin und murmelte leise ein paar unverständliche Worte. Darauf schnellte sein dritter Arm nach vorn und beschrieb einen Halbkreis, auf die einstürzenden Burgmauern weisend.
"Das habe ich euch noch gar nicht erzählt", wandte er sich an die anderen, die mit vor Staunen offenem Mund da standen, während sich der Fall der Burg verlangsamte und anschließend die herausgelösten Steine an ihren angestammten Platz zurückkehrten. "Mein dritter Arm ist nicht nur zur Zierde da."
"So, die Burg steht wieder, der Duke ist auch wieder da, Rowling und Meute sind wir los. Wir sollten uns mal zurück auf die Suche machen! Deatheater, zieh den Arm wieder ein! Gaidin, Schwertkampf ist verschoben! Isa:... ISA! Reiß Dich von deinem Earl los! Wir ziehen weiter!" ergriff Leeandra die Initiative.
"Und wo sollen wir jetzt hin?" fragten imüll und brösel genervt. "Irgendwie haben wir immer noch keinen richtigen Plan und reisen orientierungslos in der Weltgeschichte rum." meinte Ermelinda.
"Darf ich mal ein Vorschlag machen?" mischte sich Harry ein. "Wenn es sein muss", antwortete SanOs. "Ich würde vorschlagen, dass wir doch erst mal wieder zurück nach Hogwarts gehen und IHR dann das Buch gründlich durchforscht und euch anschließend wieder auf den Weg macht. So hat es doch absolut keinen Sinn." - "Jo, gerade DU hast DIE Ahnung", entgegnete SanOs und rollte mit den Augen. "Halloooooo, ICH bin der Retter und Held der Zaubererwelt. Schon vergessen?" äffte sie ihn noch nach.
Doch noch bevor Harry irgendwas erwidern konnte, wechselten sie schon wieder den Ort und ein gleichmäßiges Brummen erklang. "Nächster Stopp: Winkelgasse!" sagte eine magisch verstärkte Hexenstimme, während der magische Fahrstuhl rumpelnd zum Stehen kam.
"Was soll denn das hier nun wieder?" fragte Ermelinda. "Ein Fahrstuhl in die Winkelgasse?" - "Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen!" schmollte Deatheater. "Vielleicht finden wir den Roten Faden, wenn wir die Haupthandlungsorte der Potter-Romane abklappern."
Die magisch verstärkte Hexenstimme fuhr fort: "Bitte verpassen Sie auch nicht einen Besuch in Gringotts, unserer Zaubererbank, die schon das Ziel so mancher Suche war. Vielleicht können Ihnen unsere freundlichen Kobolde weiterhelfen. Vielleicht finden Sie den Anfang des roten Fadens im Verlies 9 3/4."
"Das war Gleis 9 3/4 , nicht Verlies, Deatheater!" warf Leeandra ein. "Künstlerische Freiheit!" Deatheater zuckte gleichgültig die Schultern.
In diesem Moment gab es ein letztes Rumpeln, zwei Flügel einer Schiebetür öffneten sich vor den Hobbydramatikern und wie von einer unsichtbaren Hand geschupst, wurden sie aus dem Fahrstuhl auf das Pflaster der Winkelgasse gestoßen.
Begeistert sahen sich die elf Hobbydramatiker um. Genau so hatten sie es sich immer vorgestellt. Nur der noch immer mürrische Harry Potter konnte nichts Besonderes an der ganzen Sache finden.
"Oh, nein!" Ein entsetzter Aufschrei von Ellen, ließ alle herum fahren. "Wir sind nicht nur in der Winkelgasse, sondern auch in einer anderen Zeit. Guckt mal, da kommt Hagrid. Und bei ihm ist ein noch ganz junger Harry Potter." Brösel hatte es gleich erkannt. Jetzt waren sie wirklich am Anfang der Geschichte angelangt.
Isa gab dem älteren Harry einen Knuff und zischte ihm zu: "Los, schnell unter den Tarnumhang. Du kannst Dir ja unmöglich selbst begegnen." Nur widerwillig kam Harry dieser Aufforderung nach. Alle Blicke folgten Hagrid und Harry.
"Wohin sind sie zuerst gegangen?" fragte AB. "War es nicht Gringotts?" - "Stimmt!" antwortete Imüll. "Los, unauffällig hinterher!"
So unauffällig, wie es ihnen möglich war, gingen sie durch die ganzen Zauberer hindurch - aber alle machten große Augen und versuchten, soviel wie möglich zu sehen.
Da stupste Ellen AB an: "Guck mal da vorn. Ist das nicht Klein-Draco?" Sofort schauten alle, die es mitbekommen hatten in diese Richtung. "Och, ist der aber niedlich." grinste SanOs. "Ob ich mal zu ihm und seinen Eltern rüber gehen soll? Schließlich bin ich seine Pflegemutti, und ich hätte da einige ernste Wörter mit seinen Eltern zu reden. DIE haben in der Erziehung ja völlig versagt."
SanOs war beim letzten Satz richtig wütend geworden und wollte gerade loslaufen, als AB und Ellen sie am Arm festhielten. "Du bist erst seit HP 9 seine Pflegemutti, also darfst Du Dich in sein vorheriges Leben nicht einmischen", versuchte AB sie zu besänftigen. "Ich will mich aber einmischen", kam trotzig zurück.
Jetzt versuchte Ellen es: "Sieh mal, SanOs. Seine Eltern haben wirklich einiges falsch gemacht, aber wir dürfen dies nicht ändern. Das wäre eine Angelegenheit von Rowling. Dafür haben wir ihn aber ab HP 8 unter unsere Obhut genommen und haben doch einen sehr, sehr netten jungen Mann aus ihm gemacht, der endlich glücklich ist." - "Wenn wir aber alles wieder rückgängig machen, was von uns geschrieben wurde, dann ist er wieder alleine und böse und das will ich einfach nicht", kam zurück. "Wir müssen ja gar nicht alles zurücknehmen, vielleicht können wir verschiedene Dinge auch so belassen, wie wir sie geschrieben haben. Wir müssen es nur mit den ganzen Charakteren von HP klären, ob sie damit auch einverstanden sind", mischte sich AB wieder ein. SanOs seufzte und gab nach.
"Meine Güte, wo sind wir da nur reingeraten?" Ermelinda zog die Augenbrauen hoch und machte ein Gesicht, als ob sie eine sechsstündige Matheklausur zu schreiben hätte, ohne jemals dafür gelernt zu haben. "Ich meine, überlegt doch mal. Wir haben eine Riesenverantwortung auf uns geladen, indem wir Geschichten über Menschen in einer magischen Welt geschrieben haben, ihre Schicksale, ihren Lebensweg bestimmt haben. Kein Wunder, wenn diese Figuren sich eines Tages bei uns melden und verlangen, wir sollen doch bitte schön dieses und jenes so und nicht anders machen..."
"Die Frage ist nur, ob wir dem auch wirklich gewachsen sind", antwortete brösel. "Ach, was rede ich denn da? Habe ich meine Berufung verfehlt?" unterbrach sie sich. "Los Leute! Es ist zwar toll, hier überall umherzureisen, diese Menschen und Gegenden zu besuchen, von denen wir gelesen haben, aber jetzt sollten wir uns ans Werk machen. Wir sind die Auserwählten, laut Dumbledore. Wir müssen doch in der Lage sein, dieses Chaos hier zu beseitigen!"
"Seht mal da drüben" rief Deatheater in diesem Moment. "Kennen wir den Zausel nicht irgendwoher? Ist das nicht der komische Kauz, zu dem uns Isa irgendwann vorhin auf der Zirkelinsel gebracht hat?" - "Richtig", meinte Gaidin, der ihn auch entdeckt hatte. "Er meinte doch, er könne uns helfen. Lasst uns einfach mal rüber gehen."
Doch der Barde mit dem Namen Taliesin kam bereits auf sie zu. "Endlich habe ich Euch gefunden! Ihr ward so plötzlich weg. Nicht sehr höflich, mitten in der Unterhaltung. Aber sei 's drum. Also, wo wurden wir unterbrochen? Ach ja. Gut. Also, ihr müsst den roten Faden finden. Und den findet Ihr irgendwo in den Geschichten eins bis sieben, da hat eine gewisse Rowling ihn versteckt. Wo genau, weiß ich leider auch nicht. Und wenn Ihr ihn gefunden habt, dann müsst Ihr den Faden aufwickeln. Es ist ein sehr langer Faden, müsst Ihr wissen, das kann eine Weile dauern, bringt also viel Geduld mit. Und während Ihr den Faden aufwickelt, werden all jene Sachen aus der HP-Welt verschwinden, die hier ganz und gar nicht hin passen. Es wird wohl auch einige Geschehnisse aus Euren Schandtaten erwischen, aber das meiste aus den Geschichten acht und neun - und denen, die Ihr noch schreiben werdet - wird erhalten bleiben."
"Bleibt Draco dann, wie wir ihn geschrieben haben?" verlangte SanOs zu wissen. "Mmm, vielleicht. Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich." SanOs, Ellen und AB waren sich noch nicht sicher, ob sie sich jetzt freuen sollten oder lieber noch nicht.
"Wisst Ihr, eigentlich wäre das hier ja gar nicht Eure Aufgabe gewesen", vertraute ihnen Taliesin jetzt leise an. "Eigentlich hätte sich diese Rowling darum kümmern sollen. Aber die konnte nicht, keine Zeit. Da hat das Schicksal eben Euch auserwählt. So geht es häufiger im Leben. So nun auf, auf, macht Euch auf die Suche und seid frohen Mutes! Es ist Euch vorherbestimmt, diese Aufgabe zu lösen. Was soll da schief gehen?"
"Sag ich doch!" meinte brösel fröhlich.
-TO BE CONTINUED-
für brösel
