Es war einmal...

Als Anfang August 2007 der siebte und damit letzte Band einer Buchreihe der berühmten Joanne K. Rowling über einen gewissen Zauberlehrling namens Harry Potter erschienen und endlich gelesen war, traf sich im frisch errichteten Kundendiskussionsforum auf amazon.de eine Gruppe von mehr oder weniger erwachsenen Menschen, um sich über das Werk auszutauschen, und schließlich, weil keiner so recht glauben wollte, dass es vorbei sein sollte, aus eigener Kraft eine bis drei Fortsetzungen zu schreiben.

Schon bald spaltete sich aus dem Hauptschreiberfeld eine kleine, aber äußerst feine Splittergruppe ab, die sich fortan "Die Hobbydramatiker" nannte. Und als es den "Hobbydramatikern" mal wieder zu langweilig wurde, entstanden die hier neu veröffentlichten "Neuen und unglaubwürdigen Schandtaten der Hobbydramatiker". Zunächst nur auf die Länge eines Posts bei amzon.de beschränkt, entwickelten sie sich schnell zu wahren Kurzgeschichten voller Nonsens und Humor aber auch tragischer Momente, die den Lesern hoffentlich genauso viel Spaß beim Lesen bringen wie uns beim Schreiben. Über Kommentare würden wir uns sehr freuen.

Die Schandtaten:

23.3. – 3:23 Uhr (1) Allerhöchste Geheimstufe (1) Angriff der Bomische (1) Die Auferstehung (1) Die Silberhochzeit (1) Die Suche (1) Die Winterverschwörung (1) Dursleys Reloaded (1) Ein Junge überlebt - etwas anders (1) Ein Schweinchen namens Dudley (1) Ein tierisches Abenteuer (1) Feenwettstreit (1) Freitag der 13. (1) Harry Potter und das Vermächtnis der Hobbydramatiker (11) Harry Potter und der verrückte Fan (1) Harry Potter und die Weihnachtsbäckerei (1) Hogwarts Hüte und Hauselfen (1) Jahrestage (1) Kurz und schmerzlos (1) LA VIE EN ROSE (1) Nachwuchs (1) Schadtat Nr. 33 - Jahrestag (1) Schandtat Numero 01 (1) Schandtat Numero 02 (1) Schandtat Numero 03 (1) Schandtat Numero 04 (1) Schandtat Numero 05 (1) Schandtat Numero 06 (1) Schandtat Numero 07 (1) Schandtat Numero 08 (1) Schandtat Numero 09 (1) Schandtat Numero 10 (1) Schandtat Numero 11 (11) Schandtat Numero 12 (1) Schandtat Numero 13 (1) Schandtat Numero 14 (1) Schandtat Numero 15 (1) Schandtat Numero 16 (1) Schandtat Numero 17 (1) Schandtat Numero 18 (1) Schandtat Numero 19 (1) Schandtat Numero 20 (1) Schandtat Numero 21 (1) Schandtat Numero 22 (1) Schandtat Numero 23 (1) Schandtat Numero 24 (1) Schandtat Numero 25 (1) Schandtat Numero 26 (1) Schandtat Numero 27 (1) Schandtat Numero 28 (1) Schandtat Numero 29 (1) Schandtat Numero 30 (1) Schandtat Numero 31 (1) Schandtat Numero 32 (1) Schandtat Numero 33 (1) The Irish Ways or How to handle a Leprechaun (1) Und nichts als die Wahrheit... (1) Urlaub auf dem Bauernhof (1) VerRückt und duchgeKNALLT? (1) Was wäre wenn ??? (1) Wie Ron Weasley Asmodeus traf… (1) Wohl bekomm's (1)

Samstag, 26. Dezember 2009

Harry Potter und das Vermächtnis der Hobbydramatiker - Part 2

Schandtat Numero 11 - Part 2

Unsere elf Helden blickten sich unterdessen in der Weberei um, wo sie gelandet waren und wo gerade interessante Muster gewoben wurden. Ob sie hier richtig waren?

"Lost!" murmelte Deatheater. "Schokolade!" dachte Ellen. "Hallelujah!" sang Ermelinda. "Kuchen!" dachte Isa.

"Tintenweber! Tintenweber!" rief plötzlich eine hässliche, dünne Frau quer durch den Raum. "Wo sind Staubfinger und Zauberzunge? Wir müssen sie vor dem Natternkopf verstecken!" Nahe unserer Elfer-Gruppe schwebte ein Vampir in Zick-Zack-Linien vorüber, immer den Sonnenlichtflecken ausweichend, die durch die hohen Fenster hereinfielen. Als dann schließlich ein zweiköpfiger Raumschiffkapitän, begleitet von einem Roboter mit einem zur Schlinge geknüpften Seil um den Hals, auf sie zu kam, sagte Gaidin: "Leute, konzentriert euch. Scheinbar wird hier alles, was ihr jemals gelesen oder angesehen habt, lebendig. Also, keine Gedanken an andere Bücher mehr, während wir versuchen, in Harry Potter aufzuräumen."

"In Harry Potter? Igitt!" verkündete Deatheater. Und schon standen sie in etwas, das eine riesige Magenhöhle sein musste, wie man sie aus Lehrbüchern und Biologiefilmen von Magenspiegelungen kannte. "Deatheater!" rief Leeandra und schüttelte ihn kräftig an den Schultern. "Gedankenkontrolle, wenn ich bitten darf!" - "Ist ja schon gut", sagte Deatheater kleinlaut. "Es ist nur so schwierig, an wirklich gar kein Buch zu denken... Lesen nimmt nun mal einen beträchtlichen Raum in meinem Leben ein!"

Plötzlich wandelte sich die Umgebung wieder, und die Elf standen in einem prächtigen Saal, umgeben von Majestäten und Hochwohlgeborenen des europäischen Hochadels. In der Mitte stand König Juan Carlos von Spanien, und es erklang ein mehrstimmiges "Happy birthday to you!"

"Was ist denn jetzt schon wieder los?" stöhnte Gaidin. Leeandra verdrehte die Augen, AB wandte sich kopfschüttelnd ab. "Ermel, warst Du das? Du guckst so schuldbewusst!" rief Deatheater.

"Tut mir Leid", sagte Ermelinda leise. "Ich war gestern beim Arzt und musste so lange warten und hatte den Blaubären vergessen, und da hab ich halt zu einer der dort ausliegenden Klatschzeitschriften gegriffen, 'Frau hinterm Spiegel' oder 'Die Welt der Reichen, Schönen und ganz schön Reichen' oder wie sie alle heißen. Scheinbar hat mich der Bericht über Juan Carlos' 70. Geburtstag ziemlich beeindruckt..."

"Na ja, ist ja auch ein stattlicher Mann", sagte Ellen, und SanOs und imüll nickten zustimmend. "Jo, da könnte man schon schwach werden, wenn er ein paar Jährchen jünger wäre...", pflichtete auch brösel bei. "Also, wenn, dann doch lieber den Sohn!" rief san_shine.

"Och nee, Mädels, Schluss jetzt! So geht das nicht weiter!" riefen Gaidin und Deatheater unisono. "Ihr seid ja nur neidisch", meinte brösel leicht verachtungsvoll. Dann lächelte sie. "Aber wenn wir schon mal hier in Spanien sind, könnte ich eigentlich meinen Cousin Fernando mal besuchen!" Dann wurde sie blass: "Oh nein, vielleicht wuselt er gerade auch in Hogwarts herum, habe schließlich seinen Namen benutzt! Los jetzt, wir müssen uns endlich auf die Suche machen!"

"Wo sollen wir denn anfangen mit der Suche? fragte Ellen, aber keiner hatte eine Idee. "Vielleicht sollten wir uns erst mal an einen gemütlichen Ort wünschen um zusammen nachzudenken", schlug imüll vor. "Zurück nach Hogwarts?" schlug Isa vor. Die anderen nickten zustimmend.

"Dann können die uns vielleicht ja auch mal sagen was denen nicht gepasst hat. Vielleicht wollen sie ja doch nicht alles anders haben", meinte brösel.

"Schon wieder apparieren", jammerten Ellen und Isa und hielten dann vorsichtshalber die Münder fest geschlossen.

Da waren sie dann wieder in Hogwarts und fragten sogleich die Romanfiguren, was ihnen denn so gar nicht gefallen hatte. Harry runzelte die Stirn "Eigentlich waren das coole Stories, aber musstet ihr mich so leiden lassen? Ein paar Narben weniger hätten es doch auch getan!"

Doch noch bevor einer von ihnen einen einzigen Schritt tun konnte, standen sie, alle elf inklusive Harry, auf einer steilen Klippe in einer Landschaft aus beinahe blendendem Blau und Grün. Vor ihnen, am Rand der Klippe, saß ein junges, gutaussehendes Pärchen mit im Wind wehenden Haaren auf zwei stattlichen Pferden und umarmte sich von Sattel zu Sattel. Hinter und unter ihnen toste das Meer, die Sonne strahlte mit ganzer frühlingshafter Kraft und die Möwen kreischten ein unmelodisches, aber dennoch romantisches Lied.

"Rosamunde!" hauchte der junge Mann in einer Kusspause. "Ich werde Dich immer lieben!" - "Robin, ich Dich auch!" wisperte die junge Frau. "Aber wir dürfen es nicht. Du bist der neue Earl of Creamcheese und wirst in die Fußstapfen Deines Vaters treten und sein Gestüt weiterführen."

"Und Du bist die uneheliche Tochter meines Vater. Ich weiß das alles, aber wenn ich Dich doch so sehr lieb!" Er wandte sich von ihr ab, voller herzzerreißender Verzweiflung.

Auch Rosamunde wirkte betroffen. "Außerdem wirst Du morgen die spanische Millionenerbin, Isabella della Vega, heiraten, um das Gestüt nicht an die Banken zu verlieren! Oh, Robin, was sollen wir nur tun?" Mit einem Aufschrei warf sie sich erneut in seine starken Arme und einen innigen Kuss.

Deatheater grunzte vernehmlich. "Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das hier alles etwas zu weit geht. Erst 'Frau hinter dem Spiegel', nun das hier?" Schon zückte er sein Notizbuch und den Stift.

Doch plötzlich wuchs eine große, bedrohliche Gestalt aus dem Erdboden vor ihnen. Langsam drehte sie sich zu ihnen um. In einem langen, schwarzen Umhang stand dort ein Mann. Wuscheliges, schwarzes Haar krönte ein schneeweißes, schlangenartiges Gesicht. Die Augen funkelten sie grün aus beängstigenden Schlitzen an. An der hellen Stirn leuchtete eine blitzförmige Fluchnarbe. Die Gestalt hielt in jeder Hand einen Zauberstab auf die Gruppe der 'Auserwählten' gerichtet.

"Was soll das nun wieder?" fragte AB, was ihr einen forschenden und durchdringenden Blick der Kreatur einbrachte.

"Ich bin Earl Hardemort!" dröhnte der Mann. "Bei unserem finalen Kampf sind Harry Potter und Lord Voldemort zu einer Person verschmolzen. Ich bin das ultimativ Gute und Böse in einer Person. Ich bin der Zauberer schlechthin und damit der Herrscher der Welt! Muhahahaha!"

Mit einem Mal tat sich eine Falltür unter den Füßen von Earl Hardemort auf und er stürzte mir einem nicht enden wollenden Schrei in eine bodenlose Tiefe. "... und wart nie mehr in dieser oder einer anderen Geschichte gesehen!" beendete Deatheater gerade die Worte, die er hastig hingekritzelt und vorgelesen hatte. "Bin halt nur ein Tunichtgut!" meinte er achselzuckend.

"Na, riesig!" bemerkte AB trocken. "Und nu? Wir stehen immer noch in Cornwall. Wer hat uns hierher gedacht? Wer von euch liest Rosamunde Pilcher?"

"Tüdelüh...", kam es von rechts. Alle drehten sich verwundert um. Da stand Deatheater mit hochrotem Gesicht und versuchte, vollkommen unschuldig auszusehen.

"Jetzt konzentriert euch bitte mal!" kam es von Gaidin. "Wir müssen immer noch diesen blöden Roten Faden finden! Und unser Zwischenstopp in Hogwarts hat nicht viel gebracht. Außer, dass wir jetzt wissen, dass wir nicht ALLES ändern sollen. Das hat unsere Aufgabe auch nicht gerade erleichtert!"

"Also gehen wir doch wieder auf die Suche?" fragte brösel. "Und konzentrieren uns diesmal ganz allein auf den Roten Faden und alles, was uns helfen könnte?" hakte imüll nach. "Richtig! Konzentrieren!" meinte Leeandra.

"Also dann, auf ein Neues!" kam es frohgestimmt von SanOs, der das ständige Apparieren zu gefallen schien. Sie nahmen sich wieder an den Händen und verschwanden, auch wenn Kreacher diesmal in Hogwarts zurück geblieben war.

Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sahen sie sich um. "Wer war das?" rief Leeandra aufgebracht. "Lass mal nachdenken", meinte brösel ironisch. "Eine Insel und ein Steinkreis..."

Alle Augen richteten sich auf Isa. "Entschuldigung", meinte diese etwas kleinlaut, aber nur um im nächsten Moment mit fester Stimme hinzuzufügen: "Ich habe wirklich nur daran gedacht, dass wir jemanden brauchen, der uns hilft! Wenn ich an eine Phantasie aus einem Buch gedacht hätte, wären wir jetzt im Mittelalter!"

Die anderen zehn sahen sie erschrocken an - oder genau genommen, was aber keiner bemerkte, waren es nur neun - dann sahen sie sich um und stellten erleichtert fest, dass sie immer noch vor dem Steinkreis standen, vor dem jetzt eine Person erschienen war. "Und wer ist das jetzt?" fragte san_shine interessiert.

"Ich bin Taliesin. Ein Barde", stellte der Mann sich lächelnd vor. "Aha", murmelte Deatheater mehr zu sich selbst, "das wäre dann wohl die berühmte Insel des berühmten Cerealien-Zirkels. Und wer ist der Typ? Mr. Frühstückflocke persönlich? Na, ob der uns helfen kann?" Er trat einige Schritte zurück, sah sich unauffällig um und machte sich dann in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Staub. In ihm begann ein neuer Plan zu reifen.

"Und ihr seid die Gemeinschaft der Elf, die ausgezogen ist, um den Roten Faden zu suchen." Dies war weniger eine Frage des Barden, als vielmehr eine Feststellung. Die verbliebenen Hobbydramatiker nickten bestätigend. "Ich kann euch helfen. Also hört gut zu, alles, was ihr zu tun habt, ist..."

Mehr hörten sie nicht, denn unbemerkt von den anderen hing AB seit der Erwähnung des Mittelalters immer intensiver einer bestimmten Phantasie nach.

Und wieder änderte sich die Landschaft, und sie standen auf einem riesigen Burginnenhof. Männer in glänzenden Rüstungen sprangen eilig von ihren Pferden und liefen ins Burginnere. "AB, das warst Du!" Isa blinzelte sie verträumt an. "Das ist doch die Burg von Lancaster. Ich erkenne sie genau."

In diesem Moment kam ein aufgebrachter Ritter auf zehn Hobbydramatiker zu. "Gebt Euch zu erkennen. Rote oder weiße Rose?" Und er zückte sein Schwert. Ihr eigener Schwertträger wollte vortreten, aber AB und Isa kamen ihm zuvor. "Rote Rose, natürlich!" riefen sie gleichzeitig und lachten.

Die anderen sahen sich um, dann sahen sie an sich herunter. Sie alle trugen der Zeit angemessene Kleidung. AB hatte sie ihnen verpasst.

In diesem Moment wurde ihnen bewusst, dass irgend jemand fehlte. "Wo ist eigentlich Harry abgeblieben?" fragte SanOs, und alle schauten sich suchend um. "Den müssen wir wohl verloren haben bei den ganzen Ortwechseln", meinte dann Isa.

"Super! Und was machen wir nun?" fragte san_shine nach. "Ich schlage vor, dass zwei von uns alle Orte noch mal aufsuchen, vielleicht finden wir ihn ja wieder. Sollen wir beide es übernehmen, Namensvetterin?" SanOs schaute dabei san_shine an und musste innerlich grinsen, denn dadurch könnte sie wieder apparieren. Ihr gefiel dieses Apparieren wirklich sehr, dieses Gefühl, welches man dabei hatte - SanOs konnte einfach nicht genug davon bekommen. Kein Karussell auf der Kirmes konnte dieses Gefühl ersetzen. Darum konnte sie auch einfach nicht verstehen, dass Harry Potter, der Held der Zaubererwelt, das Apparieren hasste. "Klar komm ich mit. Wartet ihr auf uns?" fragte san_shine die übrigen Auserwählten. "Natürlich warten wir. Schließlich gehören wir zusammen. Wir sind eine Gemeinschaft", beruhigte Ermelinda die beiden.

Sekunden später waren sie verschwunden. Es dauerte aber keine zehn Minuten und beide waren im Schlepptau mit Harry wieder da. "Wir haben Glück gehabt. Harry war noch am Ausgangspunkt in Cornwall", berichtete SanOs.

Harry allerdings war etwas sauer und tat dies durch einen kleinen Wutausbruch auch kund. "Bin ich etwa euer Hampelmann?" fragte er genervt. "Und wie seht ihr überhaupt aus? Und warum sehe ich so aus?" Alle blickten Harry verwundert an. Nun gut, die mittelalterliche Kleidung war gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem...

Plötzlich fiel ihnen auf, dass auch ihr Moderator, the one and only Deatheater, verschwunden war. "Wo treibt sich denn mein Zwilling wieder herum?" fragte Leeandra.

Der Ritter, der sich nun etwas hilflos am Kopf kratzte, meinte nur: "Mein Name ist Waringham. Ihr kommt wohl besser mit zum Duke."

"Ach herrje, uns ist ja noch einer abhanden gekommen!" fiel in diesem Moment auch Ermelinda auf. "Wo ist denn Deatheater geblieben?" flüsterte sie leise, während sie alle hinter diesem gutaussehenden Ritter hergingen. "Sollen wir ihn suchen?" fragte imüll ebenso leise. "Wo denn? Er könnte überall sein! Besser wir bleiben hier, bis er uns gefunden hat", schlug brösel vor. "Ich habe so das Gefühl, dass mein Zwilling irgend etwas vor hat. Vielleicht sollten wir ihn besser nicht stören. Er findet uns. Egal, wo wir sind", meinte Leeandra.

Und da war er auch schon wieder. "Ey, Leute!" Deatheater kam laut rufend mit eiligen Schritten auf sie zu. "Ich hätte da mal noch ein Problem!"

Hinter ihm sahen die Hobbydramatiker eine ärgerliche Gruppe von Leuten, angeführt von einer mittel alten Frau mit langen rötlich-blonden Haaren. Ihr folgte eine ganze Gruppe von Männern in seriösen, grauen Anzügen. Die meisten hatten Aktentaschen dabei. Einige sprachen aufgeregt in tragbare Diktiergeräte.

"Ich verklage Sie bis auf 's Unterhemd! Und nicht mal das wird man Ihnen lassen, wenn meine Anwälte mit Ihnen fertig sind!" brüllte die Frau, die die elf sonst immer nur freundlich lächelnd von der Rückseite ihrer Bücher und aus dem Fernsehen kannten. "Sie haben meine Geschichte und meine Figuren total verhunzt und verdreht und verdorben!"

"Deatheater!?" rief Ermelinda. "Was hast Du angerichtet? Was sollen J. K. Rowling und ihre Anwälte hier?" Deatheater versteckte sich hinter den Rücken der Gruppe und murmelte kleinlaut: "Ich dachte, sie würde uns helfen. Ich fand, das war eine gute Idee!"

"Trademark! Copyright! Trademark! Copyright!" riefen Joanne Kathleen Rowling und ihre Bande wilder Anwälte im Chor.

"Ich denke, das reicht jetzt!" rief Gaidin mit lauter Stimme über das tobende Durcheinander hinweg und trat einen Schritt vor. "Da können Sie noch lange nach ihren Freunden Trademark und Copyright rufen, sie werden nicht erscheinen, denn das ist unsere Geschichte." Während er sprach, hatte er langsam sein Schwert aus der Scheide gezogen und stellte es nun mit der Spitze nach unten vor sich, den Blick drohend auf die Meute der Anwälte vor ihm gerichtet, die wie vom Blitz getroffen stehen geblieben waren, mitten in der Bewegung erstarrt. Das Knirschen von Metall tat ihm kund, dass noch mehr Schwerter gezogen wurden.

"Hey, Fremder! Niemand zieht ohne Erlaubnis des Dukes sein Schwert in dieser Halle!" tönte es aus dem seitlichen Säulengang her. Eine Gruppe von Rittern in glänzenden Rüstungen trat mit gezogenen Schwertern zwischen den Säulen hervor, bildete einen drohenden Halbkreis um die Gruppe der Elf. "Nicht doch, Mylords. Wir wollen nichts Böses! Earl Gaidin hier möchte dem Duke sein Schwert anbieten", versuchte AB zu beschwichtigen.

"Wer zückt Pergament und Feder und schreibt JKR und ihre Bande wieder aus unserer Geschichte raus?" wollte Isa wissen, die gleichzeitig begehrliche Blicke auf einen der Ritter warf.

"Moment mal kurz!" kam es von Harry. "Das ist Joanne K. Rowling, die Frau, die MICH erschaffen hat? Die Erfolgsautorin?" - "Wir, die Hobbydramatiker, sind ja wohl wesentlich besser!" gaben Ellen und AB als äußerst unbescheidene Antwort.

Isa hatte sich unterdessen einem stattlichen Ritter genähert. "Hallo, schöne Maid. Seid Ihr neu hier auf der Burg? Ich habe Euer edles Antlitz noch nie gesehen", sprach der Ritter sie an und verbeugte sich galant.

Die anderen Hobbydramatiker zückten eifrig ihre Notizbücher und schrieben wild drauflos. Leeandras Stimme war die lauteste. Und 'Plopp' verschwanden die Männer in den grauen Anzügen wieder. Rowling warf noch einen sehr überraschten Blick auf den jungen Mann mit der Blitznarbe vor ihr. Ein Erkennen war in ihren Augen zu lesen, bevor sie sich plötzlich mit bedauerndem Blick auflöste.

"Wer behauptet hier, sie würde besser schreiben als La Rowling?" fragte Deatheater in die Runde. "Jetzt aber mal nicht übermütig werden, Mädels. Ich kenne da übrigens auch einen Duke. Das ist ein ganz merkwürdiges Viech, so mit... "

"Deatheater!" rief san_shine warnend, aber es war schon zu spät. Die Burgmauer heraufgeklettert kam ein riesiges, unförmiges Ding, das irgendwie platt und zweidimensional wirkte. Eine riesige Amöbe, ging es Deatheater durch den Kopf, aber das kunterbunte Ding war definitiv kein Einzeller. Es hatte Gliedmaßen, wenn auch nicht besonders ausgeprägte, aber damit hangelte es sich hinauf auf den Wehrgang. Als erstes verschlang es den menschlichen Ritter-Duke, dann richtete es sich zu seiner vollen Größe auf und schlurfte schmatzend und platschend auf Harry Potter zu. Alle stöhnten auf und sahen Deatheater an - dann zückten sie schnell die Notizbücher und schrieben - mal wieder - drauflos!

Gaidin schrieb nicht, er suchte mit hektischen Bewegungen in seinen diversen Taschen. Endlich hatte er gefunden, was er suchte: den Zauberstab, den er geschenkt bekommen hatte. "Bombarda!" rief er laut mit nur wenig Zweifel in der Stimme.

Harry schüttelte den Kopf - das konnte doch alles gar nicht wahr sein! "Wisst ihr eigentlich, was ihr mit diesem Zauber...?" Weiter kam er nicht. Ein ohrenbetäubender Krach ertönte, die Burgmauern begannen zu wackeln, einzelne Steine lösten sich und fielen zunächst langsam, dann immer schneller, zu Boden. Alle blickten sich ängstlich an.

Nur Deatheater war ruhig geblieben. Kopfschüttelnd schaute er Gaidin an und meinte trocken: "Ich weiß ja, dass Du Explosionen liebst. Aber muss es die Burg sein, in der wir uns alle befinden?" Dann trat er ruhigen Schrittes neben Gaidin und murmelte leise ein paar unverständliche Worte. Darauf schnellte sein dritter Arm nach vorn und beschrieb einen Halbkreis, auf die einstürzenden Burgmauern weisend.

"Das habe ich euch noch gar nicht erzählt", wandte er sich an die anderen, die mit vor Staunen offenem Mund da standen, während sich der Fall der Burg verlangsamte und anschließend die herausgelösten Steine an ihren angestammten Platz zurückkehrten. "Mein dritter Arm ist nicht nur zur Zierde da."

"So, die Burg steht wieder, der Duke ist auch wieder da, Rowling und Meute sind wir los. Wir sollten uns mal zurück auf die Suche machen! Deatheater, zieh den Arm wieder ein! Gaidin, Schwertkampf ist verschoben! Isa:... ISA! Reiß Dich von deinem Earl los! Wir ziehen weiter!" ergriff Leeandra die Initiative.

"Und wo sollen wir jetzt hin?" fragten imüll und brösel genervt. "Irgendwie haben wir immer noch keinen richtigen Plan und reisen orientierungslos in der Weltgeschichte rum." meinte Ermelinda.

"Darf ich mal ein Vorschlag machen?" mischte sich Harry ein. "Wenn es sein muss", antwortete SanOs. "Ich würde vorschlagen, dass wir doch erst mal wieder zurück nach Hogwarts gehen und IHR dann das Buch gründlich durchforscht und euch anschließend wieder auf den Weg macht. So hat es doch absolut keinen Sinn." - "Jo, gerade DU hast DIE Ahnung", entgegnete SanOs und rollte mit den Augen. "Halloooooo, ICH bin der Retter und Held der Zaubererwelt. Schon vergessen?" äffte sie ihn noch nach.

Doch noch bevor Harry irgendwas erwidern konnte, wechselten sie schon wieder den Ort und ein gleichmäßiges Brummen erklang. "Nächster Stopp: Winkelgasse!" sagte eine magisch verstärkte Hexenstimme, während der magische Fahrstuhl rumpelnd zum Stehen kam.

"Was soll denn das hier nun wieder?" fragte Ermelinda. "Ein Fahrstuhl in die Winkelgasse?" - "Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen!" schmollte Deatheater. "Vielleicht finden wir den Roten Faden, wenn wir die Haupthandlungsorte der Potter-Romane abklappern."

Die magisch verstärkte Hexenstimme fuhr fort: "Bitte verpassen Sie auch nicht einen Besuch in Gringotts, unserer Zaubererbank, die schon das Ziel so mancher Suche war. Vielleicht können Ihnen unsere freundlichen Kobolde weiterhelfen. Vielleicht finden Sie den Anfang des roten Fadens im Verlies 9 3/4."

"Das war Gleis 9 3/4 , nicht Verlies, Deatheater!" warf Leeandra ein. "Künstlerische Freiheit!" Deatheater zuckte gleichgültig die Schultern.

In diesem Moment gab es ein letztes Rumpeln, zwei Flügel einer Schiebetür öffneten sich vor den Hobbydramatikern und wie von einer unsichtbaren Hand geschupst, wurden sie aus dem Fahrstuhl auf das Pflaster der Winkelgasse gestoßen.

Begeistert sahen sich die elf Hobbydramatiker um. Genau so hatten sie es sich immer vorgestellt. Nur der noch immer mürrische Harry Potter konnte nichts Besonderes an der ganzen Sache finden.

"Oh, nein!" Ein entsetzter Aufschrei von Ellen, ließ alle herum fahren. "Wir sind nicht nur in der Winkelgasse, sondern auch in einer anderen Zeit. Guckt mal, da kommt Hagrid. Und bei ihm ist ein noch ganz junger Harry Potter." Brösel hatte es gleich erkannt. Jetzt waren sie wirklich am Anfang der Geschichte angelangt.

Isa gab dem älteren Harry einen Knuff und zischte ihm zu: "Los, schnell unter den Tarnumhang. Du kannst Dir ja unmöglich selbst begegnen." Nur widerwillig kam Harry dieser Aufforderung nach. Alle Blicke folgten Hagrid und Harry.

"Wohin sind sie zuerst gegangen?" fragte AB. "War es nicht Gringotts?" - "Stimmt!" antwortete Imüll. "Los, unauffällig hinterher!"

So unauffällig, wie es ihnen möglich war, gingen sie durch die ganzen Zauberer hindurch - aber alle machten große Augen und versuchten, soviel wie möglich zu sehen.

Da stupste Ellen AB an: "Guck mal da vorn. Ist das nicht Klein-Draco?" Sofort schauten alle, die es mitbekommen hatten in diese Richtung. "Och, ist der aber niedlich." grinste SanOs. "Ob ich mal zu ihm und seinen Eltern rüber gehen soll? Schließlich bin ich seine Pflegemutti, und ich hätte da einige ernste Wörter mit seinen Eltern zu reden. DIE haben in der Erziehung ja völlig versagt."

SanOs war beim letzten Satz richtig wütend geworden und wollte gerade loslaufen, als AB und Ellen sie am Arm festhielten. "Du bist erst seit HP 9 seine Pflegemutti, also darfst Du Dich in sein vorheriges Leben nicht einmischen", versuchte AB sie zu besänftigen. "Ich will mich aber einmischen", kam trotzig zurück.

Jetzt versuchte Ellen es: "Sieh mal, SanOs. Seine Eltern haben wirklich einiges falsch gemacht, aber wir dürfen dies nicht ändern. Das wäre eine Angelegenheit von Rowling. Dafür haben wir ihn aber ab HP 8 unter unsere Obhut genommen und haben doch einen sehr, sehr netten jungen Mann aus ihm gemacht, der endlich glücklich ist." - "Wenn wir aber alles wieder rückgängig machen, was von uns geschrieben wurde, dann ist er wieder alleine und böse und das will ich einfach nicht", kam zurück. "Wir müssen ja gar nicht alles zurücknehmen, vielleicht können wir verschiedene Dinge auch so belassen, wie wir sie geschrieben haben. Wir müssen es nur mit den ganzen Charakteren von HP klären, ob sie damit auch einverstanden sind", mischte sich AB wieder ein. SanOs seufzte und gab nach.

"Meine Güte, wo sind wir da nur reingeraten?" Ermelinda zog die Augenbrauen hoch und machte ein Gesicht, als ob sie eine sechsstündige Matheklausur zu schreiben hätte, ohne jemals dafür gelernt zu haben. "Ich meine, überlegt doch mal. Wir haben eine Riesenverantwortung auf uns geladen, indem wir Geschichten über Menschen in einer magischen Welt geschrieben haben, ihre Schicksale, ihren Lebensweg bestimmt haben. Kein Wunder, wenn diese Figuren sich eines Tages bei uns melden und verlangen, wir sollen doch bitte schön dieses und jenes so und nicht anders machen..."

"Die Frage ist nur, ob wir dem auch wirklich gewachsen sind", antwortete brösel. "Ach, was rede ich denn da? Habe ich meine Berufung verfehlt?" unterbrach sie sich. "Los Leute! Es ist zwar toll, hier überall umherzureisen, diese Menschen und Gegenden zu besuchen, von denen wir gelesen haben, aber jetzt sollten wir uns ans Werk machen. Wir sind die Auserwählten, laut Dumbledore. Wir müssen doch in der Lage sein, dieses Chaos hier zu beseitigen!"

"Seht mal da drüben" rief Deatheater in diesem Moment. "Kennen wir den Zausel nicht irgendwoher? Ist das nicht der komische Kauz, zu dem uns Isa irgendwann vorhin auf der Zirkelinsel gebracht hat?" - "Richtig", meinte Gaidin, der ihn auch entdeckt hatte. "Er meinte doch, er könne uns helfen. Lasst uns einfach mal rüber gehen."

Doch der Barde mit dem Namen Taliesin kam bereits auf sie zu. "Endlich habe ich Euch gefunden! Ihr ward so plötzlich weg. Nicht sehr höflich, mitten in der Unterhaltung. Aber sei 's drum. Also, wo wurden wir unterbrochen? Ach ja. Gut. Also, ihr müsst den roten Faden finden. Und den findet Ihr irgendwo in den Geschichten eins bis sieben, da hat eine gewisse Rowling ihn versteckt. Wo genau, weiß ich leider auch nicht. Und wenn Ihr ihn gefunden habt, dann müsst Ihr den Faden aufwickeln. Es ist ein sehr langer Faden, müsst Ihr wissen, das kann eine Weile dauern, bringt also viel Geduld mit. Und während Ihr den Faden aufwickelt, werden all jene Sachen aus der HP-Welt verschwinden, die hier ganz und gar nicht hin passen. Es wird wohl auch einige Geschehnisse aus Euren Schandtaten erwischen, aber das meiste aus den Geschichten acht und neun - und denen, die Ihr noch schreiben werdet - wird erhalten bleiben."

"Bleibt Draco dann, wie wir ihn geschrieben haben?" verlangte SanOs zu wissen. "Mmm, vielleicht. Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich." SanOs, Ellen und AB waren sich noch nicht sicher, ob sie sich jetzt freuen sollten oder lieber noch nicht.

"Wisst Ihr, eigentlich wäre das hier ja gar nicht Eure Aufgabe gewesen", vertraute ihnen Taliesin jetzt leise an. "Eigentlich hätte sich diese Rowling darum kümmern sollen. Aber die konnte nicht, keine Zeit. Da hat das Schicksal eben Euch auserwählt. So geht es häufiger im Leben. So nun auf, auf, macht Euch auf die Suche und seid frohen Mutes! Es ist Euch vorherbestimmt, diese Aufgabe zu lösen. Was soll da schief gehen?"

"Sag ich doch!" meinte brösel fröhlich.

-TO BE CONTINUED-
für brösel

Freitag, 18. Dezember 2009

Harry Potter und das Vermächtnis der Hobbydramatiker - Part 1

Schandtat Numero 11 - Part 1

Es waren einmal elf Hobbyphilosophen. Inzwischen nannten sie sich auch 'Die Hobbydramatiker'. Diese elf Personen trafen sich an einem Tag im Februar in einer großen Stadt in Deutschland an einem Bahnhof. Sie beschlossen, erst einmal Essen zu gehen und anschließend die Innenstadt unsicher zu machen. Im Restaurant wurden sie vom Kellner an einen großen, runden Tisch geleitet. Als alle saßen, kam der Kellner und brachte die Speisekarten. Nachdem er bemerkte, dass alle den Tisch berührten, fing er an zu zählen: "Drei, Zwei, Eins, jetzt!" Die Hobbydramatiker schauten ihn dabei fragend an und waren plötzlich zusammen mit dem Tisch verschwunden. Der Kellner meinte nur leise zu sich selbst: "Endlich sind die Auserwählten erschienen!"

Gleichzeitig stürzten elf Personen und ein Tisch in einem Innenhof zu Boden. Der Tisch war anschließend nur noch Schrott und die Hobbydramatiker schauten sich verwirrt um.

"Was war das denn jetzt?" fragten AB und Deatheater. "Wo sind wir?" kam es von Isa und brösel. Ellen meinte: "Irgendwie erinnert mich das hier an etwas." - "Mich auch, aber das kann nicht sein", antwortete Gaidin. Leeandra, imüll, Ermelinda, san_shine und SanOs zuckten nur mit den Schultern.

Sie rappelten sich gerade auf, als die große Tür zum Hauptgebäude aufging. Ein alter Mann mit einem langen, weißen Bart trat heraus und sagte: "Willkommen in Hogwarts. Ich hoffe, dass Sie alle eine angenehme Reise hatten. Ich bin Professor Dumbledore." Er reichte jedem die Hand.

"Hey, Sie alter Zausel!" meinte Deatheater als die Begrüßungsreihe an ihm war. "Wenn das hier kein irrer Traum ist, dann war unsere erste Begegnung auf dem Weihnachtsball und der HP-Forumsparty vermutlich auch keiner. Aber dann kennen wir uns ja bereits." Er schüttelte dem Schulleiter beherzt die Hand, dachte aber insgeheim bei sich: 'Ich hatte gleich so ein komisches Gefühl beim Treffen der Elf. Wo sind wir hier nur wieder hineingeraten? Und was will der tote Typ von uns? Und wer, zum Donnerdrummel, war dieser hinterhältige Kellner?'

Auch die anderen Hobbydramatikerphilosophen wirkten etwas erstaunt und leicht geschockt und hatten begonnen, leise miteinander zu diskutieren.

Dann erhob Albus Dumbledore erneut seine beeindruckende, klangvolle Stimme: "Meine lieben Hobbydramatiker! Hogwarts braucht Eure Hilfe!"

Die Elf rückten näher zusammen und sahen sich fragend an. Was um Himmelswillen passierte gerade? Dumbledore bat sie mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Langsam und sich immer wieder umsehend folgten sie ihm in die große Halle, wo schon sieben andere auf sie warteten. Es waren jene sieben, über die sie sich soviel ausgedacht hatten.

"Och nöh," flüsterte AB leise. "So viel habe ich doch nun auch nicht getrunken!" Doch sicherheitshalber ging sie erst einmal hinter Deatheater in Deckung, kam doch gerade eine sehr bekannte, schwarze Gestalt mit flatterndem Umhang die Treppe herunter.

'Ach, Herrje', dachte brösel. 'Warum muss mir nur in diesem Moment übel werden?' Sie holte tief Luft, um nicht umzukippen und stützte sich auf Isa.

"Also, Mädels", raunte Deatheater hinter vorgehaltener Hand, "jetzt reißt Euch mal zusammen. Das sind doch nur Harry und Ginny, Ron und Hermine, Draco und Viv und keine Ahnung, wen wir uns noch ausgedacht haben. Und da kommen noch Luna und Neville und George und Sanny und ..." Er begann zu schielen und mit dem Kopf zu wackeln. "Das ist doch alles ganz normal! Wir wussten alle, dass es eines Tages so enden musste! Aber ihr habt ja noch den Schwertkämpfer, der Euch beschützen kann!" Mit einem komischen, kleinen Kiekser fiel er lallend und dümmlich grinsend in Ohnmacht.

Ellen beugte sich über ihn, und mit einem nicht ganz so sanften Schlag links und rechts auf die Wangen weckte sie ihn wieder auf, sodass er mit Gaidins Unterstützung wieder auf die Beine kam.

"Ich denke, wir setzen uns alle erst einmal", schlug Dumbledore vor. Kaum saßen die elf - und auch all die anderen - um einen der großen Haustische, natürlich um den Gryffindor-Tisch, sehr zum Missfallen von Draco und Severus Snape, da erschienen zur Stärkung Butterbier, Feuerwhisky und natürlich ein Saft für brösel. Alle nahmen sie einen Schluck zur Stärkung.

Gaidin, ihr Wächter und Beschützer vor dem Bösen, ergriff, mutig wie immer, das Wort. "Warum sind wir hier?" verlangte er von Dumbledore zu wissen.

"Ihr seid hier, weil wir Eure Hilfe brauchen! Wir sind in einer literarischen Endlosschleife gefangen. Immer neue schlechte Geschichten werden über uns geschrieben. Es ist schrecklich. Aber schon vor langem wurde uns geweissagt, dass nur eine Gruppe aus elf Frauen und Männern mit großem Wissen und Können und Mut uns daraus wird befreien können. Diese elf seid Ihr!"

Jetzt ergriff auch Harry zum ersten Mal das Wort. Er sprach eindringlich, vielleicht sogar ein wenig verzweifelt. "Bitte, Ihr müsst uns helfen, den Fluch, der auf uns liegt zu brechen!"

"Moment mal!" murmelte Deatheater, der noch immer etwas blass um die Nase war und sich verstohlen und mit unstetem Blick in der großen Halle umsah. "Ich muss mal eben etwas ausprobieren!" Er zückte ein Notizbuch aus einer Hosentasche und begann, etwas hineinzuschreiben. Leeandra lugte ihm über die Schulter und gab ihm dann einen leichten Knuff an den Arm. "Hey, was soll denn das?" zischte sie. "Du glaubst doch nicht, dass, wenn Du...."

"Dass es, wenn ich es aufschreibe, passiert?" fragte er, etwas verstimmt wegen des leichten Schlags. "Das werden wir gleich sehen!" Er räusperte sich, streckte das Notizbuch vor sich aus und begann, vorzulesen, was er gerade hineingeschrieben hatte: "Dann rutschte Dumbledore auf seinem Stuhl sitzend aus und landete mit dem Gesicht und dem langen, weißen Bart in der mehrstöckigen Sahnetorte, die gerade vor ihm auf dem Haustisch der Gryffindors erschienen war."

Dumbledore warf ihm einen verblüfften Blick zu, dann schien er tatsächlich im Sitzen zu straucheln und just in diesem Moment erschien auch tatsächlich die angekündigte Torte, die der Schulleiter mit seinem Gesicht zermatschte. "Deatheater, musste das sein?" Ermelinda schüttelte missbilligend den Kopf.

"Ich habe es mir gedacht! Los, probiert es auch aus! Vielleicht können wir uns so hier wieder rausschreiben!" plapperte Deatheater überschwänglich drauflos.

"Ich...", setzte Dumbledores durchdringende Stimme an, "muss Euch bitten, solchen Unsinn zu lassen. Hier geht es um mehr als alberne Scherze. Ihr müsst uns helfen, und danach könnt ihr in Eure Welt zurückkehren!"

Und McGonagall fügte hinzu: "Erst dann und nur dann, wenn Eure Mission erfüllt ist und Ihr uns befreit habt, dann könnt Ihr zurück! Also strengt Euch gefälligst an! Es liegt auch in Eurem Interesse!"

"Das ist ja cool!" frohlockte AB und warf SanOs einen verschwörerischen Blick zu. Beide zückten daraufhin ebenfalls ihre Notizbücher und begannen hektisch zu schreiben. Snape und Draco blickten ihnen misstrauisch über die Schulter.

"No way!" Draco riss SanOs das Buch aus der Hand. "Das wird auf keinen Fall laut vorgelesen!" Mit dem Notizbuch in der Hand rannte er die Treppe zu den Kerkern hinunter. Auch Professor Snape schien nicht sehr angetan, von dem was er da gerade las und er beugte sich drohend nach vorn.

"Warum nur, im Namen Merlins und aller altehrwürdigen Hexenmeister, sollte ich derart lächerliche Dinge tun, gute Frau?" fragte er AB und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wir sollten zum Ernst der Sache zurückkehren und uns anhören, was der Schulleiter uns allen zu sagen hat."

"Danke, Severus!" Dumbledore räusperte sich und stand auf, etwas abgelenkt von den Sahneresten, die seinen Bart gegabelt hatten. "Genau genommen geht es um Folgendes..." Verlegen brach er ab und räusperte sich. Nach einigen Minuten fast völliger Ruhe - aller Blicke waren unablässig auf ihn gerichtet, nur die Sahne tropfte mit einem leisen Plopp, Plopp von seinem Bart auf den Boden - fuhr er fort, einen Anflug von Resignation in der Stimme: "Also, genau genommen, habe ich keine Ahnung, wem wir den Fluch zu verdanken haben, und auch nicht, wie Ihr ihn brechen könnt. Das müsst Ihr alles selbst heraus finden. Aber wir werden Euch nach besten Kräften dabei helfen!" beeilte er sich zu vergewissern.

"WAS?" brauste Snape auf. "Sie wissen immer noch nicht mehr? Sie werden alt, glaube ich!" - "Ach, kein Problem", lächelte imüll. "Ich schreib sie einfach wieder jünger." Sie schrieb ein paar Sätze und las sie den anderen dann laut vor. Und mit jedem Wort verließ ein wenig mehr Grau die Haare von Dumbledore und auch die Falten begannen sich zu glätten. "Ob uns das wohl weiterhelfen wird?" flüsterte Isa brösel leise zu.

"Wie wäre es, wenn ich einfach meinen berühmten Schlusssatz etwas umwandele?" fragte Deatheater gerade imüll und san_shine. "Und dann stürzte das brennende Schloss über Dumbledore zusammen!" - "Untersteh' Dich, Zwilling!" Leeandra drohte wieder mit geballter Faust.

Aus der Eingangshalle erklang ein lautes Scheppern, weil eine Ritterrüstung von ihrem Podest gefallen war, während SanOs auf der Flucht vor Draco war. Schließlich hob sie sich ergebend ihr Notizbuch in die Luft als Zeichen, vorerst nichts weiter schreiben und vorlesen zu wollen, und sie und Draco kehrten in die große Halle zurück.

"Professor", wandte sich Ermelinda nun an den Schulleiter. "Haben Sie nicht vielleicht doch noch etwas mehr Hinweise für uns?"

"Nun, wir wissen, dass diese beiden hier", er zog Viv und Sanny jeweils mit einem Arm an je eine seiner Seiten, "Eure Erfindung sind. Wir haben es zunächst nicht bemerkt, denn wir haben sie in unseren Reihen begrüßt, wie wir alle neuen und unbekannten Personen begrüßen. Doch dann kamen immer mehr 'Andersartige' nach Hogwarts und in die Zaubererwelt, die selber keine Zauberer und Hexen waren. Und sie schienen wirklich alles über uns zu wissen. Aber der Gipfel der Unglaubwürdigkeit ist, dass ich hier vor Euch stehe. Denn eigentlich bin ich schon seit Jahren tot, wenn ich Euch daran erinnern darf. Minerva hier ist eigentlich im Ruhestand, wenn es nach Euch geht. Und der gute, alte Severus dort drüben, weilt eigentlich auch nicht mehr unter den Lebenden, wenn ich die Zeichen und einige Zeugenaussagen richtig verstanden habe."

Die Elf sahen sich betreten an. Sie hatten doch nicht gewusst, dass so etwas passieren würde, nur weil sie zum Spaß Geschichten über Harry Potter und seine Welt geschrieben hatten.

Nach einer kurzen ungemütlichen Stille sprach Draco als erster und sah AB, SanOs und Ellen durchdringend an: "Was habt ihr mit mir gemacht? Ich bin plötzlich nett und mit Harry befreundet. Und eine Frau habe ich auch! Wo bleibt denn da bitteschön mein freier Wille?" Die Angesprochenen rutschten auf ihren Plätzen hin und her, dann redeten sie durcheinander: "Du hast doch wohl gelesen, wie es dazu gekommen ist." - "Sonst wärst Du doch nicht mehr in der Geschichte gewesen." - "Woher weißt Du, dass es so nicht hätte kommen können?" Etwas überrascht drehte Draco sich zu Snape um und sank in seinem Stuhl zusammen.

"Und Ron und ich haben KEINE homosexuelle Beziehung, verdammt noch mal!" brach es aus Harry heraus, der sich scheinbar nicht mehr länger zurückhalten konnte. "Das haben wir aber nicht geschrieben!" brüllten die elf 'Auserwählten' wie aus einem Munde.

"Nun mal ganz ruhig!" mischte sich nun Gaidin ein. "Wir haben beim Schreiben einfach sehr viel Spaß gehabt und Euch in zwei neuen Büchern zu neuem Ruhm und ewiger Unsterblichkeit verholfen. Was wollt ihr eigentlich?" - "Es geht ja nicht nur um die Bücher", warf McGonagall dazwischen. "Diese Schandtaten sind doch echt das Letzte!"

Plötzlich rannten zwei Jungen in Bademänteln und mit Laserlichtschwertern quer durch die Halle, schlitterten auf den Slytherin-Tisch und lieferten sich unter ohrenbetäubendem Lärm und Gejohle ein heftiges Laserlichtschwertgefecht. "Sehen Sie? Das war es unter anderem, was Professor Dumbledore meinte!" Professor McGonagall hielt sich mit einem gequälten Gesichtsausdruck die Ohren zu. "Ständig tauchen hier Personen auf, die hier nicht her passen. Oder wir befinden uns an Orten, an die wir nicht passen. Oder wir benehmen uns, wie wir uns nie im Leben benehmen würden."

"Und dann diese Rowling-Frau. Die hat doch glatt behauptet, sie wäre unsere eigentliche Schöpferin. In der Psychiatrie nennt man das wohl einen 'Gottkomplex'", hauchte Sybill Trelawney und zupfte pikiert an ihren Schals. "Sollen wir ihr sagen, dass sie wirklich Rowlings Geschöpf ist?" flüsterte Leeandra Deatheater zu, was imüll und san_shine zum Kichern brachte. "Lass sie ruhig erst mal weiter machen. Bin gespannt, was ihnen sonst noch einfällt", flüsterte imüll zwischen zwei Kicheranfällen.

Lange mussten sie nicht auf weitere Beschwerden warten. "Und wie ich mich verhalte. Was man aus mir gemacht hat. So arrogant. Und überheblich. Und über allen anderen stehend. Und... und... einfach unausstehlich finde ich mich", nörgelte Harry. "Sankt Potter oder noch besser Potter, der Göttliche. Einfach widerlich!!!" zischte Draco.

"Und ich?" fragte Hermine aufgebracht. "Was ist mit mir?" Zu mehr kam sie nicht, denn jetzt redeten alle durcheinander. Kaum ein Wort war noch zu verstehen. Nur noch einzelne Wortfetzen waren zu vernehmen: "... über einer Bar...", "... muggellastig ...", "... tot, tot, tot ...", "... -lachen ...", ... ...

"Es kommt ja nicht nur von Euch!" richtete Dumbledore über den Lärm hinweg das Wort an die 'Auserwählten'. "Und ich persönlich mag die Schandtaten", fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. "Und wenn ich mich jetzt so im Spiegel betrachte..." Dumbledore hielt einen kleinen vergoldeten Handspiegel in der Hand und betrachtete sein jugendliches Image. "Vielen Dank, junge Dame!" sagte er mit einer leichten Verbeugung in Richtung imüll.

Die anderen Lehrer versuchten, etwas Ordnung in das wilde Durcheinander zu bringen. Die 'Auserwählten' Elf standen etwas ratlos in der großen Halle. Was hatten sie da bloß angerichtet? Zwei Schüler mit Laserschwertern kamen bedrohlich nah. Plötzlich ließ auch noch ein Eisbär ein tiefes Grollen von sich.

"So, nun aber mal Butter bei die Fische!" übertönte Gaidin den Radau. "Was genau erwartet ihr nun alle von uns?" - "Ihr sollt die 'Fremdlinge' aus dieser Geschichte vertreiben und uns allen wieder ein halbwegs ruhiges und gleichmäßiges Leben geben!" entgegnete Albus Dumbledore. "Also, ganz so ruhig und gleichmäßig muss es ja nun auch nicht sein!" warf Ron dazwischen.

"Ich...", unterbrach Hermine ihn, "habe schon ein bisschen in der Bibliothek nachgeforscht. Und es gibt tatsächlich etwas, das ihr tun könnt. Ich habe es aus 'Klarheit ins Chaos - 78 magische Methoden, um Ihr Leben wieder in die rechte Bahn zu lenken'. Es ist ein uraltes magisches Artefakt. Es heißt 'Der rote Faden' und die elf Auserwählten sollen in der Lage sein, es zu finden, heißt es in diesem uralten Buch aus der verbotenen Sektion der Bibliothek."

"Aha!" bemerkte Deatheater. "Und natürlich weiß niemand hier, wo wir diesen 'roten Faden' suchen und finden sollen. Wahrscheinlich wisst ihr nicht mal, was das überhaupt ist, dieser 'rote Faden'!" Alle Romanfiguren sahen ihn schulterzuckend an. "Hatte ich mir gedacht!" meinte Deatheater. "Ich sehe mir jetzt erst mal den Verbotenen Wald an. Vielleicht habe ich da ja einen Geistesblitz!"

In diesem Moment gab es ein ohrenbetäubendes Krachen und das Dach der großen Halle verschwand. Grawp, der kleinwüchsige Riese, hielt es in der erhobenen Hand, starrte durch das große Loch und brüllte herunter: "Hagga?"

"Hagga ist doch nicht hier, Grawp", versuchte Hermine ihn zu beruhigen. "Du weißt doch, dass er letzte Woche von Misty gefressen wurde, weil er ihrem Nachwuchs versehentlich auf die Zehen getreten war." - "Seht ihr, was ihr angerichtet habt!" rief Bromford Bibble mit Tränen in den Augen aus. "Hagrid, gefressen von einem erfundenen Drachen!" Die Elf schauten sich etwas betreten an. Das hatten sie nun wirklich nicht gewollt.

Harry hatte sich unterdessen Dumbledore genähert und nahm ihm den Spiegel aus der Hand. "Was schauen Sie dauernd in diesen Spiegel, Professor? Gibt es da etwas Besonderes zu sehen?" Harry entwand Dumbledore den Spiegel und blickte selbst hinein. Es summte und ein bläuliches Licht erschien. Alle schlossen geblendet die Augen. Als sie wieder sehen konnten, lag der Spiegel am Boden und Harry Potter war verschwunden.

In diesem Moment betrat Hagrid die große Halle. Die Köpfe von Dolores Umbridge und Bellatrix Lestrange hingen an ihren langen Zöpfen über seine Schulter. "Was'n los?" brummte der Wildhüter und lud seine grausige Fracht in einer Ecke ab. "Ich verliere hier noch mal den Verstand!" kreischte Madame Pomfrey. "Gerade waren Sie noch tot, Hagrid! Gefressen von einem Hundedrachen! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!" "Wo 's 'n Harry?" grunzte Hagrid und setzte sich beinahe auf Bromford Bibble auf der Bank am Gryffindor-Tisch.

Während Ginny heulend am Tisch saß, unbeholfen von Ron getröstet, der ihr beruhigend über das Haar strich, sah Professor McGonagall die Elf empört an. "Da! Schon wieder! Jetzt ist Harry weg, Ginny ist untröstlich und dafür ist Kopf-Jäger-Hagrid wieder da! Wann hat das alles ein Ende?!" - "So weit sind wir doch noch gar nicht", raunten sich die Elf leise zu.

Und während alle sich ratlos ansahen, schimpften, sich auf den neuesten, sich sekündlich ändernden Stand des Geschehens bringen ließen, sah Dumbledore wieder verträumt in den Spiegel, den er vom Boden aufgehoben hatte, und dachte bei sich: "Wie gut ich doch aussehe. Wie in meiner Jugend. Ja, meine Jugend... Wenn Gellert mich nur so sehen könnte." Dumbledore seufzte vernehmlich. Warum hatte er seinen Liebsten gerade jetzt, wo sie endlich wieder zusammen waren im Jenseits, zurück lassen müssen? Ach ja, weil irgendwer ihn wieder ins Leben zurück gebracht hatte. Was er wohl gerade tat, sein Geliebter? Voller Wehmut und Liebe dachte er an Gellert, SEINEN Gellert Grindelwald, und... verschwand in einem Summen und einem bläulichen Licht. Alle Anwesenden sahen entsetzt auf die Stelle, wo Harry und Dumbledore gerade noch gestanden hatten. Ginny sah die Elf an. "So macht doch was!"

Sie sahen sich an und überlegten. Wenn allein ihre Geschichten diese Auswirkungen hatten, was war dann mit den tausenden anderen Geschichten? Die kannten sie doch gar nicht!

Gaidin meinte: "Lasst es uns probieren. Wir versuchen sie zurückzuschreiben!" Die Gesichtsausdrücke wurden entschlossen, und sie setzten sich an einen Tisch mit einem großen Pergament und elf Federn. "Du meine Güte", seufzte Isa. "Das waren doch bisher nur Gedanken!"

Doch die Geschehnisse überschlugen sich. Nachdem nun auch Dumbledore verschwunden war, nahm Severus Snape AB fest am Arm. "Auf ein Wort, meine Teuerste." AB blickte sich Hilfe suchend um. Warum war sie bloß hier?

Cornelius Fudge riss die Türflügel der großen Halle aus den Angeln, als er, gegürtet mit Schwert und Schild und einem Bogen auf dem Rücken, in die große Halle stürmte. "Ich habe den Stein der Weisen gefunden!" brüllte er. "Aber der wurde doch vernichtet!" quiekte Professor Flitwick.

"Wir sollten nicht hier sein!" rief brösel und schrieb auf ihren Teil des Pergaments: "Und dann ging brösel vergnügt nach Hause!" Aber als sie es vorgelesen hatte, passierte gar nichts.

"Ich glaube, Hermine hat Recht!" meinte Ermelinda. "Jetzt, da wir in der Geschichte sind, wird Schreiben uns nicht wieder herausbringen. Ich denke, dieser 'Rote Faden' ist tatsächlich ein realexistierender Gegenstand!" - "Dann müssen wir ihn suchen gehen!" schlug Ellen vor.

In diesem Moment erschienen Dumbledore und Harry, gehüllt in rosa Gewänder, auf dem Hufflepuff-Haustisch und tanzten einen äußerst anzüglichen Tanz, in dessen Verlauf sie immer wieder ihre Hinterteile aneinander stießen. "Do the bump!" rief Albus aus und reckte den Zeigefinger der rechten Hand in Richtung der fehlenden Hallendecke.

"Wir müssen hier raus!" brummte Deatheater genervt.

"Kreacher hat schon alles vorbereitet." Der Hauself stand mit einem Mal vor der Elfer-Gruppe, zusammen mit randvoll gepackten Rucksäcken und Reise- und Abenteurerkleidung. "Nur etwas Proviant und den ein oder anderen hilfreichen Gegenstand!"

SanOs schnappte sich als erste einen Rucksack. "Lasst uns aufbrechen! Umso schneller sind wir wieder bei unseren Lieben! Außerdem essen wir pünktlich."

Und nur Minuten später standen alle vor dem großen Eingangsportal der Schlossschule, bereit, sich auf die abenteuerliche Suche nach dem 'Roten Faden' zu begeben.

"Müssen wir jetzt apparieren?" fragte Ellen etwas grün im Gesicht. "Ich bin doch nicht schwindelfrei! Warum kommt nicht noch jemand mit? Draco, Hermine oder irgendwer?"

Keiner konnte ihre Fragen beantworten, und sie hielten sich an den Händen mit Kreacher im Kreis. Die anderen sahen auch nicht ganz glücklich aus, aber sie wussten - sie mussten alles wieder ins rechte Lot bringen.

"Wenn ich Hermine richtig verstanden habe", überlegte Ermelinda, "dann ist der Rote Faden irgendwo im verbotenen Teil der Bibliothek zu finden. Ich denke, da kann man nicht einfach hin apparieren. Lasst uns zunächst zur Bibliothek gehen, dann sehen wir dort weiter."

"Da hat sie doch nur ein Buch gefunden. Mit Hinweisen. Das können wir schnell hierher rufen. Und dann sehen wir weiter. Dann brauchen wir nicht zurück in das Irrenhaus", meinte Isa und rief: "ACCIO 'Klarheit ins Chaos - 78 magische Methoden um Ihr Leben wieder in die rechte Bahn zu lenken'!"

Das Buch kam auch direkt in einem schnellen Tempo angeflogen und traf SanOs am Kopf, die sich nicht mehr rechtzeitig ducken konnte und somit jetzt bewusstlos zu Boden fiel. Wie gut, dass medizinisches Personal mit an Bord war! So konnte sich SanOs schon nach kurzer Zeit wieder aufrappeln.

Deatheater blätterte gespannt in dem Buch. "Na, schon was gefunden?" fragte ihn Ellen. Auch der Rest der Hobbydramatiker blickte gespannt auf ihren Moderator. Doch der warf mit einem Mal das Buch in hohem Bogen von sich und schrie: "Ich glaube, ich habe den Faden gefunden!" Doch was er da zu ihren Füßen aus dem Sand zog, war eher schwarz als rot und sah mehr wie ein Stromkabel als wie ein roter Faden aus. "Da ist der Rote Faden, und wir sind gestrandet auf einer Südseeinsel mit seltsamen Anomalien und Eisbären und komischen Einheimischen, die gar keine sind!"

Vor ihnen erstreckte sich nun ein breiter, weißer Sandstrand mit einem direkt angrenzenden grünen Dschungel. Das Kabel, das Deatheater in der Hand hielt, führte direkt ins tosende, aber glasklare Meer. "Du siehst zu viel fern!" ermahnte AB Deatheater. "Und damit machst Du alles nur noch schlimmer. Immer daran denken: Wir sind im Nordschottland der Potterromane und nirgendwo sonst!"

"Elayne hat recht!" verkündete Gaidin. "Deatheater, hör auf mit dem Quatsch, und alle hierher zum Apparieren. Vielleicht kommen wir ja in die Nähe des Roten Fadens, wenn wir nur alle fest daran denken."

Sie fassten sich alle an den Händen und bildeten einen Kreis, in dessen Mitte Kreacher stand, bereit, sie alle an einen anderen Ort zu befördern.

Severus Snape kam mit wehendem Umhang aus dem Schloss gerannte und rief: "Frau AB, ich hätte da noch eine wichtige Frage an Sie. Könnten wir nicht..."

Doch da war es bereits zu spät. Die elf 'Auserwählten' waren entgegen jeglicher Regel und völlig entgegen des bedeutenden Buches "Eine Geschichte Hogwarts" vom Schlossgelände appariert.

Hin- und hergerissen fühlten sie sich, dann landeten sie in einer Weberei, wo gerade rotes Tuch gesponnen wurde. Verwirrt sahen sie sich an. "Da haben wir wohl nicht alle gleich gedacht", meinte Ermelinda. "Also müssen wir es noch mal probieren!"

"Kann ich einen Kaffee haben und ein Stück Schokolade?" fragte Ellen, die Apparieren gar nicht so toll fand, wie sie es sich vorgestellt hatte. "Kaffee und Schokolade?" fragte Isa entsetzt mit grünlichem Gesicht und dachte: "Wie wäre es mit Fliegen? Oder Beamen? Bitte alles, nur nicht wieder Apparieren!"

Währenddessen standen in Hogwarts die Romanfiguren zusammen und schauten immer noch zu dem Punkt, wo die 'Auserwählten' verschwunden waren. "Diese elf Irren sollen unsere Rettung sein? In die legen wir unsere ganze Hoffnung?" sprach Harry verwirrt. "Sieht ganz danach aus", antwortete Draco.

Viv kam auf Draco zu und schaute ihn ängstlich an. "Was ist?" fragte er. "Du weißt, dass wir uns trennen müssen, wenn die Elf erfolgreich sind? Ich würde aber viel lieber bei Dir bleiben. Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, dass nicht alles verändert und rückgängig gemacht wird?"

"Die Frage kann ich Dir nicht beantworten, dafür müssen wir erst auf die Rückkehr der Hobbydramatikerphilosophen warten", entgegnete er.

Jetzt meldete sich auch Ginny zu Wort und meinte: "Eigentlich ist es doch gar nicht so schlimm, was die über uns so geschrieben haben. Jedenfalls nicht alles. Draco hat sich zum Beispiel zum Positiven verändert und hat mit Harry Freundschaft geschlossen, darauf wäre diese Rowling nie gekommen."

-TO BE CONTINUED-
für AB

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